„Nicht richtig verinnerlicht“ – Völler spricht Klartext über Leno

Die DFB-Absage von Bernd Leno sorgte für Wirbel. Sportdirektor Rudi Völler spricht Klartext über die Perspektive des Torhüters.

Frankfurt – Nachdem Alexander Nübel gegen Bosnien und Herzegowina sein Länderspieldebüt für Deutschland gefeiert hatte, steht am Montagabend gegen die Niederlande (20.45 Uhr) Oliver Baumann vor seiner DFB-Premiere. Bernd Leno geht dagegen leer aus.

Völler spricht Klartext über DFB-Absage von Leno

Der neunfache Nationaltorhüter verzichtete auf die Länderspielreise, weil Bundestrainer Julian Nagelsmann offen kommuniziert hatte, ihm keinen Einsatz in Aussicht zu stellen. Leno sah sich daraufhin Kritik von Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich ausgesetzt, auch Nagelsmanns Antwort auf einer DFB-Pressekonferenz (“Ich habe gesagt, ich mache die Tür nicht zu, aber sie ist jetzt auch nicht weiter aufgegangen“) sprach Bände.

Am Sonntag meldete sich DFB-Sportdirektor Rudi Völler in der Sendung „Bild Sport“ bei Welt TV zu Wort und sprach Klartext über Lenos Perspektive in der Nationalmannschaft.

„Das Einzige, was Leno nicht so richtig verinnerlicht hat: Julian hat ihm eine Perspektive gegeben, vielleicht nicht für diese beiden Länderspiele, aber mittelfristig schon“, sagte Völler, der sich auf einen direkten Austausch mit Nagelsmann berief.

„Durch den Ausfall von Marc-André ter Stegen, der mit großer Wahrscheinlichkeit das komplette Jahr ausfallen wird, glaube ich schon, dass er seine Chance bekommen hätte. Das hat Julian versucht, ihm zu erklären, aber die Entscheidung ist jetzt so gefallen“, betonte Völler und ergänzte: „Die Tür ist nicht ganz zu, aber es wird nicht einfach, noch einmal reinzurutschen.“ Demzufolge dürfte der 32-Jährige vorerst nicht mehr eingeladen werden.

Völler: „Allerwichtigste, dass nicht über die Medien kommuniziert wird“

Lenos überraschende Absage sorgte auch außerhalb des DFB-Trosses für intensive Diskussionen. „Da kriege ich Schnappatmung. Ich habe beim Thema Nationalmannschaft mal gelernt: Das ist das Größte, da musst du hin, wenn du dabei bist“, äußerte der frühere Europameister Steffen Freund vor einer Woche im Sport1-Doppelpass Kritik am Torhüter des FC Fulham.

Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann kritisierte indes Nagelsmanns Umgang mit Leno: „Er spielt mit Fulham in der Premier League, der anspruchsvollsten Liga der Welt. Und er hat eine bessere Ausbildung, wie man eine Abwehr organisiert. Deshalb wundere ich mich, wie das jetzt beim DFB läuft.“

Laut Völler gilt es, sich innerhalb des Verbandes nicht von derlei Äußerungen treiben zu lassen. „Es ist das Allerwichtigste, dass nicht über die Medien kommuniziert wird“, betonte der Sportdirektor. „Die beiden haben gesprochen, Julian hat ihm erklärt, wie er sich das vorstellen würde. Bernd Leno hat gesagt, dass er lieber nicht dabei sein möchte, wenn er in dieser Abstellungsperiode gar nicht zum Einsatz kommt.“ Damit ist die Geschichte auserzählt.

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