Extreme Umsatzsteigerung: Darum sind Ein-Euro-Shops so erfolgreich

Alles zum gleichen Preis: Die Ein-Euro-Läden schreiben eine Erfolgsgeschichte.
 ©dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ein-Euro-Läden schreiben in Deutschland eine Erfolgsgeschichte. Selbst Lebensmittel-Discounter wie Aldi und Lidl müssen sich der neu herwachsenden Konkurrenz erwehren. Doch was ist das Geheimnis?

  • Ein-Euro-Läden wie Tedi schreiben in Deutschland eine Erfolgsgeschichte im Non-Food-Sektor.
  • Sie werden sogar Lebensmittel-Discounter wie Aldi und Lidl gefährlich.
  • Die Idee stammt aus den USA.

München - Tausende Produkte - ein Preis. Mit diesem genialen Kniff erobern die Ein-Euro-Läden seit Jahren den Non-Food-Markt in Deutschland. Und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. So erklärt Martin Langhauser von der Gesellschaft für Konsumforschung dem Verbraucherportal Chip mit Blick auf Tedi, Mäc-Geiz oder Euroshop: „Die Non-Food-Discounter sind die einzige Vertriebslinie, die stationär wächst.“

Ein-Euro-Läden: Konsum-Experte sieht Konkurrenz für Aldi und Lidl

Auch Aldi, Lidl und Co. müssten sich nicht nur wegen des Winters warm anziehen. „Die Geschäfte kommen sogar den Lebensmittel-Discountern mit ihrem Non-Food-Bereich in die Quere“, ergänzt der Konsum-Experte. Denn dieses Segment würde eben bei den Platzhirschen nach starkem Wachstum seit drei Jahren stagnieren.

Ganz anders bei den Ein-Euro-Läden: Hier sei der Umsatz von 2013 bis 2018 um 34 Prozent auf vier Milliarden Euro gestiegen. Das klingt nach einer rasanten Erfolgsstory. Doch welche Zutaten stecken dahinter?

Ein-Euro-Läden: Euroshop will bald 500. Filiale eröffnen

Das zeigt Chip anhand von Euroshop auf. Das Unternehmen aus dem unterfränkischen Dettelbach verfügt in der Bundesrepublik mittlerweile über 333 Filialen. Allein 30 gibt es in Berlin, 15 in München und 14 in Hamburg. Erst 2016 wurde der 250. Euroshop eröffnet, in den kommenden drei, vier Jahren soll die Zahl auf 500 steigen.

Nach Unternehmensangaben würde Tag für Tag 250.000 Kunden in den Filialen einkaufen. Die Idee zu einem Laden, bei dem alle Artikel gleichgünstig sind, stammt laut Euroshop-Chef Rainer Schum aus den USA.

Ein-Euro-Läden: Vorbild waren One-Dollar-Stores in den USA

An den dortigen One-Dollar-Stores hätte sich der Konzern orientiert und zunächst sämtliche Produkte für 99 Pfennige verkauft. „Das lief irrsinnig gut, so dass wir die Produktpalette immer mehr ausgeweitet haben“, betont Schum bei Chip.

Das Sortiment umfasst Schreibwaren, Kosmetikartikel, kleinere Küchengeräte, Spielzeug oder Süßigkeiten. So kommen rund 5000 Artikel zusammen. Zwei Drittel der Produkte würden in China hergestellt werden, durch den Einkauf großer Mengen seien die Preise derart erschwinglich.

Ein-Euro-Läden: „Nicht mehr Geld ausgeben als nötig“

Im fränkischen Firmensitz würden 100 Millionen Artikel gelagert werden. So ist stets für Nachschub gesorgt.

Schum wehrt sich aber dagegen, gerade angesichts der steigenden Preise und des moderneren Ladendesigns bei den Lebensmittel-Discountern als Billigladen abgestempelt zu werden. „Unser Kennzeichen ist nicht billig. Wir richten uns an Menschen, die nicht bereit sind, für profane Dinge des täglichen Bedarfs mehr Geld auszugeben als nötig“, verdeutlicht der Euroshop-Chef das erfolgreiche Credo.

Ein-Euro-Läden: Tedi verfügt über Filialen in acht Ländern

Marktführer unter den Ein-Euro-Läden ist Tedi. Das Unternehmen aus Dortmund verfügt bereits über mehr als 2150 Filialen und will rund 3000 weitere an den Start bringen. Neben Deutschland ist der wie Euroshop 2004 gegründete Konzern in sieben weiteren Ländern aktiv: Auch in Kroatien, Polen, Slowakei, Österreich, Spanien, Italien und Slowenien gibt es Tedi-Läden.

Mäc-Geiz startete zwar schon zehn Jahre früher, steht aktuell jedoch erst bei 290 Filialen. An dem über 3000 Artikel umfassenden Sortiment würden sich dem Unternehmen aus dem sachsen-anhaltinischen Landsberg zufolge mehr als 30 Millionen Kunden im Jahr bedienen.

Neben den günstigen Preisen haben die Ein-Euro-Läden einen zweiten großen Vorteil, wie Wirtschaftsprofessor Martin Fassnacht erläutert: Im Gegensatz zu den ebenfalls florierenden Onlinehändlern fallen keine Transportkosten an. Und so nimmt auch der zumeist eher bequeme Kunde von heute den Weg in die Filiale gern auf sich. Denn eines wird sich wohl nicht ändern: Geiz ist geil!

Für Aldi, Lidl und Co. wird es immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden - doch woran liegt das? Mit einem innovativen Vorschlag überrascht Aldi seine Kunden - jetzt wurde das Preis-Geheimnis gelüftet. Bei Aldi Süd gibt es auch eine wichtige Änderung bezüglich des Brotsortiments. Eine düstere Prognose setzt die großen Discounter unter Druck.

Ein Aldi-Produkt ist gerade ein USA-Schlager. Doch ein Detail irritiert. 

mg

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