München - Morgen starten die Halbfinals der EM 2016. Bale adelt Bayern-Juwel Sanches. DFB-Boss Grindel will mit Löw verlängern. Die Geschichten des Tages liefern bisher aber die Waliser. Hier geht's zum Live-Ticker.
Update vom 7. Juli 2016: Deutschland trifft heute im zweiten Halbfinale auf Frankreich. Wir begleiten die EM den gesamten Tag über im Live-Ticker.
23.57 Uhr: Gegen Frankreich wird Mats Hummels fehlen. Doch der Innenverteidiger hadert nicht mit seinem Schicksal, sondern akzeptiert es. Ginge es nach ihm, würde sogar die Regelung aufgehoben werden, dass die Gelben Karten nach dem Viertelfinale gestrichen werden.
23.00 Uhr: Gareth Bale gegen Cristiano Ronaldo: Das erste Halbfinale der EM 2016 ist auch das Duell zweier Superstars in Diensten von Real Madrid. Wir haben bereits zusammengefasst, wie Sie das Halbfinale Portugal gegen Wales live im Free-TV und Live-Stream sehen können.
21.59 Uhr: „Ich weiß nicht, welches System er wählen wird“, beteuerte Mittelfeldspieler Moussa Sissoko über Didier Deschamps‘ Strategiepläne zwei Tage vor dem Spiel gegen Deutschland. Egal, wie die Aufstellung der Franzosen ausfällt, das DFB-Team wird alles tun, um Jubelposen wie von Olivier Giroud und Antoine Griezmann zu vermeiden. Griezmann ist bester Torschütze der Franzosen (vier Treffer) und sein Jubel gegen Island hat bereits Kult-Status in den soialen Netzwerken erreicht. Paul Pogba inszeniert sich derweil episch.
20.51 Uhr: Der portugiesische Nationaltrainer Fernando Santos hat Gerüchten über falsche Altersangaben des Bayern-Neuzugangs Renato Sanches widersprochen. „Renato Sanches wurde in Portugal geboren. Er wurde vor 18 Jahren geboren, es gibt keinen Zweifel daran“, sagte der Coach vor dem EM-Halbfinale gegen Wales am Mittwoch in Lyon. Zuvor hatte der französische Ex-Trainer Guy Roux Medienberichten zufolge gesagt, Sanches müsse „23 oder 24 Jahre alt“ sein. „Sein Geburtsdatum wurde erst Jahre später eingetragen, es ist komplett willkürlich“, sagte er.
20.13 Uhr: Portugal bangt vor dem EM-Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Lyon gegen Wales um den Einsatz von Pepe. Der Abwehrchef trainierte aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel auch am Dienstag nur individuell. "Ich kann derzeit nicht sagen, ob Pepe spielen kann. Wenn er bei 100 Prozent ist, wird er in der Startelf stehen. Wir werden unsere Entscheidung erst am Mittwoch fällen", sagte Nationaltrainer Fernando Santos am Abend. Definitiv verzichten müssen die Portugiesen auf den gesperrten U21-Europameister William Carvalho. Bei Wales fehlen Aaron Ramsey und Ben Davies nach ihren zweiten Gelben Karten. Genau diese Sperren hat Portugal-Coach Santos kritisiert und ein neues System vorgeschlagen.
Coman will Bayern-Kollegen äufziehen
19.10 Uhr: Der französische Nationalspieler Kingsley Coman (20) will vor seiner Rückkehr zum Bundesligisten Bayern München unbedingt einen Sieg im EM-Halbfinale gegen Deutschland feiern. "Ich habe ein bisschen mit Joshua Kimmich telefoniert. Ich hoffe, dass wir gut spielen und ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland die Chance habe, ihn ein wenig aufzuziehen", sagte Coman vor dem Duell am Donnerstag (21.00 Uhr/ZDF) in Marseille.
