Can fehlt beim BVB die Mentalität und sieht Schlotterbeck als Vorbild

Borussia Dortmund wird seit langem von der Debatte um die Mentalität verfolgt. Emre Can hat diese nach dem 1:1 gegen Hoffenheim ins Rollen gebracht.

Dortmund – Die Frage nach der Mentalität der Mannschaft hing den Verantwortlichen und Spielern von Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren aus den Ohren raus. Am Sonntagabend wurde die Mentalitätsfrage jedoch von BVB-Kapitän Emre Can gestellt.

Emre Can stellt Mentalitätsfrage beim BVB

„Ich habe das Gefühl, viele sind einfach mit sich selbst beschäftigt und das darf nicht sein“, kritisierte Can seine Mannschaftskollegen gemäß den Ruhr Nachrichten nach dem enttäuschenden Remis gegen 1899 Hoffenheim und betonte: „Mentalität kriegt man nur als Mannschaft zusammen, wenn alle elf Spieler auf dem Platz das Gleiche denken und alle sich nicht zu wichtig nehmen.“

Zum wiederholten Male wird in Dortmund die Frage aufgeworfen, ob die Spieler auf individueller und kollektiver Ebene alles in die Waagschale werfen, um den maximalen Erfolg zu erreichen. „Diesen Eindruck habe ich ehrlich gesagt nicht gehabt“, sagte Can und machte deutlich: „Wenn das weiter so bleibt, werden wir keinen erfolgreichen Fußball spielen.“

Das dritte aufeinanderfolgende Unentschieden erhitzt die Gemüter. Dortmund tritt auf der Stelle, rangiert in der Bundesliga auf Platz acht. Sogar in der Saison 2017/18 unter Peter Bosz, der in 24 Pflichtspielen 10 Niederlagen kassierte, stand der BVB als Tabellensechster nach 14 Spieltagen besser da - wenn auch mit derselben Punkteausbeute wie in der laufenden Spielzeit.

Somit schneidet Nuri Şahin vor dem Abschluss der Hinrunde lediglich besser ab als Jürgen Klopp in der Saison 2014/15 (14 Punkte, Platz 14), die zeitweise einem Absturz glich, der dank einer fulminanten Aufholjagd in der Rückrunde (31 Punkte) korrigiert wurde.

Can hebt Schlotterbeck hervor und spricht von Bänderriss

Die Trainerfrage wird aber keineswegs gestellt. Die Verantwortlichen haben volles Vertrauen in Şahin, zu verlockend ist außerdem die Vorstellung, in der jetzigen Konstellation Erfolge zu feiern. Mit dem Coach, Sportdirektor Sebastian Kehl und Sport-Geschäftsführer Lars Ricken stehen drei Ex-BVB-Spieler an der Speerspitze, mehr Fußballromantik geht kaum.

So bleibt die Frage, was die Mannschaft besser machen kann, um mehr Siege einzufahren. Can lieferte einen ersten Erklärungsansatz und erklärte Nico Schlotterbeck zum Vorbild: „Der Junge hat einen Bänderriss, aber er hat heute gefühlt mit einem Bein gespielt und wie er sich reingehauen hat für den Verein, ist, was ihn auszeichnet.“

Vor dem Anstoß gegen Hoffenheim sagte bereits Şahin in Bezug auf Schlotterbeck, ein Spieler mit weniger Mentalität hätte womöglich auf einen Einsatz verzichtet. Der Innenverteidiger ging auch nach dem Abpfiff voran, legte den Finger tief in die Wunde und schimpfte über den schwachen BVB-Auftritt.

Auch Can, der sich in der Vergangenheit nach schwächeren Spielen wohlwollend äußerte, nahm kein Blatt vor den Mund: „Man kann schlecht spielen, aber die Art und Weise, die war einfach nicht akzeptabel. Wir sprechen das an, wir bereiten uns eigentlich gut vor, aber wieso wir es heute nicht hinbekommen haben: keine Ahnung.“

Ähnlich klang Şahins Analyse, der ebenfalls keine Erklärung fand. Fest stand für Can indes nur: „Selbst wenn wir das Spiel gewonnen hätten, wäre das heute eine Katastrophenvorstellung von uns gewesen.“

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser