Warum Gladbach der Ausfall von Reitz keine Kopfschmerzen bereitet

Borussia Mönchengladbach wird vorerst ohne Rocco Reitz spielen. Die Verletzung des Mittelfeldspielers scheint Gerardo Seoane nicht zu belasten.

Mönchengladbach – Im Rahmen der Verkündung der Mannschaftsaufstellung für das Spiel in Stuttgart am vergangenen Samstag kommunizierte Borussia Mönchengladbach den Ausfall von Rocco Reitz. Der Mittelfeldspieler fällt nach einem Eingriff am Fuß aus.

Gladbach muss auf Leistungsträger verzichten

Ohne Reitz wird der „Aggressive Leader“ im Gladbacher Zentrum vermisst. In der laufenden Saison fiel der deutsche U21-Nationalspieler häufig damit auf, ins letzte Drittel vorzudrängen und hohe Ballgewinne zu erzielen. Sein Stellvertreter erfüllt ein anderes Profil.

Philipp Sander positioniert sich tiefer als Reitz, bleibt oft in der Nähe seines Mittelfeldpartners Julian Weigl. Mehr Kontrolle, weniger Aggressivität – dem Spiel der Fohlen-Elf tut das aber keinen Abbruch, weil Sander gegen den Ball seine Arbeit zuverlässig erledigt. Gegen Stuttgart fiel er mit vier abgefangenen Bällen, zwei klärenden Aktionen und vielen gewonnenen Zweikämpfen auf.

Es ist das erste Bundesligajahr für Sander, der nach dem Aufstieg mit Holstein Kiel an den Niederrhein gewechselt ist. Das Zwischenfazit von Cheftrainer Gerardo Seoane fällt positiv aus. „Philipp spielt eine gute Saison. Rocco hatte eine Zeit lang physische Probleme, da hatten wir genug Zeit und Philipp hatte genügend Gelegenheiten, um sich anzupassen“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr).

Was Sander und Reitz unterscheidet

In Stuttgart feierte Sander seinen neunten Startelfeinsatz und stand erstmals seit dem 21. Dezember die gesamte Spielzeit über auf dem Platz. Damals verdrängte er Reitz überraschend aus der Anfangsformation und rechtfertigte diese Entscheidung mit seinem ersten Saisontor.

Bei einem Blick auf die Statistiken sieht es aus, als wäre Reitz klar im Vorteil. Sander weist zwar eine höhere Zweikampfquote (62 Prozent) auf als sein Konkurrent (60,4 Prozent), dafür hat Reitz eine höhere Genauigkeit bei Pässen, die im letzten Drittel enden (71,6 Prozent vs. 59,1 Prozent), er geht deutlich häufiger ins Dribbling als Sander (29-mal vs. 7-mal) verzeichnet mehr Balleroberungen (71 vs. 51) und fängt mehr Bälle ab (39 vs. 13).

Die Unterschiede sind zum einen mit der Spielzeit zu begründen, schließlich hat Reitz 425 Minuten mehr auf der Uhr. Andererseits ist der 22-Jährige in mehreren Spielzonen unterwegs, während sich Sander auf sein Kerngeschäft als Sechser fokussiert. „Er unterscheidet sich von Rocco, weil er ein ruhigeres Positionsspiel hat, Rocco ist auch viel aktiver in Balleroberungen. Philipp hat in Stuttgart sehr gut harmoniert mit Julian (Weigl, d. Red.), er gibt viel Stabilität“, sagte Seoane.

Wo Sander Verbesserungspotenzial hat

Der Übungsleiter will Sander nicht zu einem anderen Spielertypen formen, Verbesserungsbedarf sieht er lediglich in einem Aspekt: „Man hat in der Bundesliga weniger Zeit und Raum, da sehen wir Potenzial in ihm, dass er in Ballbesitzphasen mit dieser Situation noch dynamischer umgehen kann.“

Insgesamt aber ist der Ex-Kieler eine Bereicherung für die Fohlen-Elf, da er an der Seite von Julian Weigl als Abräumer fungiert und dem Mittelfeld Biss verleiht. „Er macht eine sehr gute Entwicklung“, betonte Seoane, der ergänzte: „Wir sind glücklich, dass wir diesen guten Transfer getätigt haben.“ Daher bereitet ihm der Ausfall von Reitz auch weniger Bauchschmerzen als es in der vergangenen Saison der Fall gewesen wäre.

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