Borussia Mönchengladbach kämpft gegen eine Baustelle in der Abwehr an. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus setzt auf ein bewährtes Rezept.
Mönchengladbach – Bei der Kaderplanung von Borussia Mönchengladbach geht es vorrangig um Balance. Im Tor haben die Fohlen eine Luxussituation, auch das Mittelfeld ist prallgefüllt und dürfte eher ausgedünnt statt verstärkt werden. Während mit Tim Kleindienst ein zuverlässiger zweiter Stürmer neben dem bislang verletzungsanfälligen Tomáš Čvančara zur Verfügung steht, drückt in der Defensive der Schuh.
Virkus deutet Transfers für die Abwehr an
Nach dem Karriereende von Tony Jantschke und dem Ende der Ausleihe von Maximilian Wöber stehen zwei Innenverteidiger weniger zur Verfügung, außerdem gilt Nico Elvedi - der aktuell im EM-Urlaub weilt - wie vor einem Jahr als Verkaufskandidat. Das Abwehrzentrum hat in der Kaderplanung daher oberste Priorität, ein Augenmerk liegt auch auf der linken Abwehrseite, die mit Luca Netz und Lukas Ullrich weiterhin jung besetzt ist.
„Es ist klar, dass wir im defensiven Bereich schauen, wo man noch etwas machen kann“, zitiert die Bild-Zeitung Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, der betont: „Wenn sich dort ein Transfer-Fenster auftut, dann müssen wir da sein.“ Vor geraumer Zeit brachte Sky Sport etwa Bernardo vom VfL Bochum ins Spiel, mit dem erste Gespräche geführt worden sein sollen.
Gladbach setzt erneut auf Polyvalenz
Der Brasilianer verfügt neben seiner Zweikampfstärke über eine Eigenschaft, die auch in diesem Jahr für Gladbach von großer Bedeutung ist. Solange der Geldbeutel nur begrenzt Spielraum zulässt, werden vor allem vielseitige Spieler gesucht. „Wir wollen Spieler verpflichten, die polyvalent mehrere Positionen spielen können“, so Virkus, „und dabei müssen wir schlaue Entscheidungen treffen.“
Bernardo agierte in Bochum sowohl als Innenverteidiger als auch als Linksverteidiger, wäre somit in Gladbach ein direkter Ersatz für Wöber und ein geeigneter Back-Up für Netz. Der 29-Jährige wäre ein weiteres Paradebeispiel für die Transferstrategie unter Virkus. Den Fohlen ist es wie in den beiden vergangenen Jahren ein Anliegen, so viele Kaderlücken wie möglich mit so wenigen Transfers wie nötig zu schließen, um die Transfer- und Personalausgaben in Grenzen zu halten.
Wann die gewünschte Verstärkung für die Abwehr verpflichtet wird, bleibt allerdings abzuwarten – auch das ist ein wiederkehrendes Muster. Schon 2022 und 2023 benötigten die Fans einen langen Atem, nach ersten frühen Transfers wurde der Kader erst unmittelbar vor dem Deadline Day komplettiert. Wie viel Geduld diesmal notwendig sein wird, werden die kommenden Wochen zeigen.