Nach Didi Hamann schießt auch Lothar Matthäus wieder in Richtung des FC Bayern. Was ihn stört? Dass, die Münchener ihre Verletzen beklagen.
München – Thomas Tuchel und die Experten. Das ist so eine Sache in dieser Saison. Bereits in der Vorrunde eskalierte der Streit zwischen dem FC-Bayern-Coach auf der einen und Lothar Matthäus und Didi Hamann auf der anderen Seite.
Matthäus kritisiert Art und Weise der Bayern-Siege
Kehrte in den vergangenen Monaten wieder einigermaßen Ruhe ein, ist Tuchel seit dieser Woche wieder ins Blickfeld der Sky-Experten geraten. „Frechheit“, „größtes Missverständnis seit Jürgen Klinsmann“ polterte Hamann in Richtung Tuchel, bis der FC Bayern ungewöhnlich deutlich reagierte und der 50-Jährige sich für einen Teil seiner Aussagen entschuldigte.
Ziemlich zeitgleich mit Hamanns „Sorry“ ging auf Sky die Kolumne von Matthäus online. Adressat? Natürlich Tuchel und der deutsche Rekordmeister. „Es geht um die Art und Weise, diese Dominanz, diese Leichtigkeit, die Ideen des Trainers“, kritisierte Matthäus die zuletzt biederen Auftritte der Münchener.
FC Bayern klagt über meherer verletzt Spieler – Matthäus‘ gefällts nicht
Auch die Verweise der Bayern auf die aktuelle Personallage sind dem Rekord-Nationalspieler ein Dorn im Auge. „Bayern München klagt über die vielen Ausfälle, aber andere Mannschaften haben auch Verletzte. Bei Leverkusen fehlen auch mehrere Spieler, einige sind beim Afrika-Cup, Boniface und Palacios sind verletzt, aber niemand beklagt sich“, kritisiert Matthäus.
Während Bayer-Trainer Xabi Alonso derzeit auf Adilon Kossounou (Afrika-Cup), Arthur, Victor Boniface und Exequiel Palacios (alle verletzt) nicht zurückgreifen kann, fehlen Tuchel aktuell neun Profis, die in dieser Saison bereits zum Einsatz kommen. Gerade die Ausfälle von Noussair Mazraoui (kehrt nach dem Aus mit Marokko nun zurück), Minjae Kim, Kingsley Coman, Serge Gnabry, Konrad Laimer, Joshua Kimmich und Dayot Upamecano wiegen schwer.
FC Bayern reagiert auf dem Transfermarkt auf Personalnot
Trotzdem beklagt Matthäus: „Der einzige Verein, der jammert, ist Bayern München.“ In der Tat wies Tuchel in den vergangenen Wochen das ein oder andere Mal auf die Personallage hin, sagte zum Beispiel vor dem Spiel in Augsburg – als Raphaël Guerreiro als Rechtsverteidiger aushelfen musste: „Wir nehmen es, wie es kommt. Alles andere macht keinen Sinn. Wir haben eine gute Aufstellung und eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen.“
„Wir hadern nicht, wir können es nicht ändern. Klar, es ist bitter, aber es ist eine große Chance für andere Spieler“, sagte zudem Sportdirektor bei der Vorstellung von Sacha Boey. Jammern? Ansichtssache. Durch die Verpflichtung des Rechtsverteidigers, der Rückkehr von Mazraoui und des anstehenden Transfers von Bryan Zaragoza wird zu Matthäus Erleichterung das „Jammern“ des FC Bayern wohl sowieso bald wieder aufhören. (kk)