Dass der Einzug ins Endspiel in Paris am Sonntag aber keine leichte Aufgabe wird, verdeutlichte Comans Teamkollege Moussa Sissoko. "Wir haben in diesem Turnier bislang noch keinen so großen Gegner wie Deutschland gehabt. Das wird ein großes Spiel", sagte der 26-Jährige. Frankreich hatte sich im Achtelfinale gegen Irland (2:1) und im Viertelfinale gegen Island (5:2) durchgesetzt.
18.37 Uhr: Passend zur heißen K.o.-Phase steigen die Temperaturen in den Finaltagen merklich an – und den Weltmeister erwartet in Marseille eine schweißtreibende Angelegenheit. Bei den ersten fünf deutschen EM-Spielen bestand für Jogi Löws Spieler keine Gefahr, sich einen Sonnenbrand einzufangen. Gegen die Ukraine (17 Grad), Polen (16 Grad), Nord-Irland (21 Grad), die Slowakei (18 Grad) und Italien (21 Grad) herrschten ideale Fußball-Bedingungen. Doch in der Hafenstadt am Mittelmeer wird sich das am Donnerstag ändern. Schuld daran ist – kein Witz – Yogi! Das Azorenhoch zieht von der Iberischen Halbinsel über Frankreich Richtung Südwesten. Und beschert Marseille derzeit tagsüber immer weit über 30 Grad. Beim Anstoß um 21 Uhr soll das Thermometer immer noch schwüle 29 Grad anzeigen. Es wird eine heiße, umkämpfte Fußball-Schlacht geben. Yogi brennt vom Himmel, und die Fans auf den Tribünen werden auch ihren Teil zur heißen Atmosphäre beitragen. Gänsehaut-Atmosphäre ist auf jeden Fall garantiert.
16.44 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird der Zeitung „Die Welt“ zufolge auch beim EM-Halbfinale der deutschen Nationalmannschaft am Donnerstag gegen Frankreich nicht im Stadion dabei sein. „Die Bundeskanzlerin wird nicht nach Marseille fahren, sondern versucht, das Spiel in Berlin zu verfolgen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert dem Blatt. Als Grund nannte er, dass es Merkels Terminlage nicht zulasse. Bei dieser Europameisterschaft war Merkel noch gar nicht im Stadion. Zum Halbfinale werde aber Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel nach Marseille reisen, um das Spiel am Donnerstag vor Ort zu sehen, berichtete die „Bild“-Zeitung (Mittwoch)
16.38 Uhr: Oliver Bierhoff hat die deutschen Fans zu mehr Fairness gegenüber den Anhängern der Konkurrenzteams aufgefordert. Beim EM-Viertelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Italien waren Fans des Weltmeisters mit Beschimpfungen aufgefallen. „Mich hat das auch gewundert“, sagte Teammanager Bierhoff am Dienstag in Évian-les-Bains. „Das schmälert zwar nicht die gute Stimmung“, meinte der ehemalige DFB-Kapitän. Er hoffe aber, dass sich dies bei den nächsten Spielen nicht wiederhole. „Die Fans sollen sich darauf konzentrieren, das eigene Team zu unterstützen.“
16.18 Uhr: Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich ein kniffliges Personal-Puzzle zu lösen. Ein Blick zurück soll helfen. 1996 hatte die DFB-Elf ähnlich große Probleme, zog dennoch ins Finale ein - und holte den Titel.
15.45 Uhr: Der Rasen im Stadion von Marseille ist laut der UEFA für das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich „im bestmöglichen Zustand“. Auch
der im Verlauf des Turniers kritisierte Rasen im Finalstadion Stade de France in Saint-Denis sei nun in besserem Zustand, sagte UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen am Dienstag in Paris. Vor allem der Platz im Stade Vélodrome in Marseille, wo die DFB-Auswahl am Donnerstag gegen den Gastgeber spielt, war zu EM-Beginn in schlechtem Zustand. Dort hatte Mitte Mai ein Konzert der Rockband AC/DC stattgefunden. Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte den Rasen nach dem 2:0 im Gruppenspiel gegen Albanien als „Desaster“ bezeichnet. Auch am Platz in Saint-Denis hatte es Kritik gegeben. Kallen gab zu, dass der Rasen dort für das Finale zwar „nicht exzellent“ sein werde. „Aber für die beiden Finalteams wird er gut sein“, sagte der Schweizer. Schon beim 5:2-Viertelfinalsieg der Franzosen am Sonntagabend gegen Island sei der Rasen „deutlich besser“ gewesen.
