Nach Vogt-Transfer: Holt Werder Bremen noch einen Angreifer?

Welchen Spieler haben Sportchef Frank Baumann und Kaderplaner Clemens Fritz noch für den SV Werder Bremen an der Angel? 
 ©gumzmedia

Bremen – Der Satz stammt von Florian Kohfeldt, und obwohl er als Ausflucht gedacht war, lag in ihm doch viel Wahrheit. „Eigentlich müssen wir überall ansetzen“, hatte der Trainer des SV Werder Bremen nach dem Hinrundenabschluss gesagt.

Kohfeldt wollte damit vermeiden, sich hinsichtlich der Transferbemühungen auf eine Position oder einen Mannschaftsteil festzulegen. Weil: Man will sich ja nicht in die Karten schauen lassen. Nun hat Werder Bremen in Kevin Vogt einen ersten Neuzugang präsentiert, hat mit ihm die Defensive verstärkt. Die Frage bleibt: War es das jetzt schon mit Bremer Neuzugängen in der aktuellen Transferperiode?

Nimmt man Kohfeldt beim Wort, dann wohl nicht. „Überall ansetzen“ – das heißt auch im Mittelfeld, wo Werder einen Mann mit Spielmacherqualitäten gebrauchen könnte. Oder im Sturm, wo die Not wegen des langfristigen Ausfalls von Niclas Füllkrug noch deutlich größer ist. Darüber können auch die zwei Tore von Josh Sargent im Testspiel gegen Hannover 96 (3:1) nicht hinwegtäuschen. Sargent verspricht mit seinen noch nicht ganz 20 Jahren nicht die Konstanz und Torquote, die Werder im Abstiegskampf braucht. 

Holt Werder Bremen noch einen Torjäger oder einen Mittelfeldspieler?

Und dass Yuya Osako Feuer in die Bremer Offensive bringt, ist in der Hinrunde mehr ein Versprechen des Trainers geblieben, als dass es in der Torjägerliste abzulesen wäre. Dort steht der Japaner mit vier Toren auf Rang 29 – 21 Plätze hinter Milot Rashica. Er ist in der Hinrunde mit sieben Treffern der gefährlichste Bremer gewesen. Für einen Außenstürmer wie ihn ist das zwar ein guter Wert, der unterstützende Mittelstürmer fehlt aber.

Also: Kommt noch ein Torjäger? Kommt noch ein Mittelfeldspieler? „Das werden wir in den nächsten drei Wochen sehen“, sagt Sportchef Frank Baumann, der sich um eine konkrete Antwort herumwindet. Natürlich will er seine Pläne nicht offenlegen, natürlich will er keine Erwartungen schüren, die er schlussendlich wegen finanzieller Zwänge möglicherweise nicht erfüllen kann. Alles, was er verspricht, ist das Übliche: „Wir schauen uns immer um und müssen auf alles vorbereitet sein.“ (csa)

Bei seinem Debüt für Werder Bremen hat sich Kevin Vogt im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf schwer verletzt.

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Werder Bremen wartet auf den Transfer-Kracher – und geht dafür ins Risiko

Diese Nachricht wird viele Fans des SV Werder Bremen enttäuschen: Der abstiegsbedrohte Bundesligist kehrt am Freitagabend ohne Neuzugang nach Bremen zurück.

Das kündigte Sportchef Frank Baumann am vorletzten Tag des Trainingslagers auf Mallorca an. Immer mehr kristallisiert sich heraus: Werder Bremen wird auf dem Transfermarkt nur zuschlagen, wenn ein Kracher – also eine echte Verstärkung – zu haben ist. Dafür würde der Club sogar finanziell mehr ins Risiko gehen, als es bislang geplant war. Das deutete zumindest Aufsichtsratschef Marco Bode an.

Werder Bremen bereit, mit Transfer Schulden zu machen?

„Wir haben kein Limit definiert, wir haben aber auch keine Kriegskasse“, sagte Bode in einer Medienrunde auf Mallorca, als es um das Thema Transfers ging. Er wollte sich dabei finanziell nicht in die Karten schauen und sich schon gar nicht eine Summe entlocken lassen, die der Club bereit ist, in neues Personal zu investieren. Aber die Bereitschaft, ganz tief in die Tasche zu greifen, vielleicht sogar kurzfristig Schulden zu machen, scheint durchaus vorhanden zu sein.

