Rückruf bei REWE und Norma: Unternehmen hielt sich offenbar nicht an die Hygienevorschriften

Das Hackfleisch aus verschiedenen Frikadellen bei Rewe und Norma könnte durch Listerien verseucht sein (Symbolbild).
 ©dpa / Patrick Pleul

Rückruf bei Rewe und Norma: Wegen Listerien-Befall hat der Hersteller „Fleisch-Krone Feinkost GmbH“ Frikadellen zurückgerufen. Zwei Firmen müssen dicht machen. 

  • Am 2. November 2019 ist der Rückruf für eine beliebte Frikadellenmarke veröffentlicht worden. Ein Bakterienbefall könnte den Verzehr gesundheitsgefährdend machen.
  • Auch REWE und Norma führen diese Frikadellen und beteiligen sich am Rückruf.
  • Die Behörden stoßen bei der Betriebsprüfung auf erschreckende Erkenntnisse. 

Update vom 8. Mai 2020: Auch in der Corona-Krise steht die Fleischindustrie im Fokus: Schlachthöfe könnten sich zum Pandemie-Herd entwickeln. Arbeitsminister Hubertus Heil schlägt Alarm.

Update vom 25. November 2019: Erneut Listerien-Funde in Niedersachsen: Im ostfriesischen Moormerland sind gleich zwei Fleischereien betroffen.

Update vom 6. November 2019: Bei Untersuchungen nach einem Listerien-Verdachtsfall in einer Fleischfirma im Oldenburger Münsterland ist ein weiterer Betrieb vorläufig stillgelegt worden. Nach einer Kontrolle des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in der Firmenzentrale in der niedersächsischen Gemeinde Essen (Kreis Cloppenburg) habe die Behörde auch hier das Ruhen der Betriebszulassung angeordnet, sagte eine Sprecherin des Landesverbraucherschutzministeriums am Mittwoch in Hannover.

Ministerium und Landesamt prüften gemeinsam den Entzug der Betriebszulassung, weil die Zuverlässigkeit des Unternehmers infrage gestellt werde. Der Unternehmer habe nicht belegen können, dass er bei Eigenkontrollen festgestellte Listerien-Funde der amtlichen Lebensmittelkontrolle gemeldet hatte. Dazu war er nach Verstößen gegen Hygienevorschriften verpflichtet worden.

Ob weitere belastete Produkte in den Handel gekommen sind, wird nach Angaben des Ministeriums noch geprüft. Nach wie vor seien für Niedersachsen keine Listeriose-Fälle im Zusammenhang mit der Firma Fleisch-Krone Feinkost aus dem Oldenburger Land bekannt.

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Nach Rückruf bei Rewe und Norma: Betrieb muss jetzt dicht machen

Update vom 4. November, 11.37 Uhr: Nach dem Listerienfall bei einem Fleischwarenhersteller aus dem Oldenburger Münsterland untersuchen Lebensmittelkontrolleure einen weiteren Betrieb des Unternehmens. Am Montagvormittag seien Mitarbeiter des Landkreises für Kontrollen an den Unternehmenssitz im oldenburgischen Essen gefahren, sagte ein Sprecher des Kreises Cloppenburg. Erste Ergebnisse sollen gegen Mittag veröffentlicht werden. Am Freitag war die Produktion am Standort Goldenstedt im Nachbarkreis Vechta vorübergehend eingestellt worden. Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH hatte Frikadellen wegen eines Verdachts auf Listerien zurückgerufen.

Update vom 3. November, 12.36 Uhr: Die Behörden in Niedersachsen haben ein Ruhen der Zulassung für den Betrieb angeordnet, bei dem Listerien in Frikadellen gefunden worden waren. Das gab die Sprecherin des niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums, Sabine Hildebrandt, am Sonntag bekannt.

