Es läuft eine Charmeoffensive des FC Bayern bei Joshua Kimmich, dessen Vertrag im Sommer endet. Der Leistungsträger hält sich jedoch geduldig zurück.
München/Dortmund – Der FC Bayern hat am Samstagabend im Schlagerspiel der Bundesliga bei Borussia Dortmund einen späten Punkt gerettet. Eine deutliche Leistungssteigerung der Gäste in der zweiten Hälfte sorgte für eine letztlich durchaus gerechte Punkteteilung. Schon vor dem Spiel ließ eine Aussage von Max Eberl zu Joshua Kimmich aufhorchen, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft.
Der Sportvorstand setzte die Charmeoffensive des FC Bayern gegenüber seinem Führungsspieler fort, lobte dessen „unglaubliche Stabilität“ und „unglaubliche Qualität“ und adelte Kimmich als Profi, „der für jeden Verein der Welt spielen kann“. Eberl räumte allerdings auch ein, dass weiterhin Geduld in den Verhandlungen gefragt ist. Kimmich selbst erklärte sein Zögern nach der Partie.
„Ich weiß, was ich beim FC Bayern habe“
„Es ist für mich eine sehr, sehr wichtige Entscheidung, die jetzt ansteht. Ich weiß, was ich beim FC Bayern habe, dass meine Familie sich sehr, sehr wohlfühlt. Trotzdem ist es für mich schwierig, eine reflektierte Entscheidung zu treffen, dadurch, dass jetzt so viele Spiele sind“, sagte Kimmich.
Wegen des dichten Spielplans mit Partien im Drei-Tages-Rhythmus, für die er „emotional hoch und wieder runter“ fahre, bleibe keine Zeit, um sich generelle Gedanken zu machen. „Es ist ganz gut, im Winter das ganz große Bild zu sehen“, nannte Kimmich seinen persönlichen Zeitplan für die Entscheidung über eine Zukunft beim FC Bayern.
Joshua Kimmich: „Da sollte ich mir schon die Zeit nehmen“
Beim „ganz großen Bild“, das Kimmich zeichnen will, werde auch „die Vergangenheit eine Rolle spielen“, gab der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft offen zu. Kimmich hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, dass ihn mangelnde Rückendeckung aus der Führungsebene des FC Bayern verletzt hat. So lässt sich wohl auch die Offensive von Eberl erklären, der dem Mittelfeldmann zuletzt auch wieder das Kapitänsamt bei den Münchnern in Aussicht stellte.
„Viel wichtiger ist für mich die Zukunft. Da sollte ich mir schon die Zeit nehmen, die richtige und eine gute Entscheidung zu treffen“, sagte Kimmich. Letztlich wäre wohl überraschend, wenn die Entscheidung nicht zugunsten des FC Bayern ausfallen sollte. Klar ist aber auch: Ab Neujahr könnte Kimmich einen Vorvertrag mit Gültigkeit ab Sommer bei einem anderen Verein unterschreiben.