Edeka-Aufregung: Gleicher Inhalt, dreifacher Preis - jetzt reagiert die Supermarktkette

Edeka steht derzeit wegen eines möglicherweise überteuerten Produkts in der Kritik. 
 ©dpa / Federico Gambarini

Edeka verkauft Porridge unter seiner Eigenmarke - dreimal so teuer wie konventionelle Haferflocken. Drin ist dasselbe, deshalb hagelte es Kritik - und jetzt reagiert auch die Supermarkt-Kette. 

Update vom 17.Juli: Die Supermarkt-Kette Edeka weist die Vorwürfe entschieden zurück. „Der Preis eines Produktes hängt nicht allein von den Rohstoffen ab, sondern auch vom Aufwand bei ihrer Verarbeitung", sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Watson

„Für das Porridge werden spezielle Schälgrade verwendet, was den Herstellungsprozess deutlich aufwendiger macht. Im Ergebnis sind diese Flocken besonders quellfähig, sodass der Verbraucher sie bereits nach fünf Minuten (wie auf der Verpackung angegeben) verzehren kann. Im Unterschied dazu müssen die klassischen Haferflocken langsam geköchelt werden, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen", heißt es weiter.

Das heißt: Weil Porridge schneller aufquillt, soll der Kunde 188 Prozent mehr zahlen als für Haferflocken.

Edeka befördert Porridge zu Hipster-Essen - Erstmeldung

Erstmeldung vom 9. Juli 2019: Gesunde Ernährung liegt im Trend und viele Supermarkt-Besucher geben gerne ein wenig mehr für die sogenannten Superfoods aus. Das weiß  auch Edeka und versucht offenbar seinen Vorteil daraus zu ziehen: Der Preis für ein und dasselbe Produkt steigerte sich bei der Kette dank trendiger Verpackung zuletzt fast um das Dreifache.

Dabei geht es um ein angesagtes Frühstückchen aus Schottland: Porridge. Influencer weltweit schwören auf den warmen Haferbrei am Morgen. Es liefere wertvolle Nährstoffe und halte lange satt. Das einstige Arbeiter-Essen aus Schottland schaffte es damit auf den Speiseplan vieler hipper Millennials. 

Edeka: Haferflocken kosten mit anderem Namen dreimal so viel

Doch so ganz neu ist das Produkt auch in Deutschland eigentlich nicht. Schließlich kennt man auch hierzulande Haferbrei, der warm serviert wird, nicht erst seit gestern. Allerdings klingt Porridge dank der Influencer sehr viel gesünder und cooler.

Genau aus diesem Marketing-Hype um den schottischen Haferbrei will nun offenbar auch Edeka Profit schlagen. Und das blieb nicht lange unentdeckt. Der Verein Foodwatch, der sich der Verbraucherinformation verschrieben hat, prangert in einem Twitter-Post Edekas Preispolitik mit dem Hafer an. Darin stellt Foodwatch zwei bei Edeka verkaufte Produkte gegenüber: Einmal die altbackenen Haferflocken und einmal das coole Porridge der Edeka-Eigenmarke „Gut und Günstig“. 

Edeka mit Marketing-Schachzug: Hipster zahlen mehr?

Foodwatch titelt dazu: „Gleicher Inhalt, nur anderer Name = 3X so teuer?!“ Zu dem Posting schreibt der Verein: „Was ist da los, Edeka? Einmal verkauft Ihr Haferflocken als ‚Haferflocken‘ für 0,49 € (500g), ein anderes Mal als "Porridge" für 0,99€ (350g). Dabei sind die Flocken die gleichen: fein geschnitten mit exakt den gleichen Nährwerten!“ Und auch eine nicht ganz ernstgemeinte Idee, woran es neben dem Namen noch liegen könnte, hat Foodwatch: „Liegt's an der größeren Plastikverpackung?“

Im Netz sorgt die Edeka-Aktion zwar für Kopfschütteln, überrascht aber die meisten User nicht. „Porridge = Hipstername“, und „Haferflocken = Arbeiterklassename“, antwortete etwa ein User. Ein anderer hat sogar Verständnis für Edeka und meint: „Weil es Menschen gibt, die mehr bezahlen, weil es Porridge ist. Und die fühlen sich auch noch gut damit. Ich würde sagen Edeka hat alles richtig gemacht (die wollen ja schließlich Geld verdienen - ist ja ein legitimes Ansinnen).“

Zudem sollten Edeka-Kunden aktuell aufpassen: Der Supermarkt ruft ein Produkt wegen Salmonellen-Gefahr zurück. Bei einem anderen Fischprodukt droht sogar Lebensgefahr, deswegen folgte ein Rückruf. Außerdem kann es in manchen Edeka-Filialen passieren, dass der Supermarkt mehr von einem wissen will, als einem lieb ist. 

Video: Gesundes Frühstück: Tipps für einen guten Start in den Tag

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Beliebte Marken-Bio-Desserts sind möglicherweise hochgefährlich und werden derzeit zurückgerufen. Bei Verzehr können auch diese beliebten Kekse aus dem Aldi-Sortiment gefährlich werden. Der Hersteller hat den Rückruf eingeleitet.

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