HSV-Trainer Daniel Thioune für Anti-Rassismus-Statement geehrt

Das Fußball-Magazin „kicker“ zeichnet HSV-Coach Daniel Thioune für ein Statement gegen Rassismus aus. Der Trainer erhält den Titel zum „besten Spruch des Jahres“.

Update vom Montag, 19. Oktober 2020, 15:50 Uhr: Hamburg/Nürnberg HSV-Trainer Daniel Thioune ist mit dem vom „kicker“ vergebenen Walther-Bensemann-Preis geehrt worden. Der Coach der Hanseaten erhält diese Auszeichnung in der Kategorie „Fußballspruch des Jahres“. Mit diesem richtet sich der 46-Jährige gegen Rassisten, die eine Hetzkampagne sondergleichen gegen seinen Spieler Bakery Jatta betrieben hatten.

Verband, Verein, OrganisationFanladen St. Pauli
Befindet sich inMillerntor-Stadion
AdresseHeiligengeistfeld 1, 20359 Hamburg
Telefon040 4396961

HSV-Trainer Daniel Thioune ausgezeichnet – Statement gegen Rassimus

„Wer es nicht schafft, gegen den HSV zu punkten, sollte nicht auf dem Rücken eines Flüchtlings, der niemandem etwas getan hat, versuchen, einen Vorteil herauszuholen, sondern besser auf die eigenen sportlichen Fehler schauen“, lautet die vollständige Aussage vom Daniel Thioune. Der Trainer des Hamburger SVs bezieht sich damit auf Flügelflitzer Bakery Jatta, um dessen Identität es nach wie vor einige Rätsel gibt. Dies wurde zum Anlass genommen, zu fordern, dass Spiele annulliert werden, in denen Jatta eingesetzt wurde.

Über Wochen hinweg wurde über diese Forderungen diskutiert. In seiner Funktion als aktueller Übungsleiter der Hanseaten konnte Thioune zu diesem Vorfall nicht schweigen und erhob das Wort. Dafür erhält der HSV-Trainer den Walther-Bensemann-Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Diese sollen für einen gemeinnützigen Zweck eingesetzt werden. Zum Hintergrund: Besagte Auszeichnung wird in Gedenken an Walther Bensemann, Gründer des Sportmagazinskicker“, in verschiedenen Kategorien verliehen. Thioune ist es übrigens auch, der im HSV-Umfeld vor der Gefährlichkeit von Stadtrivale FC Sankt Pauli warnt*.

Fans des FC St. Pauli stellen sich auf die Seite von HSV-Cheftrainer Daniel Thioune

Update vom Donnerstag, 15. Oktober 2020, 11:45 Uhr: Hamburg – Ausgerechnet die Fans des verhassten Stadtrivalen FC St. Pauli solidarisieren sich mit HSV-Cheftrainer Daniel Thioune. Kein Wunder. Der Kampf gegen Rassismus gehört bei den Kiezkickern aus der Hansestadt Hamburg* zur Identität des Vereins und ist wichtiger als sportliche Rivalität.

Nach den rassistischen Beleidigungen gegen HSV-Cheftrainer Daniel Thioune sind es die Fans des FC St. Pauli die als eine der ersten öffentlich reagieren. Der FC St. Pauli POP Podcast schreibt auf Twitter: „Antirassistische Solidarität mit Daniel und dem HSV. Who the fuck is Dynamo Dresden?“. Die Kiezkicker sind bekannt für ihr Engagement gegen Rassismus. Das Projekt „Fanladen St. Pauli“ wurde im Jahr 2016 sogar vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet.

Hamburger SV: Dresdner Nazis pöbeln gegen HSV-Trainer Daniel Thioune

Erstmeldung vom Mittwoch, 14. Oktober 2020, 15:49 Uhr: Hamburg – Das Pokalspiel des Hamburger SV bei Dynamo Dresden am Montag, 14. September 2020, war aus Sicht der Hamburger eine Katastrophe. Nicht nur, weil sie mit 1:4 aus der ersten Runde des DFB-Pokals geballert wurden*. Innenverteidiger Toni Leistner brannten die Sicherungen durch. Er attackiert einen Dresden-Fan*. Doch es kam noch viel schlimmer. HSV-Cheftrainer Daniel Thioune gesteht, dass er rassistisch beleidigt wurde.

