Borussia Mönchengladbach sucht händeringend nach Konstanz. Ein großes Problem der laufenden Spielzeit muss dafür bewältigt werden.
Mönchengladbach – In der abgelaufenen Spielzeit dominierte eine ganz spezielle Statistik die Schlagzeilen in der Berichterstattung über Borussia Mönchengladbach.
Die Sorgen der Borussen resultierten aus einer Bilanz
Die Fohlen-Elf hatte es in aller Regelmäßigkeit verpasst, Führungen über die Ziellinie zu bringen. Insgesamt lag Gladbach 23-mal vorne, fuhr aber nur sieben Siege ein und erlitt bei acht Unentschieden fünf Niederlagen. In Summe wurden 29 von 60 möglichen Punkten gewonnen, womit eine bessere Platzierung als Rang 14 leichtfertig verspielt wurde.
In der laufenden Saison sieht die Statistik anders aus. Bisher lag Gladbach dreimal in Führung und brachte dreimal den Sieg über die Zeit. Der 2:0-Erfolg gegen den VfL Bochum am zweiten Spieltag machte den Anfang, woraufhin Borussia am fünften Spieltag gegen Union Berlin gewann (1:0) und sich am siebten Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim (3:2) durchsetzte.
Die Anzahl der gesammelten Punkte nach Führungen war aber keineswegs die einzige Sorge, die Gladbach vergangene Saison begleitet hat. Im umgekehrten Fall gelang es der Mannschaft äußerst selten, Rückstände zu drehen. In 23 Fällen gewann Borussia nur ein einziges Spiel, am 28. Spieltag wurde ein 0:1 gegen den VfL Wolfsburg in ein 3:1 umgemünzt. Die düstere Bilanz der anderen 22 Partien: 8 Remis und 14 Niederlagen.
Gladbach im Rückstand oft harmlos
Wird in den sozialen Netzwerken über die mangelnde Entwicklung unter Gerardo Seoane diskutiert, darf sich der Blick nicht ausschließlich auf die Spielweise richten. Auch die Bilanz der gewonnenen Punkte nach Rückständen in der Saison 2024/25 bleibt besorgniserregend.
Einerseits geriet Gladbach an sechs der bisherigen acht Spieltage in Rückstand und schluckte jedes Mal den ersten Gegentreffer. Andererseits wurden vier dieser sechs Spiele verloren, während in den beiden anderen Partien vier Punkte heraussprangen.
Gegen Bayer Leverkusen (2:3) verhinderte ein später Elfmeter für die Werkself ein Punktgewinn, gegen den VfB Stuttgart (1:3) brachte sich Borussia durch individuelle Fehler selbst um ein Unentschieden. Bei Eintracht Frankfurt (0:2) legte die Mannschaft zu spät den Vorwärtsgang ein, während das Spiel beim FC Augsburg (1:2) laut Tim Kleindienst nicht weniger als „eine Vollkatastrophe“ war.
Gladbach rennt zu oft einem Rückstand hinterher
Beim bereits erwähnten Heimsieg gegen Union am fünften Spieltag setzte Gladbach zum bisher letzten Mal den ersten Stich. Auch gegen Heidenheim sah sich die Seoane-Elf einem Rückstand ausgesetzt, der erstmals seit dem Duell mit Wolfsburg in der Vorsaison in einem Sieg mündete. Gegen Mainz (1:1) sprang indes wie beim letzten Aufeinandertreffen am 2. März dieses Jahres ein Unentschieden heraus.
Nach dem Bochum-Sieg im August lautete die Hoffnung, dass Gladbach das Spiel gegen unangenehme Mannschaften wieder diktieren kann und mit dem Ball am Fuß mehr Lösungen findet. Auf den Abnutzungskampf gegen Union folgte jedoch eine Achterbahnfahrt gegen die Heidenheimer, die zurück ins Spiel gelassen wurden. Auch nach über einem Jahr hat Seoane viel Arbeit vor sich, doch mit jedem weiteren Misserfolg steigt der Druck.