Der VfB Stuttgart scheiterte im Spiel gegen Frankfurt beim vierten Elfmeter hintereinander. Gedanken an Serhou Guirassy könnten Wehmut auslösen.
Stuttgart – Der VfB Stuttgart hatte nach dem dramatischen 2:3 gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga allen Grund zum Hadern: Mit dem Videobeweis, weil er den späten Ausgleich durch Chris Führich einkassierte, mit der Chancenverwertung, weil etwa Ermedin Demirović zweimal die Latte traf, und mit der eigenen eklatanten Schwäche aus elf Metern.
Wie das Spiel gegen Eintracht verlaufen wäre, hätte Demirović in der 22. Minute per Strafstoß die Führung für Stuttgart bestellt, lässt sich im Nachhinein nur erahnen. Der VfB hat damit seine letzten vier Elfmeter nacheinander verschossen. Demirović hatte schon gegen Hoffenheim ausgelassen, zuvor scheiterte Enzo Millot zweimal. Gut möglich, dass nun Wehmut beim Gedanken an Serhou Guirassy aufkommt.
Serhou Guirassy verwandelte in Stuttgart sechs von sieben Strafstößen
Der Stürmer teilte seine Gedanken zum aufregenden Spiel zwischen Ex-Klub Stuttgart und Frankfurt am Sonntagabend immer wieder beim Social-Media-Portal X mit. Den Wechsel des Guineers zu Borussia Dortmund hat der VfB insgesamt ordentlich verkraftet, es ist nicht so, als leide die Mannschaft unter erheblicher Angriffsschwäche. Jedoch gelang es bisher nicht, Guirassy als Elfmeterschützen zu ersetzen.
Im Dress der Schwaben verwandelte Guirassy sechs von sieben Versuchen, sein einziges Scheitern machte er in der Relegation gegen den Hamburger SV im Juni 2023 mit einer Topleistung wett. Auch beim BVB überzeugt Guirassy vom Punkt, erzielte so bereits drei Treffer. Dem steht die schwache Quote des VfB gegenüber, für den in dieser Saison nur Atakan Karazor im DFB-Pokal gegen Preußen Münster erfolgreich war.
VfB-Sportchef Wohlgemuth: „Elfmeter sind immer Kopfsache“
Eingedenk des Elfmeterschießens im DFL-Supercup gegen Bayer Leverkusen verbessert sich die Situation für Stuttgart nur unwesentlich: Zwar trafen Demirović, Millot und Deniz Undav, Frans Krätzig und Silas Katompa Mvumpa vergaben jedoch. Eigentlich ist wohl Undav als Schütze vorgesehen, der DFB-Star kam aber wegen Auswechslungen und seiner aktuellen Verletzung seit dem Supercup noch nicht für einen Strafstoß infrage.
Übrigens verschoss Undav in der Vorsaison seinen einzigen Elfmeter bei der Niederlage gegen Hoffenheim. Unklar also, ob der 28-Jährige das Problem vom Punkt beheben kann. Dass es ein echtes Problem ist, lässt sich nicht wegdiskutieren. „Elfmeter sind immer Kopfsache, das hat was mit Selbstverständnis zu tun, mit Momentum und das hatten wir offensichtlich nicht“, erklärte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth.
Guirassy kam das Momentum in der Vorsaison selbst nach einer längeren Verletzungspause geradezu aus den Ohren raus.