Die Renten in Deutschland sollen im Sommer weiter steigen. Das geht aus dem neuen Rentenversicherungsbericht hervor. Wie viel Geld dann möglich wäre.
Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können 2023 voraussichtlich mit mehr Geld rechnen. Darüber berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 6. November unter Berufung auf den Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022: In Westdeutschland sollen die Renten der Schätzung zufolge im Juli um rund 3,5 Prozent steigen und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent. Bei einer Rente von 1.000 Euro bedeute die geschätzte Anpassung ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten, heißt es weiter in dem dpa-Bericht. Die Daten für 2023 seien vorläufig, Klarheit gebe es erst im kommenden Frühjahr. Zuvor hatte die Bild am Sonntag (BamS) darüber berichtet.
Voraussichtliche Rentenerhöhung 2023
Dem Bericht zufolge sollen die Renten bis zum Jahr 2036 um insgesamt knapp 43 Prozent steigen, so dpa weiter. Dies entspreche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr, hieß es. Das Rentenniveau, das derzeit bei rund 48,1 Prozent liegt, bleibt dem Bericht zufolge auch bis zum Jahr 2024 knapp oberhalb von 48 Prozent. Es drückt das Verhältnis der Rente zu den Löhnen und somit die Absicherungskraft der Rente für die Rentnerinnen und Rentner aus. Gesetzlich ist ein Absinken des Niveaus unter 48 Prozent bis 2025 ausgeschlossen. In der BamS bekräftigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), dass eine weitere Rentenreform geplant sei: „Als Nächstes kümmern wir uns darum, das Rentenniveau dauerhaft stabil zu halten, deutlich über 2026 hinaus.“
Entwicklung der Beitragssätze laut vorläufiger Berechnung
Der Beitragssatz soll nach der vorläufigen Berechnung bis 2026 beim aktuellen Wert von 18,6 Prozent stabil bleiben, wie es den Berichten zufolge weiter heißt. Der Beitragssatz ist der Anteil am monatlichen Bruttolohn, der für die Rentenversicherung vorgesehen ist. Er wird jeweils zur Hälfte vom Arbeitgeber und -nehmer gezahlt.
Geplante Rentenerhöhung in der Kritik – Zeitpunkt zu spät?
Der Rentenversicherungsbericht 2022 soll nach den aktuellen Plänen am 30. November im Kabinett beschlossen werden, berichtete dpa zudem. Anschließend müssten sich noch Bundestag und Bundesrat mit den Daten befassen. Nach Einschätzung des Deutschen Gewerkschaftsbunds kämen die Erhöhungen angesichts der Inflation zu spät. Zum Ausgleich hoher Energiekosten erhalten Rentnerinnen und Rentner im Dezember eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro.