Nach der Niederlage gegen Dortmund kann der FC Bayern die Meisterschaft endgültig abhaken. Doch auch die Champions League ist in Gefahr – Max Eberl ist alarmiert.
München – Die deutsche Meisterschaft rückt für den FC Bayern immer weiter in die Ferne. Nach dem 0:2 (0:1) im Klassiker gegen Borussia Dortmund und dem 2:1-Last-Minute-Sieg von Tabellenführer Bayer Leverkusen kurz zuvor, beträgt der Rückstand auf die Spitze bereits 13 Punkte. Die Bayern haben den zwölften Meistertitel in Folge wohl längst abgehakt.
Vielmehr geht an der Säbener Straße die Angst um, auf der Zielgeraden auch noch die Qualifikation für die Champions League zu verspielen. Der neue Sportvorstand Max Eberl sprach nun erstmals aus, was sich bislang keiner getraut hat, zu sagen – und vielleicht nicht wahrhaben wollte.
FC Bayern zittert plötzlich um die Champions League: Eberl lässt tief blicken
Das 0:2 im Klassiker war bereits die fünfte Saisonniederlage, der schwache FC Bayern wurde von Dortmund gedemütigt. Es verbietet sich derzeit von der Meisterschaft zu reden – ganz im Gegenteil. Trainer Thomas Tuchel gratulierte Leverkusen bereits zur Schale. Soweit möchte Eberl noch nicht gehen, solange es theoretisch noch eine Chance gibt. Allerdings richtet der neue Sportvorstand den Blick vorsichtshalber nach hinten.
„Das macht man, glaube ich dann, wenn es definitiv ist. Dass es heute ein großer Schritt für Leverkusen war, das braucht man nicht verhehlen“, sagte Eberl nach der Partie in der Mixed Zone und sprach eine Warnung an den gesamten Klub aus: „Und dass wir momentan den Abstand nach vorne deutlich größer haben als (...), mal in den Rückspiegel zu schauen, was da eigentlich passiert. Wir sollten unsere Hausaufgaben machen und unsere Spiele gewinnen, um die Champions League zu sichern.“ Rumms! Der FC Bayern in der kommenden Saison nicht in der Königsklasse? Ein absolutes Worst-Case-Szenario für die Münchner.
Macht der FC Bayern so weiter, wird es eng mit der Champions League
Eberl hat recht. Während der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen sieben Spieltage vor Schluss auf 13 Punkte angewachsen ist, beträgt der Vorsprung auf Platz fünf nur noch zehn Zähler. Dabei können sich die Bayern noch glücklich schätzen: Denn: Hätte Leipzig beim 0:0 gegen Mainz nicht gepatzt, wären es nur noch acht Punkte Polster gewesen.
Die Situation ist alarmierend. Zeigt sich die Mannschaft weiterhin so schwankend in ihren Leistungen, ist ein Absturz in der Tabelle nicht auszuschließen: Die Teilnahme an der Champions League wackelt. Neben Eberl üben auch die Bayern-Stars General-Kritik: Müller und Kimmich fanden nach dem Klassiker deutliche Worte. Der FC Bayern ist in der Rückrunden-Tabelle nur noch Sechster. Aus den letzten sieben Bundesliga-Spielen gab es nur zehn Punkte bei drei Niederlagen – eine Quote, die nicht ausreichend ist, um sich aus eigener Kraft für die Champions League zu qualifizieren.
Platz | Team | Punkte |
---|---|---|
1. | Bayer 04 Leverkusen | 73 |
2. | FC Bayern | 60 |
3. | VfB Stuttgart | 56 (ein Spiel weniger) |
4. | Borussia Dortmund | 53 |
5. | RB Leipzig | 50 |
Champions League in Gefahr: Max Eberl schlägt beim FC Bayern Alarm
Eberl hat die Gefahr längst erkannt und nahm nach der Pleite gegen den BVB die Spieler in die Pflicht. „Das war mein erster German Classico, und dafür war es mir einfach zu wenig. Zu wenig Energie, zu wenig Wille“, polterte der Niederbayer. Chefcoach Thomas Tuchel nahm Eberl von seiner Kritik aus: „Man kann natürlich den nächsten Trainer rauswerfen und sagen: Wieder der nächste Trainer und wieder der nächste Trainer. Also es sind da schon noch die Jungs auf dem Platz, die ihre Leistung bringen müssen“, sagte er.
Man wisse zwar, ergänzte der 50-Jährige, „welche Qualität die Jungs haben, aber wir sollten schon Bayern München so vertreten, wie es sich gehört“. Am besten schon am nächsten Samstag, wenn es nach Heidenheim geht. Mit dabei dürfte auch wieder Jamal Musiala sein, der nach dem Brutalo-Foul gegen sich wohl keine Verletzung davongetragen hat. (ck)