VAR-Chaos in der Premier League: Elfmeter statt Gegentor - Videobeweis entscheidet dramatisches Spiel

Videobeweis in der Premier League
 ©picture alliance/dpa / Yui Mok

Der Videobeweis sorgt nicht nur in Deutschland für Aufregung. In der englischen Premier League kam es am Wochenende zu einem regelrechten VAR-Wahnsinn.

  • Der Videobeweis spaltet weiter die Gemüter.
  • In der Premier League kam es am Samstag zu einem regelrechten VAR-Chaos.
  • Der FC Bournemouth erlebte das ganze Drama der technischen Hilfe.

Burnley - Der Videobeweis sorgt weiter für Aufregung - und das nicht nur in der Bundesliga. Denn spätestens seit dieser Saison ist der Video Assistent Referee, kurz VAR, in allen europäischen Top-Ligen integriert. In der englischen Premier League erlebten die Stadionbesucher an diesem Spieltag ein besonderes Drama.

VAR-Drama in der Premier League: Videobeweis klaut Bournemouth zwei Tore

Beim Spiel des FC Bournemouth beim FC Burnley erzielten die Gäste eigentlich zwei Treffer - verließen den Rasen des Turf Moor am Ende allerdings mit einer deftigen 0:3 Niederlage. Der Videobeweis griff in der 22. Minute erstmals entscheidend ein. Das 0:1 von Stürmer Joshua King nach einem Eckball wurde durch den VAR aberkannt, der ein vermeintliches Handspiel bei der Torvorlage gesehen haben will. Bei Ansicht der TV-Bilder ist dieses aber lediglich zu erahnen und nicht zweifelsohne belegbar - alles in allem eine knifflige Szene. 

Der Jubel der abstiegsbedrohten Gäste verstummte und die Partie kippte aus Sicht der „Cherries“. In der zweiten Halbzeit brachte Matej Vydra die Heimelf in Führung - ein Tor, das ohne Einschreiten des VAR anerkannt werden konnte. Kurze Zeit später gipfelte die Partie dann jedoch in einem regelrechten VAR-Drama. Bournemouth eroberte im eigenen Sechzehner den Ball und zündete per feinem Umschaltspiel den Turbo in Richtung gegnerischen Kasten. Über Callum Wilson gelang die Kugel zu Harry Wilson, der trocken zum vermeintlichen Ausgleich einschob. Doch auch beim zweiten Treffer des Tabellensechzehnten hatte der Videobeweis etwas dagegen und intervenierte.

VAR-Wahnsinn in der Premier League: Videobeweis interveniert - 2:0 statt 1:1

Bournemouth-Verteidiger Adam Smith bekam bei der Entstehung der Szene den Ball an den ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Mike Dean ließ das Spiel allerdings weiterlaufen und Bournemouth konterte zum viel umjubelten Ausgleich. Auf bitterste Art und Weise wurde schließlich aber auch dieser Treffer zurückgenommen - und es kam noch dicker für das Team von Eddie Howe. Weil die strittige Situation im Strafraum der Gäste passierte, annullierte Dean nicht nur den Treffer, sondern zeigte zum Ärger der „Cherries“ auch noch auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jay Rodriguez - statt 1:1 stand es 2:0 auf der Anzeigetafel.

VAR-Drama in der Premier League: Bournemouth erlebte dramatischen Nachmittag in Burnley

Die erneute Aberkennung eines Tores zog dem FC Bournemouth den Zahn. Sie konnten nicht mehr zurückschlagen und mussten letztlich auch noch das 3:0 hinnehmen. Der Videobeweis sorgte in der Premier League damit einmal mehr für Aufregung. Die Klubs der oft als besten Liga der Welt deklarierten englischen Eliteklasse wollen den VAR revolutionieren, in dieser Form habe die technische Hilfe keine Zukunft

Auch in Deutschland sorgt der Videobeweis kontinuierlich für hitzige Diskussionen. In Hannover eskalierten die Emotionen nach einer aus Hannoveraner Sicht schockierenden VAR-Entscheidung. Wie sehr der Videobeweis das Fußballspiel verändert, musste jüngst auch ein früherer Bayern-Torjäger erleben - und das gleich mehrfach.

Videobeweis - Armin Veh stinksauer: „Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun“

Die Schiedsrichterentscheidungen in Burnley sind indes zwar strittig, aber am Ende mit dem Regelwerk vertretbar. Hätte der VAR aber nicht eingegriffen, wäre die Auffassung Mike Deans (vor allem beim 0:1) ebenso tragbar gewesen. Vergleicht man das Intervenieren des VAR mit anderen Spielen, fehlt manchem Beobachter zudem die Kontinuität. Im Abendspiel der Premier League Leicester gegen Manchester City wurde im Sechzehner ein Handspiel von Manchesters Kevin De Bruyne nämlich nicht geahndet, während die Skyblues einen Handelfmeter zugesprochen bekamen. 

Daher dürften so mancher englische Fußballfan der Meinung von Armin Veh folgen, der am Sonntag im Sport1-Doppelpass ein vernichtendes Urteil des VAR fällte: „Ich war Befürworter und ertrage ihn nicht mehr. Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun.“

as

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser