Bei Borussia Mönchengladbach sorgte ein Transferangebot aus der Türkei für Wirbel. Oder etwa nicht? Roland Virkus gibt nun Aufschluss.
Mönchengladbach – Florian Neuhaus hatte gerade seine unverhoffte Chance in der Startelf von Borussia Mönchengladbach genutzt, da sorgte der internationale Transferinsider Fabrizio Romano nach dem Spiel in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt mit einer Meldung um den Ex-Nationalspieler für Aufsehen.
Der türkische Spitzenklub Beşiktaş wollte Neuhaus verpflichten. In der Süper Lig ist das Transferfenster länger geöffnet, erst am Dienstag war dort der ‚Deadline Day‘. In den Medien ging es rund um den Mittelfeldmann, der unter Trainer Gerardo Seoane einen so schweren Stand hat, anschließend heiß her. Das Ende vom Lied: Neuhaus blieb in Gladbach. Roland Virkus lieferte nun Details, warum ein Wechsel gar nicht so kurz bevorstand, wie es zwischenzeitlich lautete.
Beşiktaş wollte Gladbach-Reservisten Florian Neuhaus zum Sparpreis haben
„Es ist vieles nicht so dargestellt worden, wie es in Wirklichkeit war. Schon vor dem Spiel war ein Angebot von Beşiktaş da. Was heißt ein Angebot? Erst mal nur die Nachfrage“, erklärte der Sportchef von Gladbach am Donnerstag in einer Medienrunde unter anderem gegenüber fussball.news, dem Fußball-Portal von IPPEN.MEDIA. Den Kollegen aus der Türkei antwortete Virkus zunächst nur, dass Borussia in diesen Fällen das Gespräch mit dem betroffenen Profi sucht.
Als dann aber die Zahlen eintrudelten, die Beşiktaş vorschwebten, war das Thema für Gladbach schnell erledigt. „Ich kann ehrlich sagen: Wir verscherbeln keine Spieler. Sondern es muss für beide Seiten Sinn machen. Es war so, dass das Angebot, was vonseiten Besiktas kam, bei weitem nicht dem entsprach, was in den Medien stand.“ Meldungen drehten sich um eine Leihe mit Kaufoption in einer Preisspanne von unter 3 bis immerhin 5 Millionen Euro.
Gladbach-Boss wird deutlich: „Da brauchten wir nicht weiter zu diskutieren“
Virkus legte nun die Fakten auf den Tisch: „Das Angebot hat eine kostenlose Leihe beinhaltet, mit einer Kaufoption. Die konnte gezogen werden, also das war der Wunsch von Beşiktaş, wenn sie das wollen. Ganz offen: Da brauchten wir nicht weiter zu diskutieren“, so der Sportchef. Die Angelegenheit sei „relativ schnell gegessen“ gewesen.
Medienberichte, denen zufolge sich Neuhaus selbst gegen einen schon ausverhandelten Wechsel in die Türkei entschieden habe, womöglich gar nach einer ‚schlaflosen Nacht‘, wie zu lesen war, entsprachen demnach nicht den Tatsachen. Von einer Medienschelte war Virkus dabei allerdings weit entfernt. „Ich wollte das nur klarstellen“, sagte der Borussen-Boss in ruhigem Ton.
Auf der Hand liegt indes, dass die Entscheidung bei Neuhaus nur vertagt ist. Im Sommer wird sein Abschied erneut zum Thema. Beşiktaş sollte sich aber wohl nur melden, wenn das Interesse mit einem werthaltigeren Angebot ausgedrückt wird.