Eine AIDA-Passagierin aus Meschede hat sich nach eigenen Angaben länger an Bord der AIDA mit Daniel Küblböck unterhalten. Dabei hat er ihr ein Geheimnis verraten.
Meschede - Am Samstag hat die verhängnisvolle Kreuzfahrt der AIDAluna, auf der Daniel Küblböck (33) über Bord ging, in New York ihr Ziel erreicht. Immer mehr Passagiere schildern seither, wie sie den ehemaligen DSDS-Kandidaten auf der Reise erlebten, berichten über ihre Begegnungen mit Küblböck. Auch eine 59 Jahre alte Passagierin aus Meschede meldet sich jetzt zu Wort und offenbart weitere unbekannte Details. Sie hat sich nach eigenen Angaben längere Zeit mit Daniel Küblböck unterhalten, berichtet die Westfälische Rundschau online. Demnach habe sich der 33-Jährige ihr als Lana vorgestellt, sei freundlich und ruhig gewesen.
Daniel Küblböck: Passagiere dachten anfangs, er gehöre zum Showteam
Gesprächsthema sei Küblböck, der immer in Frauenkleidern unterwegs war, schon vor der Tragödie an Bord gewesen. „Er fiel einfach auf, und wir mutmaßten zunächst, dass er vielleicht zum Showteam gehört oder eine Dokumentation dreht.“ Eine völlig falsche Annahme, wie sich schnell herausstellen sollte.
Vieles spricht dafür, dass Küblböck geplant hatte, künftig als Frau zu leben. Auch ein Instagram-Account mit dem Namen „rosa_luxemburg“, den Daniel Küblböck erst ein paar Tage vor der Kreuzfahrt anlegt haben soll, gibt Hinweise in diese Richtung. Mehrere Selfies, die Daniel Küblböck geschminkt und als Frau in Bord der Schiffskabine zeigen, sind dort zu sehen. „Künstlerin | Schauspielerin | Transexuell“ heißt es in der Profilbeschreibung. Fotos wie dieses sind mit den Hashtags #transexuelle, #transformation oder #aida versehen:
Daniel Küblböck: Er erzählte dieser völlig Unbekannten von „begonnener Geschlechtsumwandlung“
Die Passagierin stützt die Annahmen. Offenbar machte Küblböck dieser ihm vor der Kreuzfahrt völlig unbekannten Frau eine intime Offenbarung: Von seiner „begonnenen Geschlechtsumwandlung“ habe ihr der ehemalige DSDS-Star offen erzählt, schreibt wr.de. Und auch die Berichte, Küblböck sei an Bord auffällig gewesen, hätte in seiner Kabine randaliert und deswegen mehrfach umziehen müssen, bestätigt die AIDA-Reisende.
Noch mehr aktuelle Entwicklungen im Fall Daniel Küblböck können Sie hier verfolgen.
Aber ist Daniel Küblböck wirklich gesprungen oder war vielleicht alles nur fingiert? Ein Exfreund hält diese Theorie nicht für ausgeschlossen.
„Daniel Kaiser-Küblböck, bitte melden Sie sich sofort an der Rezeption“
An die Worte des Kapitäns in den frühen Morgenstunden erinnert sie sich noch ganz genau: „Daniel Kaiser-Küblböck, bitte melden Sie sich sofort an der Rezeption.“ Dann informierte der Kapitän die Passagiere per Durchsage über das Verschwinden eines Passagieres.
Manche Passagiere beschwerten sich wegen der Verzögerung
Dass sich die AIDAluna einen Tag lang bei der Suchaktion nach dem vermissten Sänger beteiligte, stieß nicht bei allen Gästen auf Verständnis. „Und es gab tatsächlich Passagiere, die sich deshalb an der Rezeption beschwert haben“, erinnert sich die Meschederin dem Bericht zufolge. Für sie eine völlig unverständliche Reaktion: „Das ist doch ein Akt der Menschlichkeit“, wird sie zitiert.
Dennoch seien alle froh gewesen, als das Schiff am Abend abdrehte: „In Richtung kanadische Küste und in die Normalität“, so die Passagierin gegenüber wr.de. Denn während der Suche sei die Stimmung gespenstisch gewesen. „Immer wieder schauten wir aufs Meer hinaus“, erinnert sie sich.
Kapitän bat Passagiere, nicht mit Journalisten zu sprechen
Namentlich genannt werden möchte die Passagierin, die seit Sonntag zurück in Deutschland ist, nicht - der Trubel sei ohnehin groß genug gewesen. Auch der Kapitän habe vor dem Landgang in Halifax die Gäste gebeten, nicht mit Journalisten zu sprechen, so die Meschederin. Zwar wurde beim Frühstück erzählt, dass die Geschehnisse auch Thema in den Medien seien, dass Reporter das Schiff dann in New York aber regelrecht belagerten, damit habe man nicht gerechnet, so die 59-Jährige.
Daniel Küblböck, der im Jahr 2002 durch die erste Staffel der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) bekannt wurde, stürzte am Sonntagmorgen des 9. September vom Kreuzfahrtschiff AIDAluna vor der Küste von Neufundland über Bord. Suizidabsicht gilt als wahrscheinlich. Nach stundenlanger Suche hatte die kanadische Küstenwache die Suche am Montag eingestellt.
tz.de* zeigt jetzt exklusiv das letzte öffentliche Foto von Daniel Küblböck an Bord der AIDA. Geschossen wurde es von einer Passagierin. Es entstand durch Zufall. Annika M. (39) aus Düsseldorf wollte eigentlich jemand ganz anderen fotografieren. Zudem spricht sie über den Umgang mit Küblböck auf dem Schiff und schildert traurige Momente.
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Hinweis der Redaktion
Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Selbstmord-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de.
va/glomex
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