Zum zweiten Mal in dieser Spielzeit verbucht Borussia Mönchengladbach zwei aufeinanderfolgende Siege. In Stuttgart war Tim Kleindienst erleichtert.
Mönchengladbach – Zum ersten Mal in dieser Saison hat Borussia Mönchengladbach einen Sieg gegen eine der Top-Sechs-Mannschaften der Bundesliga eingefahren.
Gladbach feiert Auswärtssieg in Stuttgart
Dank der Tore von Nathan Ngoumou (25.) und Tim Kleindienst (82.) setzten sich die Fohlen mit 2:1 gegen den VfB Stuttgart durch, der durch ein kurioses Eigentor von Nico Elvedi (49.) zurück ins Spiel gekommen ist und in einer rasanten Schlussphase selbst Chancen auf den Sieg hatte.
Die Borussia aber steckte nach dem Gegentreffer nicht zurück und suchte regelmäßig die Räume, die die Stuttgarter hinter der letzten Kette angeboten haben. Über Kevin Stöger und Nathan Ngoumou wurde der Weg in die Tiefe gesucht, der Siegtreffer fiel allerdings nach einer anderen Kombination. Lukas Ullrich startete einen Tiefenlauf, drang in den Strafraum ein und legte quer auf Kleindienst, der nur noch einschieben musste.
Der Treffer war wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Ullrich für ungültig erklärt worden, nach einem Eingriff des Video-Assistenten durfte Borussia jubeln. „Gott sei Dank hat er den noch gespielt“, sagte Kleindienst am Sky-Mikrofon in Richtung Ullrich und verriet: „Er hat mir gerade gesagt, er wollte es alleine machen, aber dann hat er Muffensausen gekriegt und rübergeguckt.“
Kleindienst lobte den Youngster für „einen sehr guten Laufweg“, auf den er offenbar länger gewartet hat: „Ich habe ihm vor dem Spiel gesagt, dass es mal wieder Zeit wird.“ Indes hatte er schon nach wenigen Minuten das Gefühl, dass die Fohlen-Elf drei Punkte mitnehmen kann: „Wir hatten relativ früh im Spiel eine gute Druckphase, in den ersten fünf Minuten waren wir zweimal im Sechzehner. Da wusstest du, wenn du dranbleibst, ist definitiv etwas drin. Diese Überzeugung muss jeder pflegen, damit wir überhaupt die Punkte holen.“
Kleindienst lobt Defensivleistung: „Nicht immer schön, aber wichtig“
Diese Überzeugung strahlte Gladbach von Beginn an aus, zu keinem Zeitpunkt ließ sich die Elf von Gerardo Seoane von ihrem Matchplan abbringen. „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht“, lobte Kleindienst, „wir haben gesagt, dass wir dasselbe Niveau wie Stuttgart erreichen können, wenn jeder an seine hundert Prozent geht. Wir haben es defensiv sehr gut gemacht, großes Kompliment an die ganze Mannschaft, auch für diese Arbeit, die nicht immer schön, aber wichtig ist, weil wir dadurch die Umschaltmomente bekommen.“
Nach den Niederlagen gegen den FC Bayern, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen nahm die Angst im Fan-Umfeld zu, eine ungemütliche zweite Saisonhälfte zu erleben. Die Siege gegen den VfL Bochum und Stuttgart verleihen Gladbach jedoch neuen Aufwind, mit 30 Punkten springt die Seoane-Elf vorerst auf Rang sieben. „Es waren drei sehr schwere Spiele ins Jahr hinein, es waren auch keine so guten Leistungen. Umso schöner ist es, dass wir zweimal hintereinander siegen konnten und gute Spiele gemacht haben, damit jeder Selbstvertrauen und Automatismen entwickeln kann“, betonte Kleindienst die doppelte Bedeutung des Erfolgs beim VfB.