Wie hoch fällt Ihre spätere Rente aus? Wichtige Infos, die jeder kennen sollte

Die gesetzliche Rente ist für viele Menschen die finanzielle Basis im Alter. Umso wichtiger ist es, dass man den Überblick bewahrt.

Zur gesetzlichen Rente gibt es viele Fragen. Wie wird die persönliche Rente berechnet, und welche Rolle spielen zum Beispiel die Rentenpunkte oder das Rentenniveau? Ein Überblick über die wichtigsten Fakten und Begrifflichkeiten.

Rentenversicherung: Beitrag und Beitragsbemessungsgrenze

Vom Arbeitseinkommen wird der Rentenversicherungsbeitrag einbehalten und vom Arbeitgeber an den Rentenversicherungsträger abgeführt. Der Beitragssatz beträgt im Jahr 2023 18,6 Prozent und wird jeweils zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Der Beitrag wird jedoch nicht auf das gesamte Arbeitseinkommen erhoben, sondern nur bis zu einer gewissen Höhe, der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze. Diese beträgt für das Jahr 2023 87.600 Euro oder umgerechnet monatlich 7.300 Euro (Rechtskreis Deutschland West). Liegt das Einkommen über dieser Grenze, wird der Beitrag nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze berechnet und abgeführt. Darüber hinaus ist kein Beitrag mehr an die Rentenversicherung zu leisten. Die Beitragsbemessungsgrenze steigt jährlich entsprechend der Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitsentgelte in Deutschland an, wie sie das Statistische Bundesamt ermittelt.

In die Bezugsgröße fließen alle rentenversicherungspflichtigen Einkommen ein

Die sozialversicherungsrechtliche Bezugsgröße spielt in der Sozialversicherung eine große Rolle, wird aber eher selten wahrgenommen. Dabei hat sie statistisch eine hohe Bedeutung. Es ist der Durchschnitt aller Einkommen der rentenversicherungspflichtigen Personen bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Sie wird immer für das vorvorangegangene Jahr ermittelt. Die Bezugsgröße für 2023 beträgt 40.740 Euro jährlich, also 3.395 Euro monatlich. Es ist das Durchschnittseinkommen aller Rentenversicherungspflichtigen aus dem Jahr 2021. In die Bezugsgröße fließen alle rentenversicherungspflichtigen Einkommen ein, also auch das von Auszubildenden oder Teilzeitangestellten. Gutverdiener fließen nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze ein. Damit ist die Bezugsgröße dennoch ein sehr realistischer Wert, da sie auf einer großen Datenmenge beruht.

Rentenpunkte: Was müssen Sie bei der Berechnung beachten?

Die Rentenpunkte sind die Bewertung der eingebrachten Leistungen in die Rentenversicherung. Sie sind die wesentliche Grundlage für die spätere Rentenberechnung. Für die Gutschrift von Rentenpunkten ist das jährliche rentenversicherungspflichtige Einkommen von Bedeutung. Dieses Einkommen lässt sich aus der Lohn- oder Gehaltsabrechnung ablesen oder der jährlichen Beitragsmeldung an die Sozialversicherung entnehmen. Teilt man dieses Einkommen durch die bereits erwähnte Bezugsgröße, erhält man die Anzahl der Rentenpunkte, die man auf seinem Rentenkonto gutgeschrieben bekommt. Damit wird auch erkennbar, dass es eine Maximalanzahl an möglichen Rentenpunkten pro Jahr gibt. Für das Jahr 2023 errechnet sich diese maximale Punktzahl aus der Beitragsbemessungsgrenze von 7.300 Euro geteilt durch die Bezugsgröße für das Jahr 2023. Diese Bezugsgröße steht natürlich jetzt noch nicht fest. Für Personen, die jetzt in Rente gehen, wird deshalb ein vorläufiger Wert verwendet. Die maximale Anzahl an jährlichen Rentenpunkten bewegt sich in der Regel um den Wert 2,15.

Wie lässt sich die persönliche Rentenhöhe ermitteln?

Die jeweilige persönliche Rentenhöhe ergibt sich aus der Multiplikation der erworbenen Rentenpunkte mit dem Rentenwert. Der monatliche Rentenwert beträgt derzeit 36,02 Euro (Rechtskreis Deutschland West). Er steigt im Wesentlichen im gleichen Maße, wie auch die Entwicklung der Löhne und Gehälter. Für die Rente bedeutet dies, dass sie jährlich immer neu berechnet und angepasst wird, weil stets der aktuelle Rentenwert für die Berechnung herangezogen wird. Nach einer Berechnung der Deutschen Rentenversicherung ist derzeit eine maximale Rente von 3.141,82 Euro monatlich möglich, sofern man im Westen Deutschlands von 1977 bis 2021 in 45 Arbeitsjahren das Maximalgehalt in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze bezogen hat.  

Was besagt das Rentenniveau?

Das Rentenniveau ist vor allem eine politische Größe. Sie ist nur ein statistischer Wert und spielt für die individuelle Rentenberechnung keine Rolle. Die Politik hat sich gesetzlich dazu verpflichtet, das Rentenniveau bis zum Jahr 2025 nicht unter 48 Prozent sinken zu lassen. Diese Größe bezieht sich rechnerisch auf die statistische Standardrente, die ein Arbeitnehmer erhalten würde, der in 45 Jahren Beschäftigung exakt das Durchschnittsentgelt in der Rentenversicherung verdient hätte und deshalb über genau 45 Rentenpunkte verfügt. Multipliziert man diese 45 Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert, vermindert um darauf anfallende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, und setzt diesen Wert in das Verhältnis zum errechneten monatlichen Durchschnittseinkommen des Statistischen Bundesamtes, so erhält man das Rentenniveau. Das Rentenniveau befindet sich derzeit bei 49,4 Prozent.

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