Beim Sieg über den 1. FC Heidenheim zeigten einige Gladbach-Stars herausragende Leistungen. Bekommen sie gegen Mainz eine weitere Gelegenheit?
Mönchengladbach – Es lastete viel Druck auf den Schultern der Spieler von Borussia Mönchengladbach, bevor der Anstoß gegen den 1. FC Heidenheim erfolgte.
Gladbach feiert kleinen Befreiungsschlag
Die Fohlen-Elf ist nach einem fußballerisch vielversprechenden Saisonstart ins Taumeln und damit unter Druck geraten. Selbstverständlich bleibt es abzuwarten, ob der Heimerfolg am Samstagnachmittag ein Ausnahmefall oder der unverhoffte Start einer positiven Ergebnisserie war, dennoch war nach dem Schlusspfiff deutliche Erleichterung zu spüren.
Gladbach spielte über weite Strecken guten Fußball gegen Heidenheim, einzig die beiden Gegentore trüben das Bild, wie Doppelpacker Tim Kleindienst unmittelbar nach dem Abpfiff betonte. Der Aufschwung im Vergleich zur Pleite in Augsburg vor der Länderspielpause hing auch mit einigen Personalentscheidungen zusammen, die Gerardo Seoane getroffen hat.
Reitz & Co. haben ihre Chance genutzt
So hat Rocco Reitz seine Chance im zentralen Mittelfeld genutzt. Das Eigengewächs erhielt den Vorzug vor Philipp Sander und fiel insbesondere im ersten Durchgang mit vielen Balleroberungen im vorderen Drittel auf. Reitz hat dem Fohlen-Spiel mit seiner Aggressivität gutgetan, den 1:1-Ausgleich durch Ko Itakura (22.) eingeleitet und 9 von 14 Zweikämpfen am Boden gewonnen.
Auffällig war auch die Flügelzange um Franck Honorat und Robin Hack. Erstgenannter absolvierte sein erstes Bundesligaspiel seit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am dritten Spieltag und sorgte für ebenjenen Tiefgang, der zwei Wochen zuvor in Augsburg vermisst wurde. Auch Hack gelang es häufiger, die Tiefe zu attackieren, womit Borussia das Spiel wieder verstärkt über die Außenbahnen gestalten konnte. Das ist wichtig, um Mittelstürmer Kleindienst im Strafraum in Szene zu setzen.
Genauso wusste Marvin Friedrich seine Chance zu nutzen. Der angeblich wechselwillige Innenverteidiger erhielt den Vorzug vor Fabio Chiarodia und sprang für den verletzten Nico Elvedi ein. Friedrich klärte sechs Aktionen, blockte zwei Schüsse, gewann acht von zehn Zweikämpfen in der Luft und brachte 82 Prozent aller Pässe an den Mann. Es war eines seiner besten Spiele im Gladbacher Trikot und ein Bewerbungsschreiben für einen erneuten Einsatz, sofern Elvedi - der am Dienstag noch nicht am Mannschaftstraining teilgenommen hat - gegen Mainz nicht mitwirken kann.
Unterbricht Gladbach die Horror-Serie gegen Mainz?
Im Duell mit den Rheinhessen kann die Robustheit Friedrichs ebenso nützlich sein wie Reitz‘ Aggressivität. Auch unter Bo Henriksen spielt Mainz intensiven Umschaltfußball, der Borussia in der Vergangenheit vor Probleme gestellt hat.
Die jüngste Bilanz gegen Mainz trübt Hoffnung auf den ersten Doppelsieg in der Bundesliga seit März 2022. Letztmals gewann Gladbach am 24. Oktober 2020 ein Duell mit den 05ern und setzte sich seinerzeit dank Toren von Lars Stindl, Jonas Hofmann und Matthias Ginter mit 3:2 durch. Von den darauffolgenden sieben Partien endeten vier mit einem Remis, während Mainz drei Siege feierte. Ein Sieg wäre daher auf vielen Ebenen von großer Bedeutung.