Wieder ist ein Boxer kurz nach einem Kampf gestorben. Er erlag seinen Hirnverletzungen. Sein Gegner verkündet ein emotionales Statement.
Chicago - Wieder ist ein Boxer nach einem Kampf verstorben. Zuletzt hatten sich die Fälle bereits gehäuft, nun ereilte auch Patrick Day das traurige Schicksal. Wenige Tage nach seiner schweren K.o.-Niederlage ist der US-Profiboxer an den Folgen seiner Hirnverletzungen gestorben.
Der 27-Jährige habe den Kampf um sein Leben am Mittwoch verloren, teilte Promoter Lou DiBella in einer Stellungnahme mit. Day sei im Kreise seiner Nächsten im Krankenhaus gestorben. Er war im Kampf gegen Charles Conwell am Samstag in Chicago nach mehreren schweren Treffern in der zehnten Runde bewusstlos zusammengebrochen und in der Folge einer Not-Operation am Gehirn unterzogen worden.
Patrick Day: Boxer stirbt wenige Tage nach Kampf gegen Charles Conwell
„Er entschied sich fürs Boxen und kannte die dazugehörigen Risiken, denen alle Kämpfer ausgesetzt sind, wenn sie den Ring betreten“, hieß es in der Stellungnahme. In Tagen wie diesen sei es aber schwierig, die Gefahren des Boxens zu rechtfertigen. Auch wenn es keine einfachen Lösungen gebe, sei es an der Zeit zu Handeln, um den Boxsport sicherer zu machen. „Auf diese Weise können wir das Vermächtnis von Pat Day ehren.“
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— Charles Conwell (@CharlesConwell) October 15, 2019
Sein Ring-Rivale Conwell, der ihm die folgenschweren Schläge zugefügt hatte, zeigte sich bestürzt. „Ich habe niemals gewollt, dass dir so etwas passiert“, hatte er nach dem Kampf in einer Twitter-Nachricht geschrieben, die er aus aktuellem Anlass noch einmal wiederholte. „Alles was ich wollte, war zu gewinnen.“ Die Kampfszenen in seinem Kopf würden ihn seither quälen. „Wenn ich alles ungeschehen machen könnte, ich würde es tun.“
In den vergangenen Monaten kam es bereits zu zwei Box-Tragödien: Maxim Dadashew und Hugo Alfredo Santillan starben nach ihren Kämpfen. Währenddessen ereignete sich in den USA ein weiteres Todes-Drama. Darin verwickelt: Ein bekannter Schauspieler. In der Tennis-Welt sorgt dagegen ein Sexismus-Skandal rund um Julia Görges für Aufsehen. Die Sportwelt trauert außerdem um Paralympics-Star Marieke Vervoort, die Tochter von Formel-1-Weltmeister Jody Scheckter und Handball-Erfolgstrainer Dirk Pauling.
Auch eine junge MMA-Kämpferin aus England starb bei der Ausübung ihrer Leidenschaft, bei der sie sich eine schwere Gehirnverletzung zuzog. Die Polizei ermittelt wegen der Umstände.
dpa/akl