Borussia Dortmund steckt in der Krise. Nuri Şahin und Sebastian Kehl stehen im Fokus. Lothar Matthäus kritisiert indes die Spieler.
Dortmund – Borussia Dortmunds Krise hat viele Facetten, die in den sozialen Medien intensiv diskutiert werden. Einen einzigen Grund für den zehnten Tabellenplatz zu suchen, erschiene zu oberflächlich.
Lothar Matthäus kritisiert BVB-Spieler
Im Raum steht die Frage, welche Anteile Cheftrainer Nuri Şahin, Sportdirektor Sebastian Kehl, Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Klub-Boss Hans-Joachim Watzke mit Berater Matthias Sammer im Hintergrund am schwachen Saisonverlauf haben. Der BVB belegt nach 18 Spieltagen den zehnten Tabellenplatz in der Bundesliga, die als Mindestziel ausgerufenen Champions-League-Plätze sind sieben Punkte entfernt.
Lothar Matthäus äußerte sich bei Sky90 kritisch über den Kader. Der Rekordnationalspieler sieht einige Spieler, die nicht genug leisten, um bei einem Verein wie Borussia Dortmund eine Schlüsselrolle zu spielen. Julian Brandt, der 2019 für 25 Millionen Euro von Bayer Leverkusen kam, sei „nach wie vor ein Talent, obwohl er seit zehn Jahren im Profifußball dabei ist und Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert hat. Da kommt einfach nichts.“
Auch Mannschaftskapitän Emre Can stehe unter Druck. „Er hat mit sich zu kämpfen, wie kann er dann der Mannschaft helfen?“, wurde Matthäus deutlich. Die ablösefreie Verpflichtung von Ramy Bensebaini im Sommer 2023 sieht er ebenfalls kritisch: „Bensebaini haben sie in Gladbach aufgrund der Mentalität weggejagt. In Dortmund spielt er wieder – und er gibt dem Verein keinen Mehrwert, er ist nicht anwesend auf dem Platz, seine Läufe sind nicht aggressiv genug.“
Matthäus: Diese Spieler müssen gestärkt werden
Matthäus betont, dass Spieler benötigt werden, die „alles für den Verein geben“. Sein Appell: „Dann muss ich Pascal Groß als Rechtsverteidiger spielen lassen, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton sind in der Innenverteidigung da, Julian Ryerson kann auf links spielen.“ Diese Spieler gehören zu den „Mentalitätsspielern“ des Kaders, „die ich dann spielen lassen und als Trainer stärken muss“, so Matthäus.
Im Angriff sieht der TV-Experte ebenfalls Potenzial. „Maximilian Beier ist Nationalspieler, Karim Adeyemi ist Nationalspieler, Jamie Gittens jagt halb Europa, Serhou Guirassy hat 28 Tore geschossen. Diese Spieler muss ich stärken.“ Die Zeit für Cheftrainer Nuri Şahin wird allerdings knapp. Sollte das Champions-League-Spiel gegen den FC Bologna (Dienstag, 21 Uhr) verloren gehen, droht ein Trainerwechsel. Erik ten Hag wird bereits als möglicher Nachfolger in den Medien diskutiert.