Am kommenden Dienstag begegnet Borussia Mönchengladbach dem VfL Wolfsburg. Für das Auswärtsspiel verändert Gerardo Seoane den Spielplan.
Mönchengladbach – Das Fußballjahr 2024 endete für Borussia Mönchengladbach mit dem ersten Doppelsieg in der Bundesliga nach über zwei Jahren. Dafür begann der Auftakt ins neue Jahr mit einer Niederlage gegen den FC Bayern.
Gladbach-Coach kündigt nach Bayern-Spiel Kurswechsel an
In einem Aspekt glichen sich das 0:1 gegen den deutschen Rekordmeister und der vorherige 2:1-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim am 21. Dezember jedoch. In beiden Partien wählte die Fohlen-Elf eine defensive Herangehensweise.
Gegen Hoffenheim setzte Gladbach auf schnelles Direktspiel nach Balleroberungen, Franck Honorat startete in der rechten Außenbahn häufig in die Tiefe durch. Der Franzose fehlte gegen Bayern, trotzdem lautete das Motto von Gerardo Seoane, auf eine kompakte Defensive und Nadelstiche nach Ballgewinnen zu setzen.
„Wir wussten, dass es gegen Bayern einen defensiven Spielplan in gewissen Phasen braucht“, sprach Seoane auf der Pressekonferenz am Montagmittag über seine Idee, der Münchner Offensive den Zahn zu ziehen. Das ging allen voran in den ersten 45 Minuten dank Rocco Reitz auf, der Joe Scally im defensiven 4-4-2 auf der rechten Seite unterstützte. „Rocco hat uns gegen die doppelt besetzten Flügel extrem geholfen, er hat das gegen Alphonso Davies sehr gut gemacht.“
Beim Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg (Dienstag, 20.30 Uhr) soll allerdings Schluss sein mit Defensivfußball. „Wir fahren nach Wolfsburg, um selber aktiv zu spielen“, kündigte Seoane einen Kurswechsel an und betonte: „Jetzt wollen wir einen Schritt nach vorne machen und dem Gegner viel mehr Probleme in der Defensive bereiten.“
Warnung vor „extrem schnellen“ Amoura
Gegen den typischen Pressingfußball von Wölfe-Trainer Ralph Hasenhüttl braucht es dafür Sicherheit im Ballbesitz, die sowohl gegen Hoffenheim als auch gegen Bayern gefehlt hat. Genauso wird es darauf ankommen, die Kontergefahr zu minimieren.
„Sie haben einen guten Mix zwischen Erfahrung, Physis und einem extrem schnellen Spieler mit Mohamed Amoura, der sehr gut die Tiefe beläuft“, sagte Seoane über die Wolfsburger, die allerdings auf Ridle Baku verzichten müssen. Der Rechtsaußen ist zu RB Leipzig gewechselt und ersetzt Benjamin Henrichs nach dessen Achillessehnenriss im Dezember.
Honorat und Ngoumou fallen weiter aus - Seoane hat mehrere Optionen
Mit welchem Personal Gladbach versuchen wird, das Wolfsburger Pressing auszuhebeln, bleibt abzuwarten. Die Tempo-Lücke auf Rechtsaußen bleibt allerdings bestehen, wie Seoane bestätigte. „Nathan Ngoumou fällt weiterhin aus. Er hat einen Teil des Trainings am Sonntag mitgemacht, aber der Kaderplatz kommt zu früh. Franck Honorat hat gestern noch nicht trainiert, von daher gehe ich nicht davon aus, dass er dabei sein wird.“
Letztgenannter könne am Montag individuelle Fortschritte verzeichnen, „aber ich brauche mehr Anhaltspunkte, damit ich auf einen Spieler zurückgreifen kann“, sagte Seoane. Vorstellbar ist das Startelf-Comeback von Tomáš Čvančara, der laut Seoane gegen den FC Bayern krankheitsbedingt nur von der Bank aus kam.
Alternativ könnte Alassane Pléa erneut auf die - nominell - rechte Außenbahn rücken und bei einer Rückkehr zum 4-2-3-1 Platz für Kevin Stöger auf der Zehn machen. Die dritte Möglichkeit ist das Festhalten am 4-3-3 aus dem Bayern-Spiel mit Reitz und Philipp Sander auf den Achterpositionen.