Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt ohne echten Knipser: Josh Sargent, übernehmen Sie!

Werder Bremen plagen vor dem Frankfurt-Spiel Personal-Sorgen: Josh Sargent dürfte deshalb fest gesetzt sein.
 ©gumzmedia

Bremen – Der Pass, die Ballmitnahme, der wuchtige Schuss – Torwart Eduardo dos Santos Haesler unternahm erst gar keinen Versuch zu reagieren. Es wäre ohnehin zwecklos gewesen, es gab kein Gegenmittel gegen diesen Abschluss von Josh Sargent. Und wer dem sich zuspitzenden Thema „Stürmernot beim SV Werder Bremen“ optimistisch begegnet, der nimmt diese Szene aus dem Training am Mittwoch zum Anlass, für Gelassenheit zu werben. Motto: Einer ist ja noch da! Und dieser eine ist Sargent.

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Er rückt nach den Ausfällen von Niclas Füllkrug (Wadenverletzung) und Davie Selke (Leistenprobleme) als letzter verbliebener Zentrumsstürmer in den Fokus. Das Problem dabei: Ein Tor wie am Mittwoch im Training hat man von dem 20-Jährigen in der laufenden Bundesliga-Saison noch nicht gesehen. In fünf Partien hat er sich zwar immer als Arbeiter in den Dienst der Mannschaft gestellt, als Torjäger ist der US-Amerikaner aber nicht in Erscheinung getreten. Das muss sich am Samstag im Auswärtsspiel des SV Werder Bremen bei Eintracht Frankfurt ändern.

Werder Bremen: Auch Davie Selke wird gegen Frankfurt fehlen

Seit Mittwoch ist klar, dass nach Füllkrug, dem bislang mit vier Toren erfolgreichsten Bremer Angreifer, auch dessen Stellvertreter Davie Selke weiter fehlen wird. Wegen seiner Leistenprobleme lässt er sich noch bis Anfang der kommenden Woche bei Dr. Jens Krüger in Berlin behandeln – einem Spezialisten auf dem Gebiet. Selkes Einsatz in Frankfurt ist folglich unmöglich. Zudem stehen bei Yuya Osako die Chancen auf eine schnelle Genesung schlecht. Wegen seiner Knieprellung solle man mit Blick auf das Wochenende lieber „nicht so viel Hoffnung“ haben, rät Clemens Fritz, der Leiter Profi-Fußball beim SV Werder Bremen: „Es ist bei Yuya schon ein bisschen besser geworden. Aber wir müssen sehen, wie es sich entwickelt.“ Tatsächlich wäre aber auch Osako nicht derjenige, der für einen Füllkrug oder einen Selke in die Bresche springen könnte. Das ist und bleibt Sargents Aufgabe. Ob er sie erfüllen kann?

Josh Sargent bei Werder Bremen seit 348 Minutren ohne Tor

Das Fragezeichen muss erlaubt sein, denn nach den ersten fünf Spielen von Werder Bremen sprechen die für Stürmer relevanten Zahlen nicht gerade für ihn. Kein Tor in 438 gespielten Minuten und auch nur vier Schüsse auf des Gegners Kasten – es ist nicht viel, was Josh Sargent in dieser Hinsicht zustande gebracht hat. Und dennoch wird er immer wieder gelobt. Für seinen Teamgeist, für die Defensivarbeit, die er verlässlich verrichtet. „Er ist extrem wichtig für unsere Mannschaft“, sagt auch Fritz, „was er uns defensiv an Festigkeit und Stabilität gibt – davon bin ich wirklich beeindruckt.“

Sargents erklärte Absicht war vor der Saison aber nicht die, vor allem gegen den Ball zu arbeiten und Löcher zuzulaufen. Er wollte Tore schießen, richtig viele. „Ich möchte der Spieler mit den meisten Treffern im Team sein. Das muss das Ziel eines Stürmers sein“, hatte er vor der Saison gesagt. Nun bekommt er als Spieler in absolut vorderster Front die Gelegenheit, an der Umsetzung zu arbeiten. „Es kann passieren, dass Josh noch ein Stück weiter vorrückt“, sagt Clemens Fritz: „Wir hoffen, dass der Knoten bei ihm platzt, brauchen seine Defensivarbeit aber trotzdem.“

Werder Bremen: Feiert Eren Dinkci gegen die Eintracht sein Profi-Debüt?

Im Training von Werder Bremen am Mittwoch hat Coach Florian Kohfeldt schon mal ein Team formiert, das man sich auch am Samstag in Frankfurt gut auf dem Platz vorstellen könnte. Josh Sargent übernahm in verschiedenen Systemen jeweils die Rolle des zentralen Stürmers. Im B-Team versuchte unterdessen ein anderer junger Mittelstürmer auf sich aufmerksam zu machen: Eren Dinkci. Der Torjäger aus der U23 durfte bei den Profis mitwirken und wäre von der Position her eine Alternative zu Sargent – aber gewiss nur dann, wenn es in Frankfurt ganz hart kommen würde. Zwar hat sich Dinkci in der laufenden Regionalliga-Saison – seiner ersten im Herren-Bereich – mit sieben Toren in acht Spielen empfohlen, aber der Sprung in die erste Liga wäre für den U20-Nationalspieler natürlich riesig. Wegen der Personalprobleme im Profi-Kader gilt aber, was Fritz über Eren Dinkcis Chancen auf dessen erste Kader-Nominierung sagt: „Es kann durchaus sein, dass er ein Kandidat ist.“ (csa) Auch interessant: So könnte die Startelf-Aufstellung von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt aussehen.

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