Erneut Wirbel bei Red Bull: Der Fall um Teamchef Christian Horner nimmt wieder Fahrt auf. Grund ist eine neue Untersuchung, die den Briten belasten könnte.
Shanghai – Das Formel-1-Team von Red Bull macht diese Saison nicht wirklich einen beflügelten Eindruck. Sportlich läuft es zwar beim Brause-Rennstall um Weltmeister Max Verstappen, der die WM-Wertung vor seinem Teamkollegen Sergio Perez anführt. Intern möchte allerdings keine Ruhe einkehren. Der Grund: Der Fall um Teamchef Christian Horner soll neu aufgerollt werden.
Teamchef Horner ging gestärkt aus internen Machtkampf bei Red Bull hervor
Nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin zu Beginn der Saison, wonach sich der Brite ihr gegenüber unangemessenen verhalten haben soll, wurde bekanntlich eine interne Untersuchung von Red Bull eingeleitet – mit positivem Ausgang für Horner.
Der 50-Jährige wurde schlussendlich freigesprochen und ging sogar gestärkt aus dem internen Machtkampf hervor, der sich hinter den Kulissen bei Red Bull abgespielt haben soll.
Horner kann sich der Unterstützung des Mehrheitseigners von Red Bull sicher sein
Das lag jedoch auch unter anderem daran, dass sich der thailändische Mehrheitseigner von Red Bull, Chalerm Yoovidhya, offenbar schützend vor den Teamchef gestellt hatte. Die österreichische Seite um Sportchef Oliver Mintzlaff und Motorsportchef Dr. Helmut Marko soll dagegen geplant haben, Horner als Teamchef abzusetzen.
Selbst dem Umfeld von Max Verstappen mit Vater Jos wird nachgesagt, sich für ein Aus von Horner starkgemacht zu haben. Der Brite jedoch klammerte sich an seinen Stuhl und schien den um ihn tosenden Sturm durchzustehen.
Red-Bull-Mitarbeiterin geht in Berufung und soll erneut befragt werden
Nun allerdings geht der Fall Horner in die nächste Runde. Denn laut eines Berichts der englischen Zeitung Sun soll die Mitarbeiterin in Berufung gegangen sein und in den kommenden Tagen erneut befragt werden.
Der Sun zufolge könnte es sogar dazu kommen, dass auch Horner nochmal Rede und Antwort stehen muss. Die neue Untersuchung soll diesmal jedoch von einem anderen Rechtsanwalt geleitet werden.
Rechtsanwalt der ersten Untersuchung wurde Nähe zum thailändischen Lager nachgesagt
Dem Anwalt der ersten Untersuchung war laut Sun nämlich zu viel Nähe zum thailändischen Lager, das aufseiten von Horner steht, nachgesagt worden. Der Horner-Skandal scheint Red Bull also erstmal noch weiterzubeschäftigen, der Ausgang der neuen Untersuchung ungewiss.
Ob die internen Querelen um Horner den sportlichen Erfolg von Red Bull in der Formel 1 beeinträchtigen, bleibt abzuwarten. Vor dem Grand Prix in China (Rennstart ist am Sonntag um 9 Uhr deutscher Zeit) grüßen Verstappen und Perez im Fahrertableau noch von ganz oben. Das vergangene Rennen in Japan beendeten Verstappen und Perez auf den ersten beiden Plätzen. Die Konstrukteurswertung führt Red Bull ebenfalls an.
Bröckelt die sportliche Dominanz von Red Bull in der Formel 1?
Die Teams hinter Red Bull scharren allerdings bereits mit den Hufen und warten auf den nächsten Ausrutscher des österreichischen Rennstalls. Beim Grand Prix in Australien schied Verstappen aufgrund von Problemen an der Bremse überraschend aus.
Ferrari nutzte prompt die Gunst der Stunde und fuhr mit dem Fahrergespann Carlos Sainz und Charles Leclerc einen Doppelsieg ein. In der Konstrukteurswertung liegen die Italiener nur 21 Punkte hinter Red Bull auf Platz zwei. Sollte Red Bull in den kommenden Rennen erneut patzen, will Ferrari oder auch Team McLaren, das diese Saison ebenfalls zu überzeugen weiß, zur Stelle sein. (kus)