Die Sprecherin des Landesamtes für Verbraucherschutz, Hiltrud Schrandt, erklärte, dass die Maßnahme bereits am Freitag mündlich angeordnet worden sei. "Damit ist gesichert, dass dort derzeit nichts raus geht", sagte sie. Vom Unternehmen selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Video: So gefährlich sind die Bakterien Listerien

Rückruf bei REWE und Norma: Listerien in Frikadellen - Das sind die Symptome

Zu diesen Frikadellen sollten Verbraucher zunächst besser „Nein!“ sagen: Frikadellen der Eigenmarke „ja!“ der Supermarktketten Rewe und Norma könnten mit Listerien verunreinigt sein. Aus diesem Grund ruft der Hersteller, die Firma „Fleisch Krone Feinkost GmbH“, die Produkte nun zurück. Darüber hinaus könnten auch andere Frikadellen-Varianten der Firma betroffen sein. 

Frikadellen-Rückruf bei REWE und Norma: Listerien-Gefahr in folgenden Produkten

Konkret handelt es sich um die folgenden Produkte: 

  • Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen mit den Chargen-Nr. 97812 und 97813 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019 
  •  „ja! Frikadellenbällchen 500 g-Packung, mit den Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019 und 20.11.2019 

Frikadellen-Rückruf teilweise nur in speziellen Norma-Filialen

Die „Gut Bartenhof“-Frikadellen wurden nur an Norma-Filialen in Aichach, Rossau, Ahrensfelde/Blumberg, Dettingen, Rheinböllen und Kerpen geliefert. Für die Rewe-Frikadellen gebe es allerdings keine derartigen regionalen Einschränkungen, wie focus.de berichtet. 

Listerien-Gefahr in Frikadellen: Rückgabe der Produkte gegen Kaufpreis-Erstattung möglich

Andere Mindesthaltbarkeitsdaten dieser Produkte sowie andere Produkte von "Gut Bartenhof" bei Norma sowie "ja!" bei Rewe seien nicht von dem Rückruf betroffen. Der vorsorgliche Rückruf wird durchgeführt, weil im Rahmen einer Eigenkontrolluntersuchung ein positiver Listerien-Befund festgestellt wurde.

Kundinnen und Kunden können die betroffenen Artikel gegen Erstattung des Kaufpreises in den Filialen zurückgeben. Fleisch-Krone hat eine Telefonnummer für Verbraucherfragen eingerichtet, die Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr besetzt ist: 05434 / 9460-266

Warum ist ein Rückruf bei Listerien so dringend?

Bei gesunden Menschen können Listerien grippeähnliche Symptome auslösen. Bei Risikogruppen können Listerien jedoch tödlich sein - zu den besonders gefährdeten gehören Ältere und Schwangere. Behörden lösten deshalb von Zeit zu Zeit sogar Alarm mit den Warn-Apps Nina und Katwarn aus. Die Bakterien hatten zuletzt im Zusammenhang mit dem hessischen Wursthersteller Wilke Schlagzeilen gemacht. Dort waren Produkte ebenfalls mit Listerien belastet; drei Todesfälle werden damit in Verbindung gebracht.

Auch der HerstellerWilke sorgte zuletzt wegen durch Listerien verseuchte Wurstprodukte für einen bundesweiten Skandal.

Schon wieder wird das Vertrauen der Verbraucher in die deutsche Fleischindustrie auf die Probe gestellt: Es bahnt sich ein neuer

Bakterien-Skandal

an. Diesmal in Baden-Württemberg. 

Der Pharmakonzern Hexal ruft jetzt ein Medikament zurück. Es besteht die Gefahr der Überdosierung.

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Aldi Nord ruft beliebte Produkte zurück. In ihnen können sich Metalldrähte befinden. Es besteht Verletzungsgefahr.

Eine Panne bei Rewe sorgt bei einem Kunden für Empörung. Er hat bei einem beliebten Produkt genau hingeschaut.

Eine Molkerei warnt nun vor einem festgestellten Produktionsfehler. Da eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden kann, wird sie nun zurückgerufen.

Und auchGeflügelwiener werden zurückgerufen. Es besteht Gesundheitsgefahr.

Bei Hansaplast-Pflastern wurden Verunreinigungen entdeckt. Der Hersteller ruft mehrere Chargen zurück.

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