Bremen - Der SV Werder Bremen hat am Samstag gegen den SC Freiburg trotz ordentlicher Leistung und zahlreicher Chancen erneut keinen Sieg eingefahren - am Ende hieß es 2:2. Hier gibt‘s die Einzelkritik mit Noten.
Jiri Pavlenka: Zunächst sah es nach einem ruhigen Nachmittag für den Keeper aus, doch dann stand er plötzlich im Mittelpunkt, weil er sich gegen Petersen einen folgenschweren Aussetzer erlaubte und Freiburg auf diese Weise das 1:1 schenkte. Danach merklich verunsichert, später allerdings mit ein, zwei guten Rettungstaten. Am Ende aber wieder unglücklich, weil er Petersens Kopfball ins eigene Netz boxte. Note 5,5
Theodor Gebre Selassie: Nach dem Pokalspiel zurück auf der Position des Rechtsverteidigers und dort mit richtig gutem Auftritt: Gewann vor der Pause 100 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch in der Offensive mit guten Aktionen – vor allem in der 59. Minute, als er per Kopf das 2:1 erzielte. Note 2
Ömer Toprak: Rückte nach seiner Verschnaufpause im Pokal gegen Heidenheim wieder in die Innenverteidigung und zeigte dort lange eine solide Vorstellung. Sorgte gegen seinen Ex-Club Freiburg vor allem bei hohen Bällen mit seiner Kopfballstärke für Sicherheit – mit der entscheidenden Ausnahme in der Nachspielzeit, als er Petersen köpfen ließ, so das 2:2 ermöglichte. Hatte am Ende noch Pech, dass sein Kopfball nach dem Ausgleich noch von der Linie geholt wurde. Note 4
Milos Veljkovic: Kam gut ins Spiel und leitete die frühe Bremer Führung mit einem Pass auf Osako ein. In der Defensive danach mit einigen Unsicherheiten. Im Spielaufbau unterliefen ihm Fehlpässe, die seine Mannschaft in Bedrängnis brachten. Später wieder sicherer. Note 4
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Werder Bremen: Leonardo Bittencourt vergibt Matchball mehrfach
Marco Friedl: Der Linksverteidiger fand offensiv so gut wie gar nicht statt, weil er von Freiburgs Sallai in der Defensive stark beschäftigt wurde – und dabei nicht immer auf der Höhe war. Kam gegen den Ungarn oft einen Schritt zu spät. Note 4,5
Nuri Sahin (bis 67.): Kehrte nach dem Heidenheim-Spiel für Philipp Bargfrede in die Anfangsformation zurück und agierte zunächst als zentraler Mann in der Bremer Dreier-/Fünferkette. Sorgte mit seiner Passsicherheit für Stabilität und war sehr präsent. Hin und wieder aber nicht handlungsschnell genug. Note 3,5
Maximilian Eggestein: Zeigte in seinem 100. Bundesligaspiel einen guten, wenn auch zunächst über weite Strecken unauffälligen Auftritt. Überließ Nebenmann Klaassen den offensiveren Part der beiden Achter und stand demnach weniger im Mittelpunkt. Am Ende trotzdem noch mit der dicken Chance zum 3:1. Note 3,5
Davy Klaassen: Der Niederländer sorgte mit seinen klaren Pässen für Struktur im Werder-Spiel, trieb seine Kollegen an und ging selbst weite Wege, allein im ersten Durchgang waren es über sechs Kilometer. Kurz: Er spielte so, wie es ein Kapitän tun sollte. Note 2
Leonardo Bittencourt: In bisher acht Spielen gegen Freiburg waren dem 25-Jährigen sechs Tore und drei Vorlagen gelungen, im neunten Duell kam kein weiterer Scorerpunkt dazu. War auf dem rechten Flügel viel unterwegs und hätte zweimal treffen müssen. Einmal traf er den Pfosten (49.), einmal das Kinn von SC-Keeper Flekken (80.). Note 4
Werder Bremen: Milot Rashica überragend, Bargfrede unaufmerksam
Yuya Osako (bis 72.): Erster Startelf-Einsatz des Japaners seit Mitte September – und nach holprigen ersten Minuten war zu sehen, dass er Werders Offensive gut tut. Bereitete das 1:0 von Rashica vor und hatte selbst gute Chancen. In einigen Aktionen wurde aber deutlich, dass ihm noch der Rhythmus fehlt. Note 2,5
