Spätestens in der Mitte des Berufslebens sei der erste Renten-Check fällig, betonen die Experten – und erklären, worauf man vorsorglich achten sollte.
Wie steht es um die eigene Altersvorsorge? Viele dürften sich bereits jetzt zu Recht die Frage stellen, ob die spätere Rente reicht. Ein Beratungsgespräch mit der Rentenversicherung kann laut Stiftung Warentest für Klarheit sorgen. Die Experten der Zeitschrift Finanztest (mehr Infos dazu in Ausgabe 03/2022) erklären, wie man sich auf ein solches Gespräch vorbereitet – und was man vorab noch klären sollte. Hier eine Zusammenfassung der Tipps.
Wie Sie Rentenlücken erkennen – Tipps von Stiftung Warentest
1. Richtigen Zeitpunkt für die Altersvorsorgeberatung nicht verpassen
„Wie es um Ihre Altersvorsorge steht, lässt sich umso genauer abschätzen, je älter Sie sind. Einer potenziellen Rentenlücke entgegenwirken können Sie dagegen umso besser, je früher Sie damit anfangen“, so der wichtige Hinweis der Zeitschrift Finanztest. Spätestens in der Mitte des Berufslebens sei daher bereits der erste Altersvorsorge-Check fällig. Sie haben den Zeitpunkt verpasst? „Vereinbaren Sie trotzdem einen Termin“, heißt es weiter auf Test.de. Ist man verheiratet, sei es sinnvoll, dass man sich gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin beraten lasse.
2. Vor der Beratung das Rentenkonto klären
Vor dem Beratungsgespräch mit der Rentenversicherung sollte man sein Rentenkonto auf den neuesten Stand bringen. Relevant sind Test.de zufolge unter anderem Angaben über
- Beschäftigungszeiten
- Arbeitslosigkeit und Krankheit
- Kindererziehung
- Schul- oder Studienzeiten
Bei Unsicherheiten sollte man zunächst eine sogenannte Kontenklärung beantragen, so zudem der Tipp der Experten – hier kontrolliert man das Rentenkonto zusammen mit der Rentenversicherung.
3. Passenden Rentenversicherungsträger für die Beratung finden
Bei welchem Rentenversicherungsträger sollte man sich beraten lassen? Die Auswahl ist groß. Finanztest empfiehlt ein eineinhalbstündiges Beratungsgespräch, das derzeit der Rentenversicherungsträger in Baden-Württemberg zur Altersvorsorge anbiete. „Dank Videoberatung können Versicherte aus dem gesamten Bundesgebiet diese ebenfalls nutzen”, heißt es auf test.de. Am besten nimmt man den Kontakt per E-Mail auf, so der Ratschlag, wo man zudem darauf verweist, dass man ein Intensivgespräch zur Altersvorsorge per Videoberatung wünsche.
4. Alle Mitteilungen zum Stand der Rente heraussuchen
Haben Sie zudem alle wichtigen Mitteilungen über Ihre betrieblichen und privaten Anwartschaften gesammelt? Auch diese Informationen sind wichtig, damit man die spätere Rente möglichst genau einschätzen. Finanztest rät deshalb, vor dem Beratungsgespräch am besten die jährlichen Stand- und Rentenmitteilungen zu folgenden Anwartschaften herauszusuchen: Riester-Rente.
- Riester-Rente
- Rürup-Rente.
- Betriebsrenten – auch die von früheren Arbeitgebern
- Verpflichtende Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes, etwa VBL
- Private Rentenversicherungen
- Rente aus einem Versorgungswerk
- Renten aus dem Ausland
5. Inflation bei privaten Renten und Betriebsrenten berücksichtigen
Vergessen Sie bei der Einschätzung zu Ihrer späteren Rente zudem nicht die Inflation. „Es ist sinnvoll, dies bei privater und betrieblicher Rentenauszahlung zu berücksichtigen. Denn hier sind Steigerungen durch garantierte Verzinsung und Überschüsse zu Rentenbeginn bereits eingerechnet”, heißt es in dem Beitrag. Wer für die nächsten 20 Jahre bis zu seinem Rentenbeginn einen Kaufkraftverlust von zwei Prozent pro Jahr einplane, sei „einigermaßen auf der sicheren Seite”. Versicherte, bei denen die Zeit bis zum Rentenbeginn deutlich kürzer ist, könnten aufgrund der derzeit sehr hohen Inflation jedoch „vorsichtshalber einen höheren Kaufkraftverlust einkalkulieren”, so der wichtige Hinweis der Finanzexperten, die zum Beispiel folgendes Beispiel nennen: In fünf Jahren hätten 1.000 Euro bei einer Inflationsrate von fünf Prozent nur noch eine Kaufkraft von 784 Euro. Einen Inflationsrechner findet man zudem auf test.de.
6. Über das Beratungsgespräch hinaus planen
Welche Punkte sind einem bei dem Beratungsgespräch wichtig? Dazu sollte man sich vorher Notizen machen. Besonders darauf achten sollte man dem Beitrag auf test.de zufolge darauf, dass Beratende:
- Rentenansprüche systematisch in einem Dokument erfassen und Ihnen dieses nach dem Beratungsgespräch zusenden
- die Höhe der voraussichtlich anfallenden Steuern und Sozialabgaben berechnen und den Kaufkraftverlust miteinbeziehen
- Hinweise zu einer eventuellen späteren Rentenlücke geben und Tipps, wie Sie dieser entgegenwirken könnten.
Wie hoch wird die eigene Rente später ausfallen? Zentrale Angaben darüber finden Beschäftigte zudem in der Renteninformation, die sie regelmäßig zugeschickt bekommen.