Stadionverbot für Fußballmafia: HSV-Fans wollen DFB-Beamte ausschließen

Sechs DFB-Beamte sollen Milionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Deshalb fordern HSV-Fans jetzt landesweites Stadionverbot für die „Fußballmafia“.

  • Schwere Steuerhinterziehung beim DFB.
  • Fans des Hamburger SV* fordern Stadionverbot für DFB-Verantwortliche.
  • HSV-Fans spotten über vermeintliche Steuerhinterzieher.

Hamburg/Frankfurt – Sechs Verantwortliche des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sollen Steuern in Höhe von 4,7 Millionen Euro hinterzogen haben. Zugunsten des DFB. Der Verdacht der schweren Steuerhinterziehung steht im Raum. Das ruft die Fans vom HSV Supporters Club aus der Hansestadt* auf den Plan. Sie fordern ein bundesweites Stadionverbot für die Verdächtigen.

FußballvereinHamburger SV
ChetrainerDaniel Thioune
Kapazität57.000
Gründung29. September 1887, Hamburg
VorsitzenderMarcell Jansen
Ligen2. Fußball-Bundesliga, DFB-Pokal

HSV-Fans fordern Stadionverbot für Steuerhinterzieher beim DFB

Die Meldung erschütterte Fußball-Deutschland. Am Mittwoch, 7. Oktober 2020, durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main die Geschäftsräume des DFB und die Privatwohnungen von insgesamt sechs gegenwärtigen beziehungsweise früheren DFB-Verantwortlichen. Darunter auch das Haus von Reinhard Grindel*, wie kreiszeitung.de* zu berichten weiß. Es war der Tag des Länderspiels gegen die Türkei. Sportliche Nachrichten hätten im Vordergrund stehen sollen. Taten sie nicht.

Der Vorwurf gegen die Personen: Verdacht auf schwere Steuerhinterziehung. In den Jahren 2014 und 2015 sollen die DFB-Verantwortlichen Geld, das eigentlich durch Bandenwerbung eingespielt worden war, als „Einnahmen aus der Vermögensverwaltung“ deklariert haben. Was für den Laien nach einer Bagatelle klingt, kostete den Steuerzahler rund 4,7 Millionen Euro. Die Summe, die sich der DFB erspart haben soll. Dabei soll es sich nicht um ein Versehen, sondern um Absicht gehandelt haben.

Schwere Steuerhinterziehung beim DFB: 200 Beamte durchsuchen Wohnungen und Geschäftsräume

Im Amtsdeutsch heißt der Vorwurf: „Verdacht der fremdnützigen Hinterziehung von Körperschafts- und Gewerbesteuern in besonders schweren Fällen.“ Insgesamt 200 Beamte waren an dem Einsatz beteiligt. In Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz mussten die Ermittler zeitgleich ausrücken.

Die Fans des Hamburger SV nahmen die Meldung scheinbar mit Genugtuung auf. Außerdem stellen sie die Frage in den Raum, ob die DFB-Verantwortlichen nun mit einem bundesweiten Stadionverbot zu rechnen hätten. Dabei berufen sie sich auf den Passus, der sonst vielen Fans zum Verhängnis wird. Konkret geht es um Paragraf vier, Absatz drei der Stadionverbotsrichtlinien. „Ein bundesweit wirksames Stadionverbot soll ausgesprochen werden bei eingeleiteten Ermittlungs- oder sonstigen Verfahren“, zitiert der HSV Supporters Club auf Facebook die entsprechende Regelung.

HSV-Fans spotten über die Vorwürfe wegen Steuerhinterziehung beim DFB

Ergänzt wird das Zitat von den HSV-Fans um eine Anmerkung: „Da stellen wir uns natürlich die Frage, ob die betroffenen Personen nun auch mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt werden, so, wie viele Fußballfans ebenfalls auf bloßen Verdacht hin mit einem Stadionverbot belegt wurden. Schließlich sind wir doch alle gleich, oder? Man wird ja mal fragen dürfen.“

Die HSV-Fans, die auch zu Sportvorstand Jonas Boldt eine klare Meinung haben*, gehen mit dem Vorschlag konform. Ein User, der nicht an eine entsprechende Strafe glaubt, nimmt sogar die Verantwortlichen des Hamburger SV in die Pflicht: „Bin für ein Stadionverbot. Denke aber das diese Herrschaften nicht damit belegt werden. Der HSV sollte eines aussprechen. Mal gucken wie die Herren reagieren.“ Ein anderer Fan nimmt es mit Humor: „Immerhin können wir ziemlich sicher davon ausgehen, dass beim HSV in den letzten Jahren keine Steuern hinterzogen wurden, denn dazu müsste man ja Gewinne erwirtschaften.“

Steuerhinterziehung beim DFB überrascht Fußballfans wenig

Doch mit dem Gedanken an ein Stadionverbot sind die Fans des Hamburger SV nicht alleine. So fordert ein User auf Twitter: „Stadionverbot jetzt. Bestenfalls eine Kollektivstrafe der Vereine gegen den DFB und all seine Abgesandten für deutsche Fußballstadion.“ Wirklich überrascht zeigt sich von den Vorgängen aber kaum jemand. So schreibt eine Userin: „Im bezahlten Fußball werden Steuern im großen Stil hinterzogen. Das kommt fast so überraschend wie Weihnachten am 24. Dezember.“

Ein ganz anderes Thema, das den Hamburger SV beschäftigt, ist der Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga. HSV-Legende Uwe Seeler traut den der Mannschaft durchaus zu*, wie 24hamburg.de/hsv berichtet. Vor allem wünscht er sich, den Aufstieg noch zu erleben. Auch die Fans der Rothosen wollen zurück in die erste Liga*. Lediglich die HSV-Verantwortlichen trauen sich nicht vom Aufstieg zu sprechen*. *24hamburg.de und kreiszeitung.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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