14.52 Uhr: Während der Saison spielt er für die Bayern, am Donnerstag spielt er gegen seine Teamkollegen: Kingsley Coman will mit Frankreich unbedingt die Deutschen besiegen. Im Vorfeld rief er einen FCB-Kollegen an.
14.33 Uhr: Wir blicken einmal zwei Jahre in die Zukunft: Die Preise für die Fußball-WM-Tickets 2018 in Russland stehen fest. Die günstigste Karte für ein Gruppenspiel kostet für Fans außerhalb Russlands 105 US-Dollar (etwa 95 Euro). Das teilte FIFA-Marketing-Chef Thierry Weil am Dienstag in Moskau mit. Für das teuerste Ticket - für das Endspiel am 15. Juli 2018 im Moskauer Luschniki-Stadion - müssen Zuschauer 1100 Dollar (985 Euro) zahlen. Es gibt vier Preisklassen, wobei die vierte Kategorie für Russen reserviert ist. Hier kostet das günstigste Ticket 1280 Rubel (rund 18 Euro). „Wir wollen faire Preise, damit die Spiele für viele erschwinglich sind“, sagte FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura.
14.25 Uhr: Nach der Saison ist vor der EM ist vor der Saison: Bayernprofi Thomas Müller findet die Belastung für Fußballprofis bedenklich. Allerdings nicht die körperliche ...
EM 2016: UEFA sperrt lustiges Elf-Video
13.54 Uhr: Die UEFA hat das Internet-Video von Künstler Kurt Prödel gesperrt und die Maßnahme mit ihrem Kampf gegen die „Rechte-Piraterie“ begründet. In dem Video wurden alle deutschen Elfmeterschützen im Viertelfinale gegen Italien übereinander geschnitten.
13.20 Uhr: Für
Bierhoff ist Frankreich im EM-Halbfinale gegen die deutsche Nationalmannschaft leicht favorisiert. Bierhoff verwies am Dienstag im deutschen Teamquartier in Évian-les-Bains auf die jüngsten Erfolgserlebnisse der Franzosen, die Fan-Unterstützung für den Gastgeber und die schwierige Personallage im deutschen Team, das zudem gegen Italien in die Verlängerung musste. Trotz der Ausfälle zeigte sich Bierhoff optimistisch, dass am Donnerstag (21.00 Uhr/ZDF) in Marseille der Einzug ins Finale am Sonntag gelingen kann. „Trotz alledem haben wir keine Rumpfmannschaft, und das macht natürlich Mut. Deswegen können wir auch alle guter Dinge ins Spiel gehen“, betonte Bierhoff.
13.01 Uhr: Deutschlands Teammanager Oliver Bierhoff begrüßte den Vorstoß der UEFA, künftig keine Kinder der Spieler mehr auf den Platz zu lassen. „Mir persönlich ist es auch ein bisschen zuviel. Auf dem Platz sollte die Mannschaft unter sich bleiben. Ich kann die Entscheidung nachvollziehen“, sagte Bierhoff am Dienstag im DFB-Teamquartier.
12.31 Uhr: Kapitän Bastian Schweinsteiger und Defensivspezialist Benedikt Höwedes haben zwei Tage vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich nicht mit der deutschen Nationalmannschaft trainiert. Der am Außenband im Knie verletzte Schweinsteiger absolvierte am Dienstag in Évian-les Bains ebenso Übungen im Fitnesszelt wie der Schalker Höwedes. Dass der Verteidiger nur radelte und nicht mit dem Team auf dem Platz trainierte, bezeichnete der Deutsche Fußball-Bund als „Vorsichtsmaßnahme“.
UEFA will bei EM keine spielenden Kinder auf dem Platz sehen
11.48 Uhr: Vier Teams sind bei dem 2016 noch im Rennen: Wales, Portugal, Deutschland und Gastgeber Frankreich. Und jetzt raten Sie mal, welche Nationalmannschaft im bisherigen Turnierverlauf am wenigsten Spieler eingesetzt hat!
11.26 Uhr: Die Bilder der spielenden Kindern der Wales-Star Gareth Bale mit seiner Tochter nach dem Viertelfinalerfolg gegen Belgien.Fußball-Stars nach den Spielen der EM in Frankreich sind den Organisatoren offenbar ein Dorn im Auge. "Es ist immer süß, wenn die Kinder auf dem Platz spielen. Das sind schöne Bilder", sagte Martin Kallen, der Turnierdirektor der Europäischen Fußball-Union (UEFA), am Dienstag: "Aber es ist eine Europameisterschaft und zumindest auf dem Rasen keine Familienveranstaltung."
Um die Welt gegangen waren vor allem die Bilder von Wales-Superstar Gareth Bale, der nach dem Achtelfinalsieg gegen Nordirland mit seiner kleinen Tochter Alba Viola über den Rasen getollt war. Nach dem Viertelfinale gegen Belgien spielten gleich mehrere Kinder auf dem Platz. Der walisische Verband hatte daraufhin eine Art "Ermahnung" von der UEFA bekommen. Der Verband sieht darin offenbar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
10.53 Uhr: Vor dem EM-Halbfinale zwischen Deutschland und seinem Heimatland fällt es Frankreichs Ex-Nationalspieler Bixente Lizarazu schwer, das eigene Team einzuschätzen. "Wir wissen noch nicht so recht, auf welchem Level sich die Mannschaft befindet. Ganz einfach weil sie sich bislang noch mit keiner großen Mannschaft messen musste", sagte der Welt- und Europameister in der tz.
Gleichzeitig räumte der ehemalige Spieler von Bayern München ein, dass der Turnierverlauf den Franzosen entgegenkam, sie aber auch nicht restlos überzeugt haben: "Was unsere bisherigen Gegner anging, können wir das Quäntchen Glück nicht leugnen. Viele Mannschaften tauen erst gegen die ganz Großen auf." Ein solch großes Duell erwartet die Equipe tricolore nun mit Weltmeister Deutschland. Eine Prognose kann Lizarazu vor dem Halbfinale offenbar nicht abgeben: "Ob wir aktuell auf dem Level der Deutschen mithalten können, muss erst in Erfahrung gebracht werden."
10.39 Uhr: Nach ihrem starken Auftritt bei der EM hoffen zahlreiche isländische Nationalspieler auf einen Transfer - am liebsten in die englische Premier League. "Ich denke, dass viele Spieler dieser Mannschaft wechseln werden", sagte Abwehrspieler Ragnar Sigurdsson, der selbst angeblich vom FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp umworben wird. Sigurdsson ist Fan der Reds und hat bereits mit seinem Berater über einen möglichen Wechsel gesprochen. Der 30-Jährige steht bis 2018 beim FK Krasnodar in Russland unter Vertrag, soll aber für rund sechs Millionen Euro zu haben sein.
Neben Sigurdsson gelten Kapitän Aron Gunnarsson (Cardiff City), Mittelfeldspieler Birkir Bjarnason vom FC Basel, Stürmer Kolbeinn Sigthórsson vom FC Nantes oder Rechtsaußen Jóhann Gudmundsson (Charlton Athletic) als die begehrtesten Isländer.
Breitner: EM 2016 auf schwachem Niveau
10.23 Uhr: Der frühere Nationalspieler Paul Breitner (64) ist enttäuscht vom Niveau der EM 2016 in Frankreich. "Das ist bis jetzt eine ähnlich schlechte EM wie jene 2004 in Portugal. Das ist der Tiefpunkt jeder Idee einer EM. Da waren Mannschaften dabei, die beim Turnier der Besten nichts verloren haben. Und zwar deshalb, weil die UEFA den Weg der FIFA geht: In erster Linie wird auf das Geld geschaut", wetterte der Weltmeister von 1974 im "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei ServusTV.
