Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen haben am 16. Spieltag gegen die SGS Essen 0:0 gespielt und einen Punkt geholt. Der Spielbericht.
Bremen – Trainer Thomas Horsch hatte im Vorfeld ein „ekliges“ Spiel erwartet – und er hat genau so eines bekommen: Ein vom Kampf im Mittelfeld geprägtes Duell ohne viele Torchancen blieb am Ende torlos. Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen trennten sich im Heimspiel am Samstag von der SGS Essen mit 0:0 und holten nach zuletzt zwei Niederlagen am Stück immerhin wieder einen Zähler. „Wir sind grundsätzlich zufrieden mit dem Punkt, weil das insgesamt ein sehr erwachsenes Fußballspiel war und beide Mannschaften sich nichts geschenkt haben“, sagte Horsch nach der Partie. „Unterm Strich ist das genau das korrekte Ergebnis. Es ist schön, dass wir diese kleine negative Ergebnis-Serie durchbrochen haben und einen verdienten Punkt mitgenommen haben. Ich bin sehr stolz auf die Reaktion der Truppe.“
Die Zuschauer im Stadion Platz 11 sahen nicht gerade einen fußballerischen Leckerbissen. Die Mannschaften neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld, verstrickten sich in zahlreiche Zweikämpfe. Räume taten sich kaum auf, das Tempo im Offensivspiel war niedrig – auch weil beide Mannschaften sich zu viele Ungenauigkeiten leisteten. So blieben Chancen lange Mangelware. Erst kurz vor der Pause wurde es auf beiden Seiten richtig gefährlich. Nach einem Fehlpass von Emilie Bernhardt in die Füße von Laureta Elmazi war die Essener Angreiferin so gut wie durch, ihren Querpass in die Mitte konnten die Bremerinnen gerade noch blocken (44.). Fast im Gegenzug spielte Michelle Ulbrich, die bei Werder Bremen als Kapitänin die verletzte Lina Hausicke (Kreuzbandriss) vertrat, einen bärenstarken Steilpass auf die startende Sophie Weidauer, die allerdings im Eins-gegen-eins mit Torhüterin Sophia Winkler scheiterte (45.). Eine Ablage auf die mitgelaufene Maja Sternad wäre womöglich die bessere Option gewesen.
Bundesliga-Frauen von Werder Bremen spielen 0:0 gegen SGS Essen: Drei Mal in der Nachspielzeit auf der Linie gerettet
Auch in der zweiten Hälfte zeigte sich das Spiel von seiner zähen Seite mit viel Kampf und auch einigem Krampf. Beide Teams hatten große Mühe, überhaupt in Strafraumnähe zu kommen. Die Werder-Frauen versuchten es über Standardsituationen von Nina Lührßen, doch Torhüterin Winkler hatte keinerlei Probleme, die hohen Bälle herunterzupflücken. Der Spielfluss nahm im Laufe des zweiten Durchgangs sogar mitunter noch weiter ab, weil es immer wieder zu Verletzungsunterbrechungen kam: Während Juliane Wirtz (68.) auf die Zähne biss und weitermachen konnte, musste Rieke Dieckmann angeschlagen runter (78.). Wie bereits im ersten Durchgang wurde es wieder erst ganz am Ende gefährlich – und wie!
Bei den Bremerinnen vergab die zuletzt mehrfach als Edeljoker in Erscheinung getretene Jasmin Sehan eine große Chance zur Führung. Nach Weidauer-Querpass im Strafraum hatte sie endlich mal Platz – aber trat ein Luftloch (90.). Und danach hatten die Grün-Weißen richtig, richtig Dusel: Nach einer Ecke brannte es im Strafraum lichterloh, doch die Essenerinnen brachten Ball einfach nicht im Tor unter: Sehan und zwei Mal Weidauer retteten im Gestocher auf der Linie (90.+2). Eine unglaubliche Szene! Und kurz danach war Schluss. Mit dem Punkt kletterten die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen in der Tabelle zunächst auf Rang sechs. Am Sonntag können sie allerdings noch von Bayer Leverkusen (gegen Köln) und vom SC Freiburg (in Nürnberg) überholt werden. Weiter geht es für Werder am Montag, 25. März (19.30 Uhr/DeichStube-Liveticker), mit dem Flutlichtspiel auswärts bei Eintracht Frankfurt. (han)