Die ersten Neu-Rentner haben den Bescheid zur Grundrente im Briefkasten. Andere Rentnerinnern und Rentner werden erst später informiert.
Lange wurde über die Grundrente geredet, dann war es soweit: Die Rentenversicherung hatte mit dem Versand der ersten Rentenbescheide mit Aussagen zum Grundrentenzuschlag begonnen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) bereits im Juli berichtete. Den Aufschlag bekommen Menschen, die lange gearbeitet, aber wenig verdient haben - überwiegend Frauen.
Grundrente: Rentenbescheide werden zunächst an Neurentner verschicket
Verschickt werden die neuen Infos zunächst mit den Rentenbescheiden an Neurentner* - sie erfahren also, ob und wenn ja in welcher Höhe sie Grundrente bekommen. Ausgezahlt wird die Grundrente dann zusammen mit der regulären Rente: Wer als Neurentnerin oder Neurentner seinen Rentenbescheid erhält, bei dem beginne die laufende Auszahlung der Renten - gegebenenfalls mit Grundrentenzuschlag - Ende August, wie dpa damals geschildert hatte. Bis dahin aufgelaufene Renten würden als Nachzahlung in der Regel noch im Juli ausgezahlt - beispielsweise, wenn die Rente zum 1. Juli bewilligt wurde.
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Welche Bezieher sind danach an der Reihe?
Nach dem Start bei den Neurentnern will die Rentenversicherung der dpa zufolge im zweiten Halbjahr bei Menschen mit Grundsicherung, Wohngeld oder anderen Fürsorgeleistungen prüfen, ob sie Anspruch auf Grundrente haben. Auch die Bezüge der Hochbetagten, die bereits vor 1992 Rente bezogen haben, kommen bei den Prüfungen an die Reihe. Bis zum vierten Quartal 2022 folgen dann die Millionen weiteren Renten. „Da bei insgesamt 26 Millionen Renten geprüft werden muss, ob der Zuschlag gezahlt werden kann, werden die letzten Fälle Ende 2022 abgearbeitet“, so ein Sprecher laut dpa zum damaligen Zeitpunkt. Etwa fünf Prozent der Renten werden voraussichtlich einen Zuschlag erhalten.
Grundrente: Welche Voraussetzungen prüft die Rentenversicherung?
Grundrente bekommt dpa zufolge, wer mindestens 33 Jahre Beiträge gezahlt hat, für Beschäftigung oder selbstständige Tätigkeit, oder dabei auch Zeiten für Kindererziehung oder Pflege aufweist oder Kranken-, Übergangs- oder Kurzarbeitergeld bezogen hat. Erst ab 35 Jahre gibt es den vollen Zuschlag. Die Grundrente richtet sich an Geringverdiener, aber die Beitragsleistung muss mindestens 30 Prozent des Durchschnittsverdienstes entsprochen haben.
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Wie hoch ist die Grundrente im Schnitt?
Wer viele Jahre gearbeitet und dabei unterdurchschnittlich verdient hat, soll künftig eine Grundrente erhalten. Nicht jeder erhält den vollen Zuschlag: „Die Grundrente ist keine eigenständige Leistung, sondern ein Plus zur bestehenden Rente. Sie wird zusammen mit der gesetzlichen Rente ausgezahlt. Die Höhe wird individuell bestimmt“, schilderte die Deutsche Rentenversicherung vorab. Im Schnitt soll die Grundrente nach Schätzungen der Regierung 75 Euro betragen, wie es in dem dpa-Bericht zum Zeitpunkt hieß. Aber ob die Prognose zutreffe, sei noch offen. „Genauere Aussagen sind hier erst möglich, wenn eine repräsentative Zahl von Grundrentenzuschlägen tatsächlich berechnet worden ist. Ich bin selber auf die Zahlen sehr gespannt“, hatte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, demnach dem „Weser-Kurier“ (19. Juli) gesagt. Jährlich neu überprüft werden dann die Einkommen der Grundrentenbezieher - schließlich kann es sich ändern, schilderte dpa in dem Bericht von damals. Ansonsten sei das System nun fest installiert - außer künftige Gesetzgeber wollten es anders.
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Muss man einen Antrag stellen?
Einen Antrag braucht es nicht. „Die Deutsche Rentenversicherung ermittelt automatisch, ob die Voraussetzungen für die Zahlung des Zuschlags erfüllt sind“, zitierte dpa einen Sprecher. Wer jetzt oder künftig neu in Rente geht, sieht auf seinem Rentenbescheid, ob er Grundrente erhält. Wer schon Rente bekommt, erhält nur einen Grundrenten-Bescheid, wenn der Zuschlag auch fließt. Die Millionen Rentnerinnen und Rentnern, die gar keine Grundrente bekommen, werden darüber auch nicht gesondert informiert. Insgesamt sollen dpa zufolge 1,3 Millionen Menschen Grundrente erhalten. (ahu) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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