Vor dem Halbfinal-Duell zwischen Deutschland und Frankreich am Donnerstag (21.00 Uhr/ZDF) in Marseille ergänzte Breitner: "Zu viele Spiele, die EM dauert zu lange. Dass Portugal ohne Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale steht, zeugt von der Qualität dieser EM. Ich bin überzeugt, dass es diesen Modus in Zukunft nicht mehr geben wird."
9.46 Uhr: Portugals früherer Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari traut den Iberern bei der EM den Finaleinzug und den Titelgewinn zu. „Es ist möglich, weil Portugal schon immer besser gespielt hat gegen Gegner mit mehr Qualität“, sagte der 67 Jahre alte Brasilianer dem portugiesischen Sender RTP. Sollten die Portugiesen das Endspiel erreichen, rechnet Scolari mit dem EM-Gastgeber als Gegner. „Wenn man gegen Wales gewinnt, muss man im Finale gegen Frankreich spielen. Natürlich wird das schwer, aber die Portugiesen tun sich in solchen Spielen leichter“, ergänzte er.
9.35 Uhr: Die Spötteleien seines deutschen Vereinskollegen Toni Kroos sind für Gareth Bale eine zusätzliche Motivation für das EM-Halbfinale gegen Portugal. „Ich erinnere mich, dass Toni Kroos vor dem Turnier gesagt hat, dass wir nur drei Spiele vor uns haben - also wäre es schön, ihn nun im Finale zu treffen“, sagte der Waliser vor der Partie am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Lyon.
9.14 Uhr: Frankreichs Nationalmannschaft bestreitet ihr Abschlusstraining vor dem EM-Halbfinale gegen Weltmeister Deutschland nicht im Stade Vélodrome. Das Team von Trainer Didier Deschamps wird sich in Marseille am Mittwoch im Centre d'Entraînement Robert Louis-Dreyfus auf die Partie einen Tag später einstimmen. Da es seit EM-Beginn Probleme mit den Rasenflächen in den EM-Stadien gab, wichen die Teams öfter auf andere Plätze für ihr Abschlusstraining aus.
8.43 Uhr: Von Bayerns Juwel Renato Sanches schwärmt nicht
nur ganz Portugal. Sein Spielstil und das Talent des 18-Jährigen hat sich bis zu Real-Star Gareth Bale herumgesprochen: „Man sieht hier, dass er ein sehr guter Spieler ist. Gerade an seinem Tor.“ Für mindestens 35 Millionen Euro - durch erfolgsabhängige Variablen könnte die Ablösesumme sogar auf 80 Millionen Euro steigen - hatte sich der FC Bayern München noch vor Beginn der EM die Dienste des schnellen, zweikampfstarken Offensivspielers von Benfica Lissabon gesichert. Auch Clubs wie Real Madrid, Manchester United und der FC Barcelona waren interessiert.
„Renato Sanches ist ein besonderer Spieler“, schwärmt auch Teamkollege André Gomes vor dem Aufeinandertreffen mit EM-Debütant Wales. „Es ist keine Überraschung für mich, wie er hier spielt.“ Mit seinem Traumtor zum 1:1 gegen Polen und dem wuchtig verwandelten Elfmeter im folgenden Elfmeterschießen begeisterte Sanches gegen Polen Fans und Experten.
EM 2016: DFB-Präsident will mit Löw verlängern
8.38 Uhr: Ein Blick auf die Statistik der beiden morgigen Halbfinalisten: Der Vergleich zeigt den Unterschied im Spiel der beiden EM-Halbfinalisten Portugal und Wales. Während das Team von Trainer Fernando Santos vor der Partie am Mittwoch in Lyon in fast allen Offensiv-Kategorien wie Ecken, Pässen, Ballbesitz oder Laufstrecke vorne liegt, hat Wales deutlich mehr Tore erzielt - und das bei erheblich weniger Versuchen. Zudem hat das Team von Chris Coleman mehr Bälle erobert und mehr Gelbe Karten kassiert. Und: Wales weiß, wie man in der regulären Spielzeit gewinnt. Für Portugal dagegen reichte es in allen fünf Partien nach 90 Minuten nur zu fünf Unentschieden.