„Wir gehen konstant Risiken ein. Aber in solchen Situationen müssen wir bereit sein, das ein Stück weiterzudenken, als wir das ursprünglich geplant haben“, sagte Marco Bode und erklärte: „Man hat kurzfristig immer Möglichkeiten, Liquidität zu finanzieren. Das tun wir konstant. Aber wir wollen und wir dürfen auch nicht in eine Überschuldung gehen, dann kann es kritisch werden, Deswegen werden wir nicht komplett unvernünftig sein.“

Werder Bremen: Ein echter Mittelstürmer wäre nicht billig

Aber vielleicht ein bisschen. Im Blick sollen die Bremer dabei aktuell vor allem einen echten Mittelstürmer haben, der die Bälle festmachen, verteilen und/oder bestenfalls auch noch selbst versenken kann. Einen Ersatz für den verletzten Niclas Füllkrug, der nach seinem Kreuzbandriss frühestens am Ende der Saison noch mal eingreifen kann. So ein Spieler ist im Winter wahrlich nicht billig zu bekommen, wie gerade das Beispiel Munas Dabbur zeigt, der für Werder Bremen auch sehr interessant gewesen wäre. 1899 Hoffenheim hat für den Israeli eine Ablösesumme von zwölf Millionen Euro gezahlt, um ihn sofort vom FC Sevilla loszueisen.

Um solche Spieler günstiger zu bekommen, muss ein Sportchef vor allem eines haben: Geduld. Zum Ende der Transferperiode ergeben sich oftmals gute Gelegenheiten, weil gerade Topclubs noch schnell nach einer Lösung für Spieler suchen, die in der Rückrunde nicht mehr gebraucht werden. Dann wird gerne ausgeliehen. Auf diese Möglichkeit wartet Werder ganz offensichtlich.

Werder Bremen: Mittelfeldspieler weiter auf der Transfer-Wunschliste

Das gilt wohl auch für den Fall Jannik Vestergaard. Um den Innenverteidiger haben sich die Bremer bereits vor Weihnachten bemüht, doch bislang konnten sich Werder, der FC Southampton und der Spieler nicht auf ein Leihgeschäft einigen. Ein Grund dafür könnte sein: Die Engländer wollen ihre Abwehr verstärken, haben aber noch keinen Ersatz für Vestergaard verpflichtet. Da sie selbst im Abstiegskampf stecken, können sie auf den 27-jährigen Dänen als Backup nicht verzichten.

Auf der Bremer Wunschliste steht auch weiterhin ein Mittelfeldspieler – vor allem ein Achter, der dem Team mehr Kreativität verleihen und sich dabei spielerisch deutlich von Maximilian Eggestein und Davy Klaassen abheben soll. Auch dabei geht der Griff eher ins obere Regal, das für Werder Bremen eigentlich viel zu hoch ist – und das nicht nur aus finanziellen Gründen. Die aktuelle Tabellensituation mache Verhandlungen mit Spielern nicht gerade leichter, betont Baumann immer wieder. Welcher Topspieler wechselt schon gerne zu einem Abstiegskandidaten?

Werder Bremen: Jeder noch so gute Neuzugang braucht Zeit zur Eingewöhnung

Somit wird Werders Taktik auf dem Transfermarkt zum Vabanquespiel. Das Trainingslager haben mögliche Neuzugänge schon mal verpasst, und Zeit zur Eingewöhnung braucht eigentlich jeder auch noch so gute Spieler. Bis zum ersten Rückrundenspiel am 18. Januar in Düsseldorf ist zudem nur noch gut eine Woche Zeit. So ein vermeintlicher Kracher könnte also durchaus die ersten Spiele verpassen – und die dürften schon richtungsweisend sein. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass Werder Bremen am Ende der Transferperiode am 31. Januar mit leeren Händen dasteht. Wenngleich Sportchef Frank Baumann in der Vergangenheit mehrfach bewiesen hat, dass er auf den letzten Drücker noch interessante Lösungen präsentieren kann.

Die Lage ist jedenfalls ernst und wurde von Bode auf Mallorca noch einmal ganz deutlich angesprochen: „Wir haben ein neues Ziel definiert, das alte müssen wir leider abhaken. Es gibt jetzt im Grunde eine neue Saison. Da heißt das einzige Ziel Klassenerhalt, das jetzt in die Köpfe muss. (kni/csa)

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Transfers: Kommt Werder-Neuzugang noch in dieser Woche?

Palma – Der SV Werder Bremen ist auf dem Winter-Transfermarkt auf der Suche nach Soforthilfen und ist offenbar fündig geworden – Sportchef Frank Baumann sendet jedenfalls positive Signale.

„Wir haben konkrete Ideen im Kopf“, sagt Frank Baumann in einer Medienrunde im Trainingslager auf Mallorca und macht deutlich, dass der SV Werder Bremen sehr genau weiß, was, beziehungsweise wen er verpflichten will, „aber selbst wenn wir uns mit einem Spieler einig sind, muss auch der Verein ihn abgeben wollen“, so Baumann, der erklärt, woran es noch hakt: „Wir brauchen eine Einigung mit allen Parteien.“

Der Werder-Sportchef sendet dennoch positive Signale: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch jemand ins Trainingslager kommt, wir sind ja noch eine Woche hier.“ Dabei grinst Frank Baumann zufrieden, fast so, als würde er die Vorfreude auf den Neuzugang nicht verheimlichen können. (tst)

Dass Winter-Transfer durchaus eine Soforthilfe sein können, beweist ein Blick in die Werder-Wechsel-Historie: Djilobodji, Vestergard und Co. wurden im Winter verpflichtet und halfen sofort. 

