BVB-Profi kontert die 'Mentalitätskeule' der Kritiker

Die 'Mentalitätskeule' wird von Kritikern oft gegen Borussia Dortmund geschwungen. Ein Leistungsträger hat dafür wenig Verständnis.

Dortmund – Borussia Dortmund präsentiert sich auch in dieser Saison konstant inkonstant. Die Mannschaft von Trainer Nuri Şahin zeigte zuletzt sogar binnen 90 Minuten bei Real Madrid in der Champions League völlig unterschiedliche Gesichter. Seit Jahren greifen Kritiker bei Misserfolgen des BVB schnell zur Mentalitätsdiskussion und stellen die Frage nach Führungsspielern, die vorangehen.

Auch ohne Lautsprecher zu sein, passt Julian Ryerson in diese Kategorie. Der Norweger zeigt höchst selten Leistungsausschläge nach unten, ist mit seiner intensiven Spielweise schnell zu einem Liebling des Dortmunder Anhangs aufgestiegen. Anfang des Monats belohnte der Klub die Leistungen des Nationalspielers mit einem neuen Vertrag. Ryerson verteidigte sein Team nun gegen die wiederholten Fragen nach der richtigen Einstellung.

Julian Ryerson: „Kein Spiel in dieser Saison, wo wir den Kampf nicht angenommen haben“

„Wenn ich das Gefühl hatte, dass jemand auf dem Platz nicht alles gibt, dann würde ich sicher was sagen. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich – egal in welcher Mannschaft – Mitspieler hatte, die nicht alles für den Erfolg getan haben“, erklärte Ryerson gegenüber den Ruhr Nachrichten. Der 26-Jährige findet es zu billig, die sportlichen Probleme des BVB auf mangelnde Mentalität zu schieben.

„Ich glaube, es gab noch kein Spiel in dieser Saison, wo wir den Kampf nicht angenommen haben“, betonte Ryerson. Trotzdem hat sich der BVB schon einige Male den Schneid abkaufen lassen. Bis zum Kollaps in der zweiten Hälfte bei Real Madrid schien sich dabei auch der Trend fortzusetzen, dass Dortmund in der Königsklasse zu Höchstleistungen aufschwingt, den Bundesliga-Alltag aber vernachlässigt.

„Keiner von uns gibt weniger, weil der Gegner nicht mehr Real Madrid heißt“

Beim FC Augsburg will Dortmund am Samstag im vierten Anlauf den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga holen. „Es ist genau wie Dienstag ein Fußballspiel, das wir gewinnen wollen. Ich bin nicht weniger motiviert, wenn ich die Hymne der Champions League vor dem Spiel nicht höre“, bekräftigte Ryerson. „Keiner von uns gibt jetzt am Samstag weniger, nur weil der Gegner nicht mehr Real Madrid heißt.“

Klar ist, dass der Ton in Dortmund mit jedem Rückschlag rauer wird. In den vergangenen Jahren grub sich das BVB-Team immer wieder im Herbst und Winter tiefe Löcher, aus denen es im Frühjahr mühsam klettern musste. „Wir müssen versuchen, positiv zu bleiben – auch wenn wir so ein Spiel wie in Madrid verlieren. Das ist nicht immer einfach. Ich will dann am liebsten direkt wieder rausgehen und das nächste Spiel spielen“, gab Ryerson die Richtung vor.

Um seine Einsatzfähigkeit gab es nach einer Auswechslung in Madrid Fragezeichen, der Rechtsverteidiger trat aber die Reise nach Augsburg mit dem Team an.

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