Didi Hamann: Spielplan bewahrt BVB-Trainer Şahin vor Entlassung

Nach dem Debakel in Kiel sind beim BVB die Warnsignale nicht mehr zu überhören. Nuri Şahin wird von der Klubleitung gestützt, aber wie lange noch?

Dortmund/Kiel – Nach der 2:4-Niederlage beim Aufsteiger Holstein Kiel am Dienstagabend, der zuvor in 16 Spielen nur acht Punkte gesammelt hatte, steht Borussia Dortmund an einem absoluten Tiefpunkt. Die Alarmglocken läuten laut, doch die Vereinsführung möchte die Zukunft von Trainer Nuri Şahin nicht infrage stellen.

Sportchef Lars Ricken lobte Şahin sogar nach dem Spiel: „Nuri hat die Mannschaft vor dem Spiel nicht nur taktisch, sondern auch emotional wieder hervorragend eingestellt.“ Auch Kapitän Emre Can stellte sich schützend vor den Trainer. Die üblichen Mechanismen des Fußballgeschäfts scheinen beim BVB derzeit außer Kraft gesetzt zu sein. Dietmar Hamann sieht dies jedoch nur als Momentaufnahme.

Dietmar Hamann über Borussia Dortmund: „Der Karren steckt im Dreck“

Der TV-Experte äußerte sich bei Sky zur Lage von Şahin: „Die Tatsache, dass es nur drei Tage bis zum nächsten Spiel sind, rettet ihn möglicherweise. Der Zeitpunkt ist nicht weit entfernt, dass sie etwas machen müssen.“ Bereits am Freitagabend steht das Spiel gegen Eintracht Frankfurt an. Der Rückstand auf den Tabellendritten beträgt inzwischen acht Punkte. Sollte daraus zum Rückrundenauftakt elf werden, wird der Ruf nach Veränderungen zunehmen.

Die Probleme des BVB sind natürlich nicht allein auf die Trainerposition zurückzuführen. Dennoch stellt sich die Frage, ob der unerfahrene Şahin in der Lage ist, die dringend benötigte positive Wende herbeizuführen, um die Saisonziele nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Hamann hegt erhebliche Zweifel daran. „Borussia Dortmund ist kein Job, um zu lernen. Wenn du lernen willst, musst du in die 2. Bundesliga oder 3. Liga gehen Jetzt steckt der Karren im Dreck, du kommst da nicht mehr raus“, unkte der Ex-Nationalspieler.

Borussia Dortmund vermeidet unbequeme Entscheidungen

Eine Veränderung auf der Trainerbank würde ein Fehler-Eingeständnis der Verantwortlichen des BVB bedeuten. Ob sie dazu bereit sind, scheint überaus fraglich. Das zeigt schon ein Blick auf Sebastian Kehl, dessen Vertrag trotz fragwürdiger Bilanz als Sportdirektor vorige Woche verlängert wurde. Der in Federführung von Kehl zusammengestellte Kader erfüllt offensichtlich nicht im Ansatz die höchsten Ansprüche.

Dennoch entbindet das Şahin nicht von seiner Verantwortung. Hamann erklärte: „Du kannst keine sechs Spieler rausschmeißen. Wenn es nicht läuft, ist der Trainer das schwächste Glied. Wenn du als Trainer dorthin gehst, muss vom ersten Tag an Zug in der Mannschaft sein und du musst das Gefühl haben, es wächst etwas zusammen. Das hatte ich vom ersten Tag nicht.“

Eine negative Entwicklung ist unübersehbar. Die Saison droht für den BVB völlig aus den Fugen zu geraten. In dieser Situation kann sich der Klub keine bedingungslose Loyalität zum Trainer leisten.

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