Noch stehen Max Eberl & Co. zu Thomas Tuchel. Das könnte sich aber schon bald ändern. Sogar das Spiel am Dienstag könnte schon das letzte für den 50-Jährigen auf der Bayern-Bank sein.
München – Die erste Niederlage gegen einen Bundesliga-Debütanten seit 2000, das erste Mal mehr als fünf Bundesliga-Pleiten in einer Saison seit 2011/12. Der FC Bayern spielt eine Saison zum Vergessen. Das steht nicht erst seit der blamablen 2:3-Niederlage in Heidenheim am Wochenende fest.
Eberl stellt Tuchel Job-Garantie für Arsenal und Köln aus
Der DFB-Pokal ist schon lange futsch, die Bundesliga könnte es am kommenden Wochenende nach dem 29. (!) Spieltag sein. Dass Thomas Tuchel trotzdem noch im Amt ist, liegt wohl einzig und allein an der Champions League. Am Dienstag treffen die Münchener im so wichtigen Viertelfinal-Hinspiel auf Arsenal – mit Tuchel.
„Dass er am Dienstag auf der Bank sitzt und am Samstag gegen Köln, das ist vollkommen klar“, bestätigte Sportvorstand Max Eberl unmittelbar nach dem Debakel in Heidenheim. Eine Job-Garantie – wie bislang – bis zum Ende der Saison klingt allerdings anders.
Arsenal könnte Tuchels letztes Spiel auf der Bank sein
Im schlimmsten Fall könnte das Spiel am Dienstag sogar schon das letzte für Tuchel beim FC Bayern sein, trotz der Garantie von Eberl bis Köln. Sollten die Münchener das Hinspiel in London klar verlieren, könnte die Bayern-Führungsriege zu einem Umdenken kommen. Zumal Tuchel beim kommenden Bundesliga-Spiel gelbgesperrt sowieso nicht auf der Bank Platz nehmen darf.
Im Falle einer vorzeitigen Trennung könnten die Bayern-Bosse auf eine sofortige Reaktion der Mannschaft für das Rückspiel setzen, ein Notfall-Plan für dieses Szenario soll sogar schon in der Schublade von Eberl & Co. liegen. Sollten die Münchener aber nach dem Hinspiel noch eine realistische Chance auf das Halbfinale haben, dürfte Tuchel wohl mindestens bis nach dem Rückspiel im Amt bleiben – ganz egal, wie das Spiel gegen Köln endet. Zumal der Tabellenvorletzte zu Hause in der Allianz Arena trotz der Krise geschlagen werden sollte.
FC Bayern zittert um Champions-League-Qualifikation
Sollte Tuchel in der Woche darauf allerdings in der Champions League scheitern, dürfte die kommende Bundesliga-Partie bei Union Berlin (20. April) zum Schicksalsspiel für den 50-Jährigen werden. Denn Eberl stellte trotz Job-Garantie in Heidenheim auch fest: „Wir müssen schon schauen, dass wir die Champions League erreichen.“
Aktuell haben die Münchener noch sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten RB Leipzig. Schmilzt dieser weiter und die Bayern-Bosse sehen die Qualifikation für die Königsklasse gefährdet, könnte Tuchel beim Rekordmeister ganz schnell Geschichte sein.
Champions-League-Finale 2025 findet in München statt
2025 findet zudem das Finale der Champions League in München statt, sollten die Bayern gerade in diesem Jahr die Königsklasse verpassen, würde an der Säbener Straße im kommenden Sommer wohl kein Stein mehr auf dem anderen bleiben.
Will Tuchel bis zum Saisonende im Amt bleiben, braucht der 50-Jährige Siege: sowohl in der Champions League gegen Arsenal als auch in der Bundesliga. Ansonsten könnte nach jeder kommenden Niederlage ganz schnell Schluss sein für Tuchel in München. Sein Vorgänger scheint hingegen mittlerweile Favorit auf die Nachfolge zu sein. (kk)