Abstieg oder Bundesliga-Verbleib: Was passiert mit Werder Bremen, wenn die Saison wegen der Coronavirus-Krise abgebrochen wird?

Der SV Werder Bremen kämpft um den Klassenerhalt. Bleibt die Mannschaft von Cheftrainer Florian Kohfeldt wegen eines möglichen Coronavirus-Saisonabbruch drin?
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Bremen – Es ist die Frage, die allen Fans des SV Werder Bremen in Zeiten des Coronavirus immer wieder in den Sinn kommt: Kann der drohende Abstieg durch einen Abbruch der Saison verhindert werden?

Ja, er kann! Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) beschäftigt sich längst mit dem Thema, denn ein unfreiwilliges Saisonende ist keine Utopie mehr. Zahlreiche Sportarten haben ihre Meisterschaften bereits vorzeitig beendet.

Doch die DFL hat ein großes Problem: Es gibt keine festgeschriebenen Regeln, was nach einem Saison-Abbruch passiert. „Das sieht die Spielordnung nicht vor. Wir müssten dafür neue Beschlüsse fassen“, erklärte der für Fußballangelegenheiten zuständige DFL-Direktor Ansgar Schwenken der „Frankfurter Rundschau“*. Beschlüsse sind am Montag zwar noch nicht zu erwarten, aber bei der extra einberufenen Mitgliederversammlung der DFL in Frankfurt werden die Vertreter der 36 Bundesligisten auch über dieses Thema diskutieren - mit dabei ist natürlich auch der SV Werder Bremen.

Saisonabbruch wegen Coronavirus? Frank Baumann erwartet keine Grundsatzentscheidung am Montag

OberstesZiel bleibt es allerdings, die Saison irgendwie zu beenden. Doch immer mehr Clubs lehnen dabei Geisterspiele wie am kommenden Spieltag als Dauerlösung ab. Werder-SportchefFrank Baumann hatte sich zuletzt schon dafür ausgesprochen, die beiden anstehenden Spieltage abzusagen. Mit Blick auf die Mitgliederversammlung am Montag meinte er nun: „Ich gehe davon aus, dass dort über die nächsten ein, zwei Spieltage entschieden wird. Eine Grundsatzentscheidung wird es aus meiner Sicht nicht geben.“ Damit könnte viel Zeit gewonnen werden. Schließlich liegt zwischen dem 27. Spieltag (20. bis 22. März) und dem 28. Spieltag (3. bis 5. April) noch die Länderspielpause. Doch wird sich die Lage in Sachen Corona-Virus bis dahin wirklich entschärfen und ein normaler Spielbetrieb mit Fans im Stadion möglich sein? Die Experten glauben jedenfalls nicht an eine rasche Entspannung.

Inzwischen gibt es auch ein weiteres Problem: Profis haben sich infiziert. Die komplette Mannschaft von Hannover 96 befindet sich in Quarantäne, kann nicht spielen. Wenn weitere Clubs in den nächsten Wochen folgen, wäre das Chaos perfekt, ein vorzeitiges Saisonende wohl unumgänglich. Aber was passiert dann? Die DeichStube nennt die naheliegenden Varianten nach einem Abbruch und gibt dazu eine Einschätzung ab.

Variante 1: Die Saison wird wegen Coronavirus nicht gewertet - Werder Bremen bleibt erstklassig

Für Werder Bremen ist es schon jetzt eine Saison zum Vergessen. Dem könnte sich die DFL anschließen, den Abbruch verkünden und so weitermachen, als hätte die Spielzeit 2019/20 nie stattgefunden. Es gebe keinen Meister und auch keine Absteiger. Für die internationalen Wettbewerbe wären die Clubs qualifiziert, die es auch schon im Vorjahr waren. Für Aufstiegsanwärter wie Arminia Bielefeld, VfB Stuttgart oder Hamburger SV wäre das allerdings extrem bitter, sie müssten weiter in der Zweiten Liga kicken.

Prognose: Möglich und durchaus fair, schließlich kann nur etwas endgültig bewertet werden, was auch wirklich zu Ende gegangen ist. Aber die in dieser Saison erfolgreichen Clubs würden sich das kaum gefallen lassen und dagegen ankämpfen.

Variante 2: Kein Abstieg, aber Aufstieg - Werder Bremen bleibt drin

Variante 1 mit einem Unterschied: Zwei oder drei Zweitligisten dürften aufsteigen, die Erste Liga würde aufgestockt. So könnte dann auch in den Ligen darunter verfahren werden.

Prognose: Sehr wahrscheinlich, weil es die meisten Vereine glücklich machen würde. Und letztlich entscheiden die Clubs. Aber wäre es auch fair? Und wie sollen die Aufsteiger festgelegt werden? Gilt dafür die aktuelle Tabelle oder die Platzierung nach der Hinrunde? Wie viele dürfen überhaupt hoch?

Variante 3: Die aktuelle Tabelle zählt - Werder Bremen steigt ab!

Tschüss, Werder Bremen! Der Abstieg wäre besiegelt, denn die Bremer belegen Rang 17. Das würde passieren, wenn es den ganz harten Cut gebe – mit einem Abbruch und der Wertung der dann aktuellen Tabelle.

Prognose: Ausgeschlossen, denn die Mannschaften haben nicht einmal gleich viele Partien ausgetragen. Werder fehlt noch das Nachholspiel gegen Frankfurt. Außerdem hätte nicht zweimal jeder gegen jeden gespielt.

Variante 4: Die Hinrunde entscheidet - Werder Bremen geht runter!

Aus dem Herbstmeister würde der Meister – und dann nicht wie sonst der FC Bayern, sondern RB Leipzig jubeln. Für Werder Bremen wäre diese Variante gar nicht gut. Die Bremer hatten sich als Tabellen-17. in die Winterpause verabschiedet und müssten damit auch Abschied aus der Bundesliga nehmen.

Prognose: Durchaus wahrscheinlich, weil es eine faire Lösung ist für alle Beteiligten ist. Schließlich hat jeder gegen jeden gespielt, allerdings mit einer ungleichen Anzahl an Heim- und Auswärtsspielen.

*„Frankfurter Rundschau“ ist wie deichstube.de Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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