Lidl hat in München seine erste Mini-Filiale eröffnet und setzt damit auf ein neues Konzept: Laufkundschaft statt Wocheneinkauf. Deswegen ist hier auch einiges anders.
München - Beinahe wie bei Tante Emma: In München hat Deutschlands kleinste Lidl-Filiale eröffnet. 500 Quadratmeter misst das Lädchen in der Zweibrückenstraße, eine klassische Lidl-Filiale hat bis zu 1300 Quadratmeter. Anfang der Woche war die Eröffnung und sie ist Teil eines neuen Konzepts. Der Discounter will damit die Innenstädte erobern, wo Mieten hoch und Platzangebot knapp ist. Damit erreicht er die Konsumenten, die im Zentrum wohnen oder arbeiten und den Laden bequem per Fuß oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können.
Mini-Lidl in München eröffnet: Das sagen die Kunden
„Wir zeigen mit dieser Filiale, wie eine attraktive Einkaufsmöglichkeit und zuverlässige Versorgung in hochfrequentierte und dicht bebaute Lagen optimal integriert werden können", erklärt Alexander Thurn, Geschäftsleiter Immobilien bei Lidl Deutschland. Große Wocheneinkäufe sind hier kaum möglich, schon weil es - direkt in der Innenstadt in der Nähe des Münchner Isartors - keine Parkplätze gibt. Was nicht von allen Käufern goutiert wird. Ein User auf Facebook sieht das als „wildes Konzept für München.“
Eine andere empfindet das ganze Konzept als krank: „Erst alle kleinen Läden ruinieren und dann ersetzen.“
Andere Facebooknutzer freuen sich einfach über die neuen Einkaufsalternativen in der Nachbarschaft.
Lidl verzichtet auf Einkaufswagen
Auf Einkaufswagen verzichtet der Münchner Mini-Lidl übrigens. Stattdessen gibt es am Eingang lediglich Einkaufskörbe. Erstaunlich, schließlich gehört der Einkaufswagen für zahlreiche Kunden zum Einkauf einfach dazu. Umso bemerkenswerter, dass dieses Detail zumindest in den Kommentaren auf Facebook niemanden stört.
Lange Kassenbänder sucht man hier ebenso vergeblich, die Mitarbeiter stehen direkt hinter Expresskassen. Der Fokus ist klar: Lidl setzt auf die Laufkundschaft, die zwischendurch oder auf dem Nachhauseweg noch schnell den unmittelbaren Bedarf decken will.
Auf Nachfrage unserer Online-Redaktion sagte ein Repräsentant von Lidl: „Kunden in Citylagen transportieren ihre Einkäufe meist zu Fuß, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Rad. Daher nehmen sie eher mehrmals die Woche kleinere Einkäufe statt großer Wocheneinkäufe vor. Um diesen Einkaufsgewohnheiten entgegenzukommen, stellt Lidl den Kunden in der Filiale in der Zweibrückenstraße fahrbare Körbe statt Einkaufswagen für ihren Einkauf zur Verfügung.“
Mini-Lidl: 80 Prozent des Sortiments verfügbar
Weniger Platz bedeutet aber laut Lidl nicht weniger Auswahl. Eine besondere Anordnung einzelner Warengruppen soll eine hohe Artikelanzahl auf kleiner Fläche gewährleisten. Beispielsweise befinden sich Toast oder Knäckebrot in der neuen Filiale im gleichen Regal wie frische Backwaren, auch andere Warengruppen sind neu und platzsparend angeordnet. „Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden in jeder Filiale alles finden, was sie für die tägliche Versorgung benötigen. Daher bieten wir in dieser Filiale ein Sortiment an, das wir nur geringfügig reduziert haben“, sagt Thurn. Rund 80 Prozent des üblichen Sortiments soll hier verfügbar sein, das die Kunden auch von den anderen Filialen gewohnt sind.
Eine weitere Besonderheit des Minishops ist die Anlieferung: Die Ware wird durch den Eingang der Filiale geliefert, direkt auf die Verkaufsfläche gebracht und in die Regale eingeräumt. Durch eine tägliche Belieferung stellt Lidl die Warenverfügbarkeit sicher.
Rewe und Edeka waren schon vor Lidl da
Mit einem ähnlichen Konzept sind andere Einzelhändler schon länger präsent. Bei den Wettbewerbern heißt das beispielsweise "Rewe to go" oder "Edeka Express“. Rewe hat Mini-Filialen an Tankstellen. Auch Aldi bastelt angeblich derzeit an einem „Kleinflächenformat für City-Lagen“. Jetzt zieht Lidl nach – und das gleich doppelt. Bereits am 11. April will das Unternehmen seinen zweiten City-Laden in München eröffnen, in Schwabing an der Leopoldstraße.
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vg
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