Im Pokal erste Wahl: Niklas Moisander will mit Werder vor seinem wahrscheinlichen Abgang den „Pott“ holen

Der „Mister DFB-Pokal” bei Werder Bremen. In der Bundesliga ist Niklas Moisander keine Stammkraft mehr, aber im DFB-Pokal ging er im vierten Spiel zum vierten Mal über die volle Spielzeit.
 ©gumzmedia / nordphoto

Bremen/Regensburg – Erst gegen Darmstadt, dann gegen Burglengenfeld und dann sogar noch gegen Aachen und Stuttgart – vier Mal in Folge war Dieter Burdenski in der Saison 1983/84 im DFB-Pokal ohne Gegentreffer geblieben, was Werder Bremen am Ende zwar nicht den Titel, dem Torhüter aber immerhin einen netten Vereinsrekord einbrachte.

Stolze 37 Jahre sollte es dauern, ehe er am Mittwochabend von Jiri Pavlenka eingestellt wurde. Durch den 1:0-Erfolg des SV Werder Bremen im Viertelfinale gegen Jahn Regensburg hat der Tscheche nach den Partien in den Runden zuvor gegen Jena (2:0), Hannover (3:0) und Fürth (2:0) nun auch sein viertes Pokalspiel mit weißer Weste aneinandergereiht, was ihm zurecht Aufmerksamkeit und Lob einbrachte. Vergessen werden sollte dabei aber nicht, dass es da noch diesen anderen Mann gibt, der großen Anteil an der Einstellung des alten Burdenski-Bestwertes trägt: Niklas Moisander.

Vor der Saison hatte der Kapitän seinen Stammplatz in der Bremer Innenverteidigung zwar an Marco Friedl verloren, in allen vier Pokalduellen der laufenden Spielzeit stand er aber die vollen 90 Minuten lang auf dem Platz – und unterstrich, dass nach wie vor Verlass auf ihn ist. „Niklas hat sehr gut gespielt heute“, sagte Trainer Florian Kohfeldt nach dem Erfolg in Regensburg, bei dem Niklas Moisander in der Werder-Abwehrmitte umsichtig und grundsolide agiert hatte. Der Finne war für den angeschlagenen Ömer Toprak ins Team gerückt, der sich seit dem Stuttgart-Spiel mit Rückenproblemen plagt. Kohfeldt erklärte hinterher: „Niklas hätte auch gespielt, wenn Ömer fit gewesen wäre.“ Als Trainer könne er nur den Hut davor ziehen, mit welcher Leidenschaft und Professionalität Moisander seine neue Rolle annehme.

Niklas Moisander hat für Werder Bremen in dieser Saison nur 586 Minuten gespielt

Erstmals in seiner langen Karriere ist der 35-Jährige, der schon Ajax Amsterdam und Sampdoria Genua als Kapitän auf den Platz führte, kein Stammspieler mehr, hat für Werder Bremen in der laufenden Bundesliga-Saison gerade einmal 586 von möglichen 2430 Minuten auf dem Platz gestanden. „Er ist trotzdem ein überragender Kapitän“, betonte Kohfeldt, der Moisander das Amt vor der Saison nicht wegnahm, obwohl er wusste, dass die Zeit der Wachablösung in der Innenverteidigung gekommen war. Öffentlich beklagt hat sich Moisander über die Degradierung im Herbst seiner Laufbahn nie, lediglich Kohfeldt deutete hier und da mal an, dass der Routinier mit der neuen Rolle nicht besonders glücklich ist.

Wie auch? Schließlich fühlt sich Moisander fit, will der Mannschaft helfen – und ist überzeugt davon, dass er das nach wie vor kann. Zwar sieht sein Trainer das grundsätzlich gar nicht anders („Ich habe nie Sorgen, ihn einzusetzen“), die Lösung für die Zukunft ist Niklas Moisander aber eben nicht mehr. „Es geht darum, dass Marco Friedl die Nase meistens vorn hat. Nicht weil Niklas es schlecht macht, sondern weil Marco es gut macht“, erklärte Kohfeldt, der weitere Einsätze von Moisander, auch in der Bundesliga, „bei Weitem nicht ausschließen“ will. Und der dennoch wissen dürfte, dass sich die Wege von Verein und Spieler nach der Saison trennen werden.

Werder Bremen: Vertrag von Niklas Moisander läuft aus - Gerüchte um Schweden-Wechsel

Moisanders Vertrag in Bremen läuft aus, und derzeit spricht vieles dafür, dass er Werder nach dann fünf Jahren den Rücken kehrt. Der ehemalige finnische Nationalspieler (62 Einsätze) möchte gerne noch weiter auf gutem Nievau spielen und dabei für eine Mannschaft auf dem Platz als Stammkraft wichtig sein. Eine Perspektive, die ihm Werder Bremen nicht mehr bieten wird. Zuletzt hatte es Gerüchte um einen möglichen Wechsel im Sommer nach Schweden gegeben. Bis es möglicherweise soweit ist, hat Moisander aber noch einen großen Traum: Werders Pokal-Kapitän möchte gerne den „Pott“ nach Bremen holen. „Berlin ist unser großes Ziel. Wir glauben an uns“, sagte er. (dco) Auch interessant: Marco Friedl verrät: Der Tipp zum goldenen Werder-Tor in Regensburg kam per Video!

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