Für die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen steht der Jahresauftakt gegen Bayer Leverkusen vor der Tür. Trainer Thomas Horsch hat im Vorfeld der Partie gegenüber der DeichStube verraten, worauf es am Freitagabend ankommt und wie die Grün-Weißen frühzeitig den Klassenerhalt perfekt machen wollen.
Bremen – Es geht wieder los! Die Bundesliga-Frauen des SV Werder Bremen bestreiten am kommenden Freitag (18.30 Uhr im DeichStube-Liveticker - es gibt außerdem noch Tickets!) ihr erstes Pflichtspiel im Jahr 2024. Zum Hinrundenabschluss gastiert Bayer 04 Leverkusen im Stadion „Platz 11“. Vor knapp 365 Tagen gab es dieses Duell schon einmal, doch damals war die Ausgangslage eine ganz andere. Das weiß auch Werder-Trainer Thomas Horsch, der im Gespräch mit der DeichStube erklärt, worauf es nicht nur am Freitag, sondern in den kommenden Wochen ankommt.
„Die Gefühlslage hat sich insofern verändert, dass das Punktekonto voller ist. Das ist der riesige Unterschied“, zieht der 56-Jährige den Vergleich zum Duell im vergangenen Januar, als Werder Bremen mit dem Rücken zur Wand stand und als Tabellenvorletzter überraschend gegen die Werkself gewann (2:0). Die Bremerinnen spielten im Anschluss die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte und nahmen die starke Form mit in die neue Spielzeit. Mit 13 Punkten rangieren die Grün-Weißen auf dem siebten Tabellenplatz und haben nach zehn absolvierten Partien acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Thomas Horsch tritt trotz der komfortablen Ausgangslage als Mahner auf. „Das macht die Sache aber nur bedingt einfacher, weil wir jetzt die große Aufgabe haben, fokussiert zu bleiben und mit voller Motivation in die Rückrunde zu starten.“ Den Grundstein dafür hat die Mannschaft in der Winter-Vorbereitung gelegt, die laut Horsch mit den Testspielsiegen gegen den niederländischen Tabellenführer der ersten Liga Twente Enschede (1:0) und den deutschen Zweitligisten FSV Gütersloh (5:0) „gut“ war.
Werder Bremen-Frauen-Trainer Thomas Horsch: „Auch Bayer Leverkusen war mal wie Werder eine Fahrstuhlmannschaft“
Mit Bayer Leverkusen wartet nun ein Gegner, der eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hat (und immer noch durchmacht) wie die Werder-Frauen. „Auch Leverkusen war mal wie Werder eine Fahrstuhlmannschaft. Leverkusen hat auch noch manchmal Kontakt nach unten und Kontakt nach oben. Genau wie wir wollen sie sich als festes Mitglied der Bundesliga etablieren.“ Welche Faktoren gegen die Werkself entscheidend sind, weiß Thomas Horsch deshalb ganz genau. „Es wird darauf ankommen, dass wir mutig mit dem Ball spielen, dass wir unser Spiel spielen, aber dass wir auch konsequent zu Werke gehen und die Leverkusener nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Bayer liegt mit drei Punkten Vorsprung einen Platz vor den Grün-Weißen auf Rang sechs in der Tabelle. Werder Bremen könnte mit einem Heimsieg das Punktekonto auf 16 erhöhen und im direkten Duell vorbeiziehen.
Werder Bremens Frauen-Trainer Thomas Horsch wünscht sich, dass seine Mannschaft Spiele früher entscheidet
Personell hat sich im Winter ebenfalls nicht allzu viel verändert, nur Lisa Josten hat den Verein aufgrund fehlender Einsatzzeiten verlassen. Einziger Neuzugang ist die 18-jährige Mathilde Janzen von der TSG Hoffenheim. Das Talent gehört aber noch in die Kategorie Perspektivspieler. Zurückkehren werden mit Tuana Mahmoud und Jasmin Sehan außerdem zwei Langzeitverletzte. Auch Reena Wichmann (Kreuzbandriss) wird im Laufe der Rückrunde zurückerwartet. Zudem konnte Werder Bremen alle Leistungsträgerinnen wie die Torschützenführende der Bundesliga Sophie Weidauer (sechs Tore) oder die Top-Vorlagengeberin Chiara Hahn (sechs Assists) halten.
Was in der zweiten Saisonhälfte allerdings noch besser bei Werder Bremen laufen muss, betont Thomas Horsch: „Das hört sich merkwürdig an, weil wir schon so viele Tore geschossen haben, aber Spiele früher zu entscheiden, das wäre gut“, sagt er und führt weiter aus: „Mal gegen Mannschaften, die auf Augenhöhe sind, früher das 2:0 zu schießen, die sich bietenden Chancen noch konsequenter zu nutzen, das wäre noch ein Verbesserungspotenzial.“ Geht es nach Thomas Horsch, darf seine Mannschaft gerne bereits am Freitagabend damit beginnen. (fwa/han)