Der VfB Stuttgart ist 2025 auf der Überholspur. Youngster Nick Woltemade beseitigt die letzten Erinnerungen an Serhou Guirassy.
Stuttgart – Serhou Guirassy hat sich bei Borussia Dortmund aktuell den zweifelhaften Ruf des Schwalbenkönigs erworben. Bei der Niederlage in Frankfurt warf sich der Stürmer einmal mehr zu schnell hin, sodass der Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Daniel Schlager berechtigterweise ausblieb. Guirassy ist beim BVB aktuell ein Gesicht der Krise.
Beim VfB Stuttgart kann von einer solchen keinerlei Rede sein. Wie der FC Bayern, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt haben die Schwaben alle drei Spiele im neuen Jahr gewonnen. Von Guirassy kräht längst kein Hahn mehr in Stuttgart. Inzwischen scheint auch das letzte Problem im Zusammenhang mit dem Abschied des Torjägers nach Dortmund beseitigt: Nick Woltemade entpuppt sich als guter Elfmeterschütze.
VfB Stuttgart schwächelte vom Strafstoßpunkt
Guirassy hatte beim VfB regelmäßig die Verantwortung vom Strafstoßpunkt inne, wies die starke Quote von sechs Treffern bei sieben Versuchen auf. Stuttgart hingegen schwächelte in der ersten Saisonhälfte merklich aus elf Metern. Nach dem Treffer von Atakan Karazor in der 1. Runde des DFB-Pokals vergaben Enzo Millot und Ermedin Demirović je zweimal.
„Elfmeter sind immer Kopfsache, das hat was mit Selbstverständnis zu tun, mit Momentum und das hatten wir offensichtlich nicht“, erklärte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth im November. Inzwischen nimmt sich jedoch Woltemade der Sache an. Der Sommer-Neuzugang von Werder Bremen verwandelte im Dezember gegen den 1. FC Heidenheim, war nun auch beim 4:0 gegen den SC Freiburg erfolgreich.
Nick Woltemade vertraut auf spezielle Anlauftechnik
Gemäß der Statistik des Portals Transfermarkt, die in der B-Jugend beginnt, hat Woltemade nun 14 von 15 Elfmetern in seiner noch jungen Karriere verwandelt. Dabei vertraute er gegen Freiburg auf einen sehr langsamen Anlauf. „Tatsächlich schaue ich, was der Torwart macht. Ich versuche, ihn schon ein bisschen auszuschauen. Ob er sich bewegt, ob er sich nicht bewegt“, zitieren die Stuttgarter Nachrichten den U21-Nationalspieler.
Unter Experten gilt eigentlich als sicherere Elfmeter-Methode, unabhängig vom Torwart zu schießen. Doch es gilt das alte Fußball-Sprichwort: Wer trifft, hat recht. „Jetzt haben die Jungs auch Vertrauen in mich, dass ich ihn reinmache“, darf Woltemade wohl auch weitere Strafstöße übernehmen, wenn er auf dem Platz steht.
VfB muss in der Champions League auf Woltemade verzichten
In der Champions League bei Slovan Bratislava am Dienstag wird das bekanntlich nicht der Fall sein, da Woltemade für die Ligaphase nicht nominiert wurde. Nachdem der Stürmer in den letzten Wochen und Monaten den Durchbruch geschafft hat, dürfte Stuttgart diese Entscheidung inzwischen bereuen, zumal Leihstürmer El Bilal Touré langzeitverletzt ausfällt.
In der aktuellen Situation würde der VfB sicher nicht freiwillig auf Woltemade verzichten, der nicht von der Hand weisen will, dass er eine neue Entwicklungsstufe erreicht hat und in der besten Form seiner noch jungen Karriere unterwegs ist. „Da würde ich mich selbst anlügen, wenn ich nein sagen würde. Es läuft sehr gut. Ich traue mir viel zu.“ Gerade aus elf Metern.