FußballspielerDaniel Thioune
Geboren21. Juli 1974 (Alter 46 Jahre), Georgsmarienhütte
Größe1,8 m
PositionMittelfeld
Bisherige TrainerstationenHamburger SV (Fußballtrainer, seit 2020), VfL Osnabrück (Fußballtrainer, 2017-2020)
Beitrittsdaten2004 (Rot Weiss Ahlen), 2002 (VfB Lübeck), 1996 (VfL Osnabrück)
ManagerHamburger SV

HSV-Cheftrainer Daniel Thioune in Dresden rassistisch attackiert

Es war ein Abend zum Vergessen. In der ersten Runde des DFB-Pokals gastiert der Hamburger SV bei Dynamo Dresden. Die Rothosen kommen dabei unter die Räder und blamieren sich mit 1:4 beim Drittligisten. Doch es sollte noch schlimmer kommen. HSV-Innenverteidiger Toni Leistner gab nahe des Dresden-Blocks ein Interview. Ein Anhänger der Sachsen beleidigte den Spieler grob unter der Gürtellinien. Toni Leistner platzt der Kragen. Er klettert über die Barrikade und schubst den Fan zu Boden. Folge: Zwei Spiele Sperre in der 2. Fußball-Bundesliga, zwei weitere im DFB-Pokal und eine Geldstrafe von 6.000 Euro.

Nach diesem Nackenschlag zum Saisonbeginn rappelte sich die Mannschaft von HSV-Cheftrainer Daniel Thioune auf. Es folgte ein Sieg gegen Fortuna Düsseldorf* und einer gegen den SC Paderborn*. Beide Mannschaft sind gerade erst aus der 1. Fußball-Bundesliga abgestiegen und gelten deswegen als Mitfavoriten um den Aufstieg. Dass der Hamburger SV nicht Tabellenführer ist, liegt daran, dass das Spiel gegen Erzgebirge Aue wegen eines Coronavirus-Fehlalarms auf Mittwoch, 21. Oktober 2020, verschoben werden musste*.

Rassismus im Fußball: Keine Seltenheit – auch nicht beim Hamburger SV

Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Einen Monat nach dem Aus im DFB-Pokal in Dresden gibt HSV-Cheftrainer Daniel Thioune der Sport Bild ein Interview. Darin gibt er zu, während dieses Spiels rassistisch beleidigt worden zu sein. So gab es während der neunzig Minuten unschöne Worte „auch in Richtung meiner Person sind Worte benutzt worden, die nirgendwo hingehören“.

Doch HSV-Cheftrainer Daniel Thioune wird etwas präziser, ohne jedoch die genauen Worte zu wiederholen: „Das Offensichtliche, was mich am meisten verletzen könnte: das Aussehen und die Pigmentierung. Damit kann ich mittlerweile umgehen. Leider sind diese Art Beleidigungen immer noch ein großes gesellschaftliches Problem.“

HSV-Spieler Bakery Jatta: „Gemeinschaft Besorgter Bürger“ zeigte ihn an

Ein Verhalten, das angesprochen und aufgeklärt werden muss. Denn Rassismus im Fußball ist leider keine Seltenheit. Auch nicht für den Hamburger SV. Der wohl prominenteste Fall ist HSV-Spieler Bakery Jatta. Dem Mittelfeld-Wirbler wird vorgeworfen, mit richtigem Namen Bakary Daffeh zu heißen und etwas älter zu sein. So soll er als Geflüchteter im Jahr 2015 leichter an eine Aufenthaltsgenehmigung gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte die Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine Anzeige der „Gemeinschaft Besorgter Bürger“ eingegangen war*.

Auch Football-Trainer Patrick „Coach“ Esume macht sich immer wieder gegen Rassismus stark. Er absolvierte an der Seite von Ex-HSV-Trainer Dieter Hecking* ein Praktikum im Trainerstab des Hamburger SV. Weil er das Team bereicherte, wurde sein Vertrag dann bis zum Ende der Saison im Jahr 2019/2020 verlängert. Jetzt arbeitet Patrick „Coach“ Esume wieder als Experte für Football bei Sat.1 und tritt bald gegen den ehemaligen Werder-Torhüter Tim Wiese bei „Schlag den Star“ an*.

EX-HSV-Trainer Patrick „Coach“ Esume macht sich gegen Rassismus stark

Während seiner Zeit beim Hamburger SV prangerte Patrick „Coach“ Esume offensiv das Thema Rassismus an. So sprach er mit Moderator Jochen Breyer (ZDF) über das „Riesenproblem Rassismus“, wie 24hamburg.de/hsv berichtet. Fast zeitgleich wurde in den USA George Floyd beigesetzt*. Patrick Esume wendete sich deswegen mit ernsten Worten an die Fans*. *24hamburg.de und merkur.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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