Milot Rashica (bis 86.): Eiskalt, wie er das 1:0 erzielte. Es war sein sechstes Tor im siebten Pflichtspieleinsatz der Saison. Offensiv immer gefährlich, zudem defensiv mit tollem Einsatz. Bereitete das 2:1 von Gebre Selassie vor. In dieser Form einfach Gold wert für Werder. Zum perfekten Spiel hätte er aber frei vor Flekken treffen müssen (53.). Note 1,5
Philipp Bargfrede (ab 67.): Kam für den gelb-vorbelasteten Sahin und benötigte Anlaufzeit, um ins Spiel zu finden. So einen schlafmützigen Ballverlust wie gegen Petersen (70.) sieht man vom Routinier jedenfalls selten. Note -
Josh Sargent (ab 72.): Ersetzte den ausgepumpten Osako, kam in der Schlussphase aber nicht mehr nennenswert zum Abschluss. Note -
Sebastian Langkamp (ab 86.): Kam, um die Defensive in den Schlussminuten zu stärken und sorgte dafür, dass der ausgewechselte Rashica seinen verdienten Extra-Applaus bekam. Note -
Mehr zum Remis von Werder Bremen gegen den SC Freiburg
Freiburgs Nils Petersen verlängert Werder Bremens Unentschieden-Fluch - der Spielbericht der DeichStube. Derweil spricht Ömer Toprak vom „Standard-Chaos“, Bittencourt fehlen die Worte - die Stimmen zum Spiel. Nach Jiri Pavlenkas Patzern gegen den SC Freiburg meldet sich Tim Wiese, der ehemalige Keeper des SV Werder Bremen, zu Wort und kritisiert den Keeper und Florian Kohfeldt. Derweil weckt ein Torjäger Interesse: Milot Rashica von Werder Bremen wird beim AC Mailand gehandelt.
Zur letzten Meldung vom 1. November 2019:
Werder-Aufstellung gegen den SC Freiburg: Osako in der Startelf
Bremen - Drei Spiele in acht Tagen - am Samstag endet die Englische Woche für den SV Werder Bremen mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg, und im Vergleich zum 4:1-Erfolg gegen Heidenheim dürfte Trainer Florian Kohfeldt wieder einige Änderungen in seiner Startaufstellung vornehmen.
Die finalen Start-Aufstellungen für das Spiel Werder Bremen gegen den SC Freiburg gibt's im Liveticker der DeichStube.
Die wichtigste, weil namhafteste Personalie ist dabei Yuya Osako, der nach seinem gut 20-minütigen Einsatz im Pokalspiel wieder in die Anfangsformation drängt. Gut möglich, dass Josh Sargent für den Japaner weichen muss und nach zuletzt sechs Startelf-Einsätzen in Folge eine Pause bekommt. Osako jedenfalls ist fit, hat keine Probleme mehr mit der Oberschenkelmuskulatur. Das hat sein guter Auftritt im Abschlusstraining am Freitag deutlich gezeigt.
Werder Bremen: Nuri Sahin verdrängt wohl wieder Philipp Bargfrede
Im Mittelfeld dürfte Nuri Sahin gegen Freiburg auf die Sechserposition zurückkehren und Philipp Bargfrede damit wieder aus der ersten Elf verdrängen. Zwar hatte Bargfrede gegen Heidenheim ein gutes Spiel abgeliefert, hatte als Antreiber fungiert. Im Duell der beiden Sechser hat Sahin momentan aber einfach die Nase vorn.
Und auch in der Abwehrreihe kündigen sich Veränderungen an: Theodor Gebre Selassie spielt vermutlich wieder für Michael Lang als Rechtsverteidiger, dazu Ömer Toprak wieder in der Innenverteidigung, wohl an der Seite von Milos Veljkovic, da Christian Groß unter der Woche mit einem Magen-Darm-Effekt fehlte.
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Notstand war gestern, jetzt gibt es plötzlich ein Überangebot: Babyglück und Luxusproblem in der Abwehr von Werder Bremen vor dem Spiel gegen Freiburg. In seiner DeichBlick-Kolumne verrät SC-Stürmer Nils Petersen: „Ich wäre gerne ein bisschen mehr wie Milot Rashica“. Nach dem 2:2 von Werder Bremen gegen Freiburg: Ein Schutzwall für Doppelpatzer Pavlenka.