Zur letzten Meldung vom 31. Dezember 2019:

Winter-Transfers bei Werder Bremen: Sportchef Baumann sucht einen dominanten Charakter

Wo er genau ist, das will Frank Baumann nicht sagen. Der Sportchef des SV Werder Bremen gibt nur ungerne zu viel Privates preis. Und natürlich weiß er, dass in Zeiten des Abstiegskampfs genau hingeschaut wird, was die Verantwortlichen eines Clubs machen.

Ein paar Tage Urlaub werden da gerne von Teilen der Öffentlichkeit falsch interpretiert und dann harsch kritisiert. „Damit können und müssen wir leben“, sagt Frank Baumann im Gespräch mit der DeichStube. Nicht nur für diesen Medientermin hat er seinen Urlaub kurz unterbrochen, mehrere Stunden am Tag gehören dem Job. Baumann telefoniert viel, schaut sich Videos von Spielern an. Und der 44-Jährige verrät, dass in Sachen Transfers bei Werder Bremen durchaus Bewegung ist.

„Natürlich haben wir konkrete Ideen und auch schon Gespräche geführt“, berichtet der Sportchef: „Aber es wäre reine Spekulation vorherzusagen, ob und wann etwas klappt.“ Deswegen sei völlig offen, ob die ein, zwei geplanten Neuverpflichtungen tatsächlich schon beim Trainingsauftakt am 2. Januar in Bremen sein werden. Aber es sei eben auch nicht ausgeschlossen.

Alles zum Trainingslager des SV Werder Bremen auf Mallorca im Live-Ticker der DeichStube!

Frank Baumann über Transfers bei Werder Bremen: „Wir haben nicht den dominanten Charakter im Team“

Namen kursieren schon einige. Nach Nabil Bentaleb (FC Schalke) und Kevin Vogt (1899 Hoffenheim) rückte nun ein gewisser Jannik Vestergaard in den Fokus. Der FC Southampton will den Innenverteidiger verleihen – und nach Informationen der DeichStube bemüht sich Werder um eine Rückholaktion. Der 27-jährige Däne spielte schon einmal von Januar 2015 bis Juni 2016 für die Bremer. „Ich werde mich grundsätzlich nicht zu Namen äußern“, wiegelt Baumann sofort mit einem seiner Lieblingssätze für diese Situationen ab. Er will sich nicht in die Karten blicken lassen. Nicht einmal auf die Position, auf der Werder am dringendsten Bedarf sieht, will er sich öffentlich festlegen.

Dann durchbricht Baumann beim Thema Transfers doch noch seine Mauer des Schweigens. Die Analyse der vergangenen Wochen habe vor allem auch ergeben, dass der Kader zwar über ausreichend Führungsspieler verfüge – und da nennt Baumann dann Kapitän Niklas Moisander, Davy Klaassen, Nuri Sahin und Philipp Bargfrede, aber ein Element fehle: „Wir haben nicht den dominanten Charakter in der Mannschaft, der das auf dem Platz auslebt.“ Und nach diesem Dominator wird aktuell gefahndet, fast schon unabhängig von der Position.

Werder Bremen für Spieler mit hohen Ambitionen „aktuell nicht so sexy“

Jannik Vestergaard wäre so eine Persönlichkeit. Er wäre aber auch der siebte Innenverteidiger im Kader. Dagegen gibt es seit dem Ausfall von Niclas Füllkrug (Kreuzbandriss) keinen robusten, kopfballstarken Mittelstürmer. „Es bringt uns zum Beispiel nichts, einen Zwei-Meter-Mann zu holen, der aber ansonsten über seine Beine stolpert. Es muss einfach Sinn machen“, sagt Baumann und warnt einmal mehr vor Aktionismus. 

Zumal Werder finanziell auch gar nicht in der Lage sei, einfach mal ein paar Experimente zu wagen, in der Hoffnung, dass davon schon irgendetwas funktionieren werde. Und ganz offen räumt er ein: „Es gibt einfachere Situationen als jetzt, Spieler mit einer gewissen Qualität zu holen. Die schauen natürlich auch, in welcher Situation sie zu einem Verein hinkommen. Und da sind wir gerade nicht für alle Spieler mit hohen Ambitionen so sexy.“ Baumann lacht. Seinen trockenen Humor hat er nicht verloren. Dabei hilft gewiss auch der Urlaub mit der Familie. (kni)

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