8.30 Uhr: Aus der Arbeitslosigkeit zum EM-Helden: Mit seinem waghalsigen Transferpoker ist Hal Robson-Kanu jetzt schon der große Gewinner im walisischen Überraschungsteam. Vor dem Turnier ließ der Stürmer seinen Vertrag beim englischen Zweitligisten FC Reading absichtlich auslaufen - und freut sich nach starken Auftritten für das Team um Gareth Bale über reichlich Angebote. „Das war ohne Zweifel die beste Entscheidung meines Lebens“, schwärmt der 27-Jährige vor dem Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch (21.00 Uhr) in Lyon.
8.25 Uhr: Das Spiel der deutschen Elf gegen Frankreich am 13. November im Stade de France wurde von der Pariser Terrornacht überschattet. Vor dem Stadion sprengten sich Islamisten in die Luft. Der Anschlag hat bis heute Einfluss auf die EM-Stimmung. Wir klären die wichtigsten Fragen.
7.40 Uhr: Ein Blick in die Fußball-Geschichtsbücher könnte Joachim Löw vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich ein gutes Gefühl geben. Seit 50 Jahren hat die DFB-Elf alle Duelle gegen Turniergastgeber bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen. Elf Mal trat Deutschland bei großen Turnieren gegen den Gastgeber an. 1958 und 1966 gab es gegen Schweden (1:3) und England (2:4 n.V.) WM-Niederlagen im Halbfinale und Finale. Seitdem legte die DFB-Auswahl eine erstaunliche Serie hin. Neun Siege gab es vom 2:1
gegen Belgien bei der EM 1972 bis zum legendären 7:1 gegen Brasilien vor zwei Jahren bei der WM in Belo Horizonte. Am Donnerstag kommt es im EM-Halbfinale in Marseille gegen Frankreich zum zwölften Vergleich mit einem Turnierausrichter.
6:45 Uhr: DFB-Präsident Reinhard Grindel will mit Joachim Löw verlängern. Der Bundestrainer besitzt noch einen Vertrag bis nach der WM 2018 in Russland. Der Bild-Zeitung sagte Grindel: "Er ist der beste Trainer, den ich mir für die Mannschaft vorstellen kann. Und ich würde mich sehr freuen, wenn er über 2018 hinaus beim DFB bleibt. Wenn er das wünscht, werden wir nach der EM in aller Ruhe über die Frage einer Vertragsverlängerung reden." Zum Halbfinale sagte der Präsident: "Wir hoffen natürlich alle auf den Titel. Aber Gastgeber Frankreich ist ebenso Favorit.
EM 2016: Zu weit gekommen - Waliser haben Hochzeitsprobleme
6.33 Uhr: Das überraschend starke Auftreten von Neuling Wales in Frankreich bringt gleich zwei Spieler des Teams in Hochzeitsschwierigkeiten. Mittelfeldspieler Joe Ledley wollte am Samstag in Ibiza eigentlich seine Verlobte Ruby May Ridgeway heiraten. „Er hat es offensichtlich schon vor einer langen Zeit geplant, vor der Qualifikation“, erklärte Superstar Gareth Bale vor dem Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch in Lyon. Verteidiger Chris Gunter wird damit voraussichtlich die Trauung seines Bruders Marc am Donnerstag im mexikanischen Cancun verpassen, er war dabei sogar als Trauzeuge vorgesehen. „Ich glaube, das wäre die erste Rede eines Trauzeugen via Skype“, sagte Gunter vor einer Woche. Eine Ablenkung durch die durchkreuzten Pläne sieht Bale dabei nicht. „Die Jungs sind vollfokussiert auf ihre Aufgabe und ich bin sicher, sie werden ihre Angelegenheiten neu organisieren.“
6.30 Uhr: Portugal bestreitet bei seiner insgesamt siebten EM-Endrundenteilnahme am Mittwoch gegen Wales bereits sein fünftes Halbfinale. Aber nur einmal gelang bislang der Sprung ins Finale. Bei der Heim-EM 2004 unterlag Portugal als klarer Favorit im Endspiel der griechischen Nationalmannschaft mit Coach Otto Rehhagel 0:1. Es war die EM-Sensation schlechthin. 2012 scheiterte Portugal im Halbfinale im Elfmeterschießen an Spanien.
