Vier zentrale Punkte: Wie sich Eberl und der FC Bayern an Real Madrid orientieren

Bayern-Sportvorstand Max Eberl hob bei seiner Vorstellung Real Madrid lobend hervor. Generell können die Königlichen den Münchner in einigen Punkten als Vorbild dienen.

München - Wenn Max Eberl am Freitag offiziell seinen neuen Job als Sportvorstand des FC Bayern antritt, braucht er freilich ein Büro an der Säbener Straße.

FC Bayern: Max Eberl übernimmt Büro von Marco Neppe

Der neue Arbeitsplatz ist auch schon gefunden: Wie die tz erfuhr, wird der 50-Jährige die Räumlichkeiten des scheidenden Technischen Direktors Marco Neppe beziehen. Das hat auch damit zu tun, dass sich im Büro von Eberl-Vorgänger Hasan Salihamidzic bereits Sportdirektor Christoph Freund seit geraumer Zeit eingerichtet hat.

Es gibt in den kommenden Wochen und Monaten viel zu tun im zweiten Stock der Bayern-Geschäftsstelle: Neues Management, neue Spieler, neuer Trainer – der deutsche Rekordmeister steht vermutlich vor dem größten Umbruch der Vereinsgeschichte.

FC Bayern seit 2020 nicht mehr im Halbfinale der Champions League

Sollte dieser scheitern, befürchtet man auf besagter Chefetage, dass die Münchner im schlimmsten Fall wie Manchester United enden und mit falschen Zukunftsentscheidungen von der Spitze des europäischen Fußballs in Bedeutungslosigkeit im internationalen Vergleich fallen könnten.

Zur Erinnerung: Nach dem Champions-League-Sieg im Sommer 2020 kam der FC Bayern nie über das Viertelfinale der Königklasse hinaus. Es gibt aber auch ein Positiv-Beispiel, an das sich die Bayern halten können: Real Madrid.

FC Bayern: Real Madrid als Vorbild für den Kader-Umbruch

Umbruch: Hier dienen die Königlichen als Paradebeispiel für den Rekordmeister. In den vergangenen Jahren verließen Real zahlreiche Leistungsträger wie Cristiano Ronaldo (39), Karim Benzema (36), Sergio Ramos (37) oder Marcelo (35), doch die Spanier verpflichteten bereits frühzeitig talentierte Spieler wie Eder Militao (26), Federico Valverde (25), Vinicius Junior (23) oder Rodrygo (23), die diese Lücken geschlossen haben und mittlerweile absolute Leistungsträger sind.

Gleichzeitig wurden gestandene Stars wie David Alaba (31), Antonio Rüdiger (30) oder Joselu (33) geholt, die keine lange Eingewöhnung brauchten. Ebenso wie 100-Millionen-Mann Jude Bellingham (20). „Natürlich werden wir auch schauen, dass wir Stars finden. Ob die realisierbar sind, wird sich zeigen. Aber wir wollen auch die Entwicklung von Spielern wie Mathys Tel fördern“, erklärte Eberl.

FC Bayern: Max Eberl lobt Real Madrid für Integration von Talenten

Talente: Die noch vorhandene Ü-30-Fraktion im Mittelfeldzentrum um Toni Kroos (34) und Luka Modric (38) bekam mit Aurelien Tchouameni (24) und Eduardo Camavinga (21) jüngere Vertreter ihrer Spielmacher-Zunft an die Seite gestellt, die nun eine nicht unerhebliche Rolle im königlichen Spiel haben.

„Anderen großen Vereinen wie Real Madrid ist es gelungen, Camavinga und Tchouameni in ein Mittelfeld mit Kroos, Modric und Casemiro zu integrieren“, sagte der neue Bayern-Sportvorstand, als er bei seiner Vorstellung auf den schwierigen Spagat zwischen Umbruch und Titelpflicht angesprochen wurde.

Dass es Real-Trainer Carlo Ancelotti nicht gelingt, jedes Talent dauerhaft in die Profi-Mannschaft zu integrieren zeigt das Beispiel von Arda Güler (19). Der Türke wechselte im Sommer für 20 Mio. Euro zu Real, spielt dort aber auch verletzungsbedingt noch keine Rolle.

FC Bayern: Verträge einiger Stars laufen aus

Verträge: Auch bei rechtzeitigen und langfristigen Vertragsverlängerungen wichtiger Stars sollte Real als Vorbild dienen: Valverde und Camavinga stehen bis 2029 unter Vertrag, Rodrygo und Tchouameni bis 2028, Vinicius Junior bis 2027. Die Bayern-Bosse hingegen lassen sich bei Leroy Sané, Joshua Kimmich oder Alphonso Davies (alle Verträge bis 2025) extrem lange Zeit und riskieren so einen ablösefreien Abgang der Stars.

„Natürlich ist es nicht schön, Spieler ablösefrei zu verlieren, das möchte kein Club – auch Bayern München nicht. Denn wenn man keine Verlängerung erreichen würde, müsste man vorher natürlich agieren“, stellte Eberl klar. Vor allem bei Jamal Musiala (21) sollten die Verantwortlichen frühzeitig handeln, um das Jahrhunderttalent nicht an einen anderen Spitzenclub zu verlieren.

Bei den Finanzen ist aber der FC Bayern Vorbild

Verletzungen: Wie Bayern hat auch Real diese Saison mit vielen Verletzungen (32) zu kämpfen. Mit Torwart Thibaut Courtois und dem Innenverteidiger-Duo Militao und Alaba befinden sich drei Spieler in der Reha nach einem Kreuzbandriss. Allerdings: Die Madrilenen jammern nicht, ihre Stars bringen auch auf ungewohnten Positionen Leistung. So musste Mittelfeldmann Camavinga bereits als Links- und Tchouameni als Innenverteidiger aushelfen.

Allerdings: Beim Thema Finanzen sollten sich die hochverschuldeten Königlichen an den seriös wirtschaftenden FC Bayern halten. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)

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