Borussia Mönchengladbach steht wegen Franck Honorat vor einem Dilemma

Franck Honorat wird wohl nicht nur im Spiel gegen den VfL Wolfsburg fehlen. Ohne ihn steht Borussia Mönchengladbach vor einer Herausforderung.

Update vom 14. Januar, 10:30 Uhr: Laut einem Bericht der Bild-Zeitung droht Borussia Mönchengladbach ein längerer Ausfall von Franck Honorat. „Im Mannschaftskreis“ der Fohlen gehe das Gerücht um, dass beim Flügelspieler ein Fußbruch vorliegen könnte. In diesem Fall wäre ein wochenlanger Ausfall von Honorat vorprogrammiert.

Erstmeldung vom 13. Januar: Mönchengladbach – Wird über die Leuchttürme von Borussia Mönchengladbach gesprochen, dann stechen Tim Kleindienst, Rocco Reitz und Moritz Nicolas heraus. Doch es gibt auch außerhalb dieses Trios Spieler, die im Mannschaftsgefüge unverzichtbar sind.

Franck Honorat wird in Gladbach schmerzlich vermisst

Was in der Innenverteidigung auf Ko Itakura zutrifft, gilt in der Offensive für Franck Honorat. Der Rechtsaußen ist Gladbachs Tempospieler, der wichtige Tiefenläufe anbietet und mit seiner Flankenqualität wie gemacht für maßgeschneiderte Hereingaben auf Kleindienst ist.

Beim 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim vor der Weihnachtspause war Honorat der Umschaltspieler, der nach Balleroberungen mit wenigen Kontakten gesucht wurde und das Spiel ins letzte Drittel verlagern sollte. Aufgrund einer Fußverletzung fehlte der Franzose beim Jahresauftakt gegen den FC Bayern (0:1) und wurde schmerzlich vermisst.

„Es ist schade, dass wir im Ballbesitz nicht so gut waren. Es gab Möglichkeiten und Räume, die wir hätten bespielen können“, sagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus und bezog sich neben Honorat auf Nathan Ngoumou, „weil sie die Tiefe viel besser belaufen können.“

Auch Cheftrainer Gerardo Seoane sagte nach der knappen Niederlage gegen den Rekordmeister, Borussia wäre „ein Tiefgänger auf der rechten Seite natürlich lieber gewesen“. Stattdessen agierten die Fohlen in einem 4-3-3 mit Rocco Reitz als rechten Achter und Alassane Pléa als nominellen Flügelspieler, der aufgrund der 4-4-2-Formation gegen den Ball tendenziell im Zentrum anzutreffen war.

Seoane will „auf dem Flügel mehr Tiefgang“

In Bezug auf Ngoumou erklärte Seoane bereits am Samstagabend, ein Einsatz gegen den VfL Wolfsburg (Dienstag, 20.30 Uhr) komme zu früh. Bei Honorat hatte der Coach eine kleine Resthoffnung, die sich am Montag zerschlug. „Franck Honorat hat am Sonntag noch nicht trainiert, von daher gehe ich nicht davon aus, dass er dabei sein wird. Ich habe Hoffnung, dass heute individuell etwas geht, aber ich brauche mehr Anhaltspunkte, damit ich auf einen Spieler zurückgreifen kann“, sagte Seoane.

Die größte Personalfrage lautet, wie Gladbach den erneuten Ausfall von Honorat kompensieren kann. Seoane denkt an Tomáš Čvančara, der in erster Linie Tempo mitbringt. Für wie viele Minuten es bei einem Startelfeinsatz reichen würde, ist jedoch ungewiss. „Tomáš hat uns wegen eines Infekts drei Tage gefehlt, seine Teilnahme am Bayern-Spiel war knapp und kritisch“, erläuterte der Coach.

Ein Festhalten am 4-3-3 ist als Alternative grundsätzlich denkbar, obwohl Seoane eine andere Ausrichtung bevorzugt. „Wir wollen das mit offensiven Spielern gestalten, dass sie defensiv mitmachen und die Möglichkeit haben, nach vorne zu spielen“, sagte der Schweizer am Samstag und legte am Montag nach: „Wir wünschen uns auf dem Flügel Spieler mit mehr Tiefgang, mehr Eins-gegen-eins, um den Gegner zu beschäftigen.“

Viele Szenarien denkbar

Da Seoane für das Wolfsburg-Spiel einen Kurswechsel angekündigt hat und einen offensiveren Fußball sehen will, könnten Čvančara oder Pléa für die rechte Außenbahn infrage kommen. Letztgenannter bringt die erhofften technischen Fähigkeiten mit und stellt in einem hypothetischen Zusammenspiel mit Kevin Stöger auf der Zehn eine kreative und ballsichere Lösung dar. Dann fehlt Borussia allerdings das Tempo, das gegen Wolfsburg wichtig wird. Dafür ist wiederum Čvančara zuständig, der von der Bank aus in der zweiten Halbzeit einen Impuls liefern kann.

Die unterschiedlichen Szenarien zeigen auf, dass Borussia in dieser Saison in der Lage ist, flexibel auf Ausfälle reagieren zu können. Gleichwohl ist die logischste aller Antworten, dass Seoane am liebsten auf Honorat zurückgreifen würde. Der Flankenspezialist ist ein Schlüsselspieler, der schon im September und Oktober gegen Frankfurt (0:2), Union Berlin (1:0) und Augsburg (1:2) verletzungsbedingt eine große Lücke hinterließ.

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