Die eingebrachten Leistungen in die Rentenversicherung werden mit sogenannten Rentenpunkten bewertet. Tipps und Hilfen, was man bei der Berechnung berücksichtigen muss.
Bei der Einschätzung der eigenen Rente spielen die Rentenpunkte und der aktuelle Rentenwert eine wichtige Rolle. Ist man bereits im Rentenalter, ergibt sich die jeweilige persönliche Rentenhöhe aus der Multiplikation der erworbenen Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert.
Rente aktuell: Wie viel bekommt man im Moment für einen Rentenpunkt?
Der Rentenwert beträgt derzeit 36,02 Euro im Westen, und 35,52 Euro im Osten. Für jeden Rentenpunkt bekommen Betroffene im Rentenalter also monatlich diesen Betrag an gesetzlicher Rente ausbezahlt. Der Rentenwert steigt im Wesentlichen entsprechend der Entwicklung der Löhne und Gehälter. Sprich, die Rente wird – unter Einbeziehung des jeweiligen aktuellen Rentenwerts – jährlich neu berechnet und angepasst.
Was muss man bei der Berechnung der Rentenpunkte beachten?
Für die Gutschrift der Rentenpunkte ist das jährliche rentenversicherungspflichtige Einkommen relevant. Ablesen kann man dieses Einkommen aus der Lohn- oder Gehaltsabrechnung, und auch die jährliche Beitragsmeldung an die Sozialversicherung gibt darüber Auskunft. Die Anzahl der Rentenpunkte, die gesammelt werden, hängt, wie der Blog finanzfluss.de schildert, ab vom:
- Bruttogehalt
- Durchschnittsgehalt
Wer genau das Durchschnittsgehalt verdiene, sammele jedes Jahr einen Rentenpunkt, heißt es zur Erklärung weiter in dem Beitrag. Verdiene man halb so viel, bekomme man entsprechend einen halben Rentenpunkt. Je nach Einkommen könne man dann nach 35 oder 40 Jahren die entsprechende Anzahl an Rentenpunkten erhalten.
Noch einmal anders sähe die Rechnung aus, wenn man ein besonders hohes Gehalt bekommt, schildern die Finanzexperten. Grund ist eine Obergrenze, die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. „Wer mehr als 87.600 Euro (West) pro Jahr verdient, kann ab dieser Grenze keine weiteren Rentenpunkte sammeln. Dieser Betrag entspricht in etwa dem doppelten Durchschnittsgehalt. Das bedeutet, man kann pro Jahr aktuell maximal 2 Rentenpunkte sammeln.“
2.000 Euro netto Rente: Wie hoch müsste Gehalt schon heute dafür sein?
Wie viel müsste man demnach heute schon verdienen, um später eine Rente von 2.000 Euro netto zu erhalten? In einem Video auf Instagram rechnet Thomas Kehl von finanzfluss.de vor, wie die Berechnung – natürlich nur unter Annahme der aktuellen Zahlen – aussehen würde. Man bräuchte dafür „ungefähr 72 Rentenpunkte“, erklärt er in dem Video. Unter der Annahme, dass man 40 Jahre lang arbeite, bevor man in Rente gehe, müsse man dafür jeden Monat 6.500 Euro brutto verdienen. „Das sind ungefähr 4.000 Euro netto“, rechnet der Experte weiter vor.
Der jährliche Verdienst müsste also „extrem hoch sein“, so sein Fazit, „und das sogar ab dem ersten Jahr“, in dem man arbeite. Man werde in der Rente sehr wahrscheinlich deutlich weniger haben als das, was man heute verdiene. „Deswegen ist es so wichtig, privat vorzusorgen.“
Inflation und Rentenentwicklung haben großen Einfluss auf die Rente
„Wichtig!“, so heißt es in dem genannten Instagram-Post zudem: „Das sind natürlich nur Berechnungen mit aktuellen Zahlen.“ Inflation und Rentenentwicklung ließen sich nur schwer voraussagen, würden aber einen großen Einfluss auf die Rente haben.
Erster Renten-Check spätestens in der Mitte des Berufslebens
Viele dürften sich also bereits jetzt zu Recht die Frage stellen, ob die spätere Rente reicht. Spätestens in der Mitte des Berufslebens sei der erste Renten-Check fällig, erklärt die Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 03/2022) und gibt Tipps für ein Beratungsgespräch beim passenden Rentenversicherungsträger.