Borussia Dortmund hat im Sommer fünf Spieler neu verpflichtet. Bei einem der Neuzugänge war Lars Ricken zunächst unsicher.
Dortmund – Trotz des Einzugs ins Champions-League-Finale war den Verantwortlichen von Borussia Dortmund bewusst, dass ein Sommer voller Veränderungen anstehen muss.
Dortmund krempelt den Kader um
Auf spielerischer Ebene zeigten die Dortmunder unter Edin Terzić Defizite, die Nachfolger Nuri Şahin zu beheben versucht. Für den neuen Spielansatz wurde neues Personal in allen Mannschaftsteilen verpflichtet. Waldemar Anton und Yan Couto verstärken die Defensive, Pascal Groß das Mittelfeld und Serhou Guirassy sowie Maximilian Beier den Angriff.
Die BVB-Verantwortlichen sind mit den getätigten Transfers zufrieden, insbesondere der neue Torjäger Guirassy gilt als Schlüsselspieler für die neue Borussia und wurde für bis zu vier Jahre eingeplant, wie Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF erläutert hat. Ein anderer Transfer brachte ihn dagegen ins Grübeln.
Ricken geriet bei Pascal Groß in einen Zwiespalt
Wie Ricken verriet, war er vor der Verpflichtung von Mittelfeldstratege Groß zwiegespalten. „Ich war derjenige, der ein bisschen länger überlegt hat als notwendig. Ich war sportlich hundertprozentig überzeugt, aber ich habe gesagt: ‚Ich stehe nicht unbedingt dafür, einen 33-jährigen Spieler zu holen‘“, sagte der Ex-Profi.
So hatte Ricken, der vor der Amtsübernahme des Geschäftsführerpostens die sportliche Verantwortung in der Nachwuchsabteilung innehatte, während des Sommers in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung das Ziel ausgerufen, verstärkt jungen Spielern eine Chance zu geben. Dabei zog der Sportchef einen Vergleich zum FC Barcelona und zu Benfica.
Im Laufe der Gespräche habe er entschieden, sich nicht von etwaigen Reaktionen der Öffentlichkeit lenken zu lassen. „Es gab selten einen Spieler, bei dem wir uns so einig waren. Aber da wurde mir bewusst: Ich darf keine politische Entscheidung treffen, nur weil irgendwo in der Zeitung steht, warum die einen 33-Jährigen holen“, sagte Ricken. „Ich muss Entscheidungen treffen, die wichtig für den Verein sind.“
Ricken fordert trotz langfristiger Planung „kurzfristigen Erfolg“
Groß soll als Mosaikstein in der Zentrale dazu beitragen, eine langfristige Entwicklung in die positive Richtung einzuschlagen. „Es passen ein paar Abläufe noch nicht“, konstatierte Ricken nach dem wackeligen 4:2-Sieg gegen den VfL Bochum am Freitagabend, allerdings „war uns durchaus klar, dass es den einen oder anderen Rückschlag gibt“.
Und doch ging Ricken während des Gesprächs als ambitioniertes Gesicht der neuen Dortmunder Führungsetage im sportlichen Bereich voran. „Bei aller Entwicklung bin ich auch resultatorientiert“, forderte der Champions-League-Sieger von 1997 konstante Ergebnisse: „Langfristige Entwicklung ist wichtig, kurzfristiger Erfolg sollte bitte auch inkludiert sein.“