Steigen im Corona-Lockdown jetzt die Friseur-Preise?

Viele Deutsche haben sich nach der Wiederöffnung der Friseursalons einen neuen Haarschnitt verpassen lassen (Symbolbild).
 ©Sven Hoppe/dpa

Viele Deutsche haben sich nach der Wiederöffnung der Friseursalons schon einen neuen Haarschnitt verpassen lassen. Wie steht es mit den Preisen beim Friseur?

Vielen Deutschen ist es im Corona-Lockdown* so ergangen: Nachdem die Friseure zum 1. März wieder geöffnet haben, wollten sie gefühlt am liebsten gestern statt heute einen Termin bekommen. Viele haben sich inzwischen endlich wieder einen professionellen Haarschnitt verpassen lassen, andere freuen sich in den kommenden Tagen oder Wochen darauf. Wie steht es mit dem Preisen, fragen Kunden nach.

Mehr Kosten für Friseure - Preisanstieg bereits nach erstem Lockdown

Die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie treffen das Friseurhandwerk hart, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) vor der Wieder-Öffnung der Salons Mitte Februar berichtet hatte: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sei der Umsatz der Betriebe in den ersten drei Quartalen 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent gesunken. Die Zahl der Beschäftigten habe sich um 4,3 Prozent verringert.

Lesen Sie zudem: Nach Lockdown-Verlängerung: Müssen Friseure jetzt wieder schließen, auch vor Ostern?

Den zusätzlichen Aufwand der Friseurbetriebe für Hygiene und Infektionsschutz bekämen auch die Kunden zu spüren, wie dpa weiter schrieb: Sie mussten - insgesamt betrachtet - schon im Anschluss an den ersten Lockdown im Mai 2020 für Haarschnitte und Co. 5,4 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Im September 2020 lagen demnach die Preise um 6,3 Prozent über denen des Vorjahresmonats, trotz des zum 1. Juli 2020 für ein halbes Jahr gesenkten Mehrwertsteuersatzes. Ein weiterer Grund für die Preiserhöhungen dürfte nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes auch der Anstieg der Mindestlöhne im Januar 2020 gewesen sein, wie dpa weiter berichtete.

Lesen Sie zudem: Friseure öffnen: Diese Regeln gelten ab dem 1. März – im Salon und zuhause

Friseure seit 1. März wieder offen - längst nicht überall ist Haarschnitt teurer

Wer heute einen Friseurtermin ergattert hat, muss eventuell mit höheren Preise rechnen“, hieß es entsprechend in einem Tweet des Statistischen Bundesamts vom 1. März. Das impliziert natürlich auch, dass längst nicht jeder Salon aus den genannten Gründen die Preise erhöht hat oder das noch vorhat. Wie teuer ein Haarschnitt am Ende wirklich ist, legt ohnehin jeder Salon selber fest. So sind, wie die Praxis zeigt, bei manchen Salons die Preise merkbar gestiegen, bei anderen wiederum überhaupt nicht. Das Bild ist also durchaus unterschiedlich.

Lesen Sie zudem: Steuerzahler aufgepasst: Was Sie bei der Steuererklärung 2020 angeben müssen

So hat sich beispielsweise der Landesinnungsverband Friseurhandwerk Hessen mit dem Neustart nach dem Lockdown zufrieden gezeigt, wie dpa (Stand: 15. März) zur aktuellen Lage schilderte. „Die Auftragsbücher sind bei den meisten Kollegen bis Ende März oder länger voll“, kommt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Kay-Uwe Liebau in dem Bericht zu Wort.

Da die Vorlaufzeit bis zur Wiedereröffnung Anfang März diesmal länger gewesen sei, seien die Tage vor der Öffnung aber stressiger gewesen. „Da war der Run auf die Telefone groß“, sagte Liebau dpa zufolge. Wegen der neuen Corona-Regeln hätten einige Friseure in Hessen sich neu organisieren müssen. Gerade die Testpflicht für Dienstleistungen, bei denen keine Maske getragen werden könne, sei mit mehr Aufwand verbunden. „Da braucht der Friseursalon natürlich auch eine Teststrategie für seine Mitarbeiter.“

Lesen Sie auch: Steuernachzahlung nach Kurzarbeit – viele Beschäftigte kann es treffen

Friseure berichten über gestiegene Kosten - und die Friseur-Preise?

Wegen der Pandemie seien die Preise bereits im vergangenen Jahr gestiegen, teilte Liebau laut dpa allerdings auch mit. Die Anschaffung von Desinfektionsmittel, Trennwänden oder Luftreinigern seien nur einige Faktoren, die die Kosten steigerten. Im Januar 2021 sei zudem eine neue Stufe des 2018 abgeschlossenen Tarifvertrags in Kraft getreten, wodurch der Lohn der Mitarbeiter gestiegen sei. Auch das zeige sich durch leicht erhöhte Preisen, vor allem für zeitintensive Dienstleistungen. „Diese Preiserhöhung hätte es aber auch ohne Corona gegeben“, kommt der Verbands-Vorsitzende in dem Beitrag zu Wort. „Die Steigerung war allerdings sehr individuell und von Salon zu Salon unterschiedlich.“

Verband: Keine Preissteigerungen wie nach erstem Lockdown erwartet

Während manche Friseure schildern, dass wegen der gestiegenen Kosten ein Preisanstieg unausweichlich sei, heißt es bei anderen, die Preise seien zum 1. März nicht gestiegen. Und auch beim Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks war man, wie dpa mit Blick auf die Wiederöffnung der Salons Ende Februar berichtet hatte, nicht von einer Preissteigerung wie nach dem ersten Lockdown ausgegangen. „Wir erwarten Corona bedingt keine besonderen Preissteigerungen“, zitierte Businessinsider.de (Stand: 3. März) Hauptgeschäftsführer Jörg Müller. „Grundsätzlich gilt aber, dass dies jedes Unternehmen selbst entscheidet.“

Wie steht es um die Extras? Ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee werde es vorübergehend beim Friseur nicht geben, hieß es in dem Bericht des Businessinsider von Anfang März - was den strengen Hygienevorschriften geschuldet ist. Eine Zeitschrift beim Haare schneiden oder Föhnen zu lesen, sei hingegen erlaubt, hieß es in dem Bericht – sie könne „unter Hygieneauflagen“ zur Verfügung gestellt werden. (ahu)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant: Kinderbonus kommt nicht bei allen Familien an - Auszahlung im Mai

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser