Die Unsicherheit bei Borussia Dortmund ist vorbei. Sebastian Kehl hat seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag gesetzt.
Dortmund – Einen Tag vor dem Wiederbeginn der Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen hat Borussia Dortmund bei einer wichtigen Personalie Nägel mit Köpfen gemacht: Sportdirektor Sebastian Kehl hat nach langem Hin und Her am Donnerstag eine Vertragsverlängerung bis 2027 unterschrieben.
„Sebastian und ich kennen und vertrauen uns schon seit vielen Jahren. In den vergangenen Wochen haben wir intensive Gespräche über Inhalte, Strukturen sowie wirtschaftliche Themen geführt und diese nun zu einem positiven Abschluss gebracht“, ließ sich Geschäftsführer Lars Ricken in der Mitteilung des BVB zitieren.
Sebastian Kehl spekulierte beim BVB auf den Chefposten
Ricken und Kehl hatten einst gemeinsam für Dortmund gespielt, im vergangenen Jahr wurde der bisherige Chef der Nachwuchsabteilung, Ricken, zum Sportchef berufen. Auf diesen Posten hatte auch Kehl spekuliert, weswegen es zahlreiche Gerüchte über einen Abschied gab. Stattdessen ging der BVB mit seinem Sportdirektor ins letzte Vertragsjahr. Galt eine Verlängerung von Kehl phasenweise als ausgemachte Sache, hat sie sich doch länger hingezogen.
„Um unsere Ziele zu erreichen, werden wir weiterhin alle Kräfte bündeln. Sebastian hat als Sportdirektor auf diesem Weg meine volle Unterstützung“, sagte Ricken anlässlich des Vertragsabschlusses.
Lars Ricken deutete BVB-Zukunft von Kehl öffentlich an
Kehl war 2022 Nachfolger von Klublegende Michael Zorc als Sportdirektor geworden. Der frühere Nationalspieler führte den BVB einst selbst als Kapitän zu Erfolgen. Seine Bilanz im Management wird von Experten und Fans durchaus gemischt bewertet. Ricken hingegen machte sich bereits Ende November im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung des BVB stark für eine Zukunft mit seinem Ex-Teamkollegen Kehl.
„Sebastian, es ist mein Wunsch, auch mit dir den Weg weiterzugehen! Mein großer Wunsch ist es, etwas zu entwickeln, etwas aufzubauen, mit Menschen, die sich zu 100 Prozent mit dem BVB identifizieren“, sagte Ricken seinerzeit. In ein ähnliches Horn blies nun Kehl nach seiner Verlängerung.
Kehl betont „klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten“
„Ich bin Borussia Dortmund extrem verbunden und freue mich sehr, auch weiterhin für diesen großartigen Klub arbeiten zu dürfen. Ich spüre das Vertrauen unserer Geschäftsführung in mich als Sportdirektor und bedanke mich vor allem bei Lars für die guten und konstruktiven Gespräche der vergangenen Wochen“, erklärte Kehl.
Medienberichten zufolge hat sich an den Vertragsinhalten des Sportdirektors nichts Wesentliches verändert. „Wir haben uns auf klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten verständigt und haben gemeinsam große Ambitionen“, betonte Kehl. „Ich werde weiterhin meinen Teil dazu beitragen, dass wir den BVB in eine erfolgreiche Zukunft führen.“
Die Winterpause in der Bundesliga verbrachte Dortmund auf einem enttäuschenden Platz sechs, im DFB-Pokal ist das Team von Trainer Nuri Şahin bereits ausgeschieden. Die ordentlichen Leistungen in der Champions League werten die Halbjahresbilanz auf. Aus Sicht vieler Beobachter liegen die Probleme nicht zuletzt in einigen Fehleinschätzungen bei der Kaderplanung, die vorrangig von Kehl betrieben wird. Dennoch ist er nun ebenso lange vertraglich gebunden wie Ricken.