6.25 Uhr: Zwei Tage und ein paar Stunden bleiben Joachim Löw noch, um die Aufstellung für das EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich zu finden. Sein Problem: Mario Gomez und Sami Khedira fehlen verletzt, Mats Hummels gesperrt. Und auch der angeschlagene Bastian Schweinsteiger ist derzeit noch fraglich. Die Alternativen: Mario Götze, Julian Draxler oder ein Youngster wie Leroy Sané für vorne. Shkodran Mustafi wäre einer für die Abwehr, sollte Löw mit Dreierkette spielen oder Joshua Kimmich ins Mittelfeld ziehen wollen. Dort könnte Löw allerdings auch noch auf Emre Can oder Julian Weigl zurückgreifen. „Ich werde neue Namen reinbringen und habe vollstes Vertrauen zu allen Spielern. Sie sind alle auf einem sehr, sehr guten Niveau, körperlich in sehr gutem Zustand. Da habe ich keine Bedenken“, betonte der Bundestrainer.
6.15 Uhr: So genial, wie die sympathischen Außenseiter gestern Abend in ihrer Heimat gefeiert wurden, müssen wir es nochmal aufgreifen: Die Isländer feiern ihre neuen Helden. Tausende Menschen bereiteten am Montag der Fußball-Nationalmannschaft in Reykjavik einen rauschenden Empfang. Das Team, das es bei der Europameisterschaft in Frankreich völlig unerwartet bis ins Viertelfinale geschafft hatte, wurde in einem offenen Doppeldecker-Bus durch die von Fans gesäumten Straßen der Hauptstadt gefahren. Begleitet wurden sie von begeisterten "Huh!"-Rufen - dem Schlachtruf der isländischen Fans in Frankreich.
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— Menno Swart (@MennoSwart) 5. Juli 2016
"Ihr seid unser nationaler Schatz!", sagte der isländische Ministerpräsident Sigurdur Ingi Johannsson beim Empfang der Mannschaft. "Es gibt immer noch Märchen!" Stürmer Kolbeinn Sigthorsson dankte seinen Landsleuten für die überwältigende Unterstützung der Mannschaft. "Es war wirklich ein Traum, diesen Rückhalt zu bekommen", sagte er. "Wir erleben hier etwas ganz Wunderbares, es ist wirklich ein Traum wahr geworden."
6.05 Uhr: Guten Morgen! Auch heute tickern wir wieder fleißig und halten euch so auf dem Laufenden.
EM 2016: Vorbericht zum Dienstag, 5. Juli
Sobald die EM in die heiße Phase geht, bedeutet das auch, dass nicht mehr jeden Tag gespielt wird: Auch der 5. Juli ist eine Ruhetag. Ruhig wird es aber bei der Euro mit Sicherheit nicht. Mittlerweile sind nur noch vier Mannschaften im Turnier: Gastgeber Frankreich, Wales, Portugal und Deutschland. Am Mittwoch treffen im ersten Halbfinale Portugal und Wales aufeinander (21 Uhr, Parc Olympique Lyonnais). Einen Tag später entscheidet sich, ob Deutschland oder Frankreich im Finale der EM 2016 stehen (21 Uhr, Stade Vélodrome in Marseille).
Wie könnte Deutschland gegen Frankreich spielen, nachdem Mats Hummels, Sami Khedira und Mario Gomez sicher ausfallen? Wir haben uns bereits Gedanken gemacht. Auch am spielfreien Dienstag versorgen wir Sie natürlich mit allen wichtigen Infos rund um die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich hier im Live-Ticker.
In unserem EM-Ticker können Sie nachlesen, was am Montag wichtig war.