Dänemark beendete das Spiel gegen Finnland nach dem Schock um Christian Eriksen. Peter Schmeichel verrät, wie es zur Entscheidung kam. Und ist stocksauer.
Kopenhagen - Die Fußball-EM* wird vom Drama um Christian Eriksen überschattet. Dänemarks* Fußball-Legende Peter Schmeichel ist stinkwütend auf die Uefa. Die Reaktion auf den Zusammenbruch von Christian Eriksen im Spiel gegen Finnland verurteilt der Ex-Nationalkeeper komplett.
„Es ist absolut lächerlich, dass die Uefa mit einer Lösung wie dieser dahergekommen ist“, schimpft der Vater von Goalie Kasper Schmeichel im britischen Radiosender BBC 5. Christian Eriksen kämpfte beim EM-Spiel auf dem Platz um sein Leben. Den Mannschaftsärzten gelang die Reanimation glücklicherweise. Aktuell ist der Inter-Star in einem Krankenhaus in Kopenhagen.
EM 2021: Dänemark spielt nach Eriksen-Zusammenbruch weiter - Schmeichel verrät Hintergrund-Details
Dann ging das Spiel weiter. Wohl auf Wunsch von Eriksen sowie den Teams. Die Partie endete mit 1:0 für Außenseiter Finnland. Dass aber tatsächlich überhaupt wieder angepfiffen wurde, verwundert viele. Auch Michael Ballack zeigt sich verständnislos*. Schmeichel tobt. Er bemängelt fehlendes Mitgefühl.
Der einstige Keeper von Manchester United nennt die Hintergrund-Details aus, die ihn rasend machen. „Dann passiert etwas Schreckliches wie das und die Uefa lässt den Spielern die Wahl, herauszugehen und die letzten 55 Minuten zu Ende zu spielen“, beschreibt er, „oder heute (Sonntag, d. R.) um 12.00 Uhr zurückzukehren.“
Eriksen-Schock: Dänemark zu Spielfortsetzung gedrängt? Schmeichel tobt wegen Uefa-„Option“
„Was für eine Option ist das?“, schäumt der Europameister von 1992. Hätten die Spieler für die Fortsetzung am nächsten Tag plädiert, wären sie nach dem Abbruch in ihr Hotel zurückgefahren, skizziert Schmeichel, hätten wegen des Traumas keinen Schlaf gefunden und müssten dann um acht Uhr am Morgen schon wieder im Bus zum Stadion sitzen.
„Das war keine Option. Das war eine lächerliche Entscheidung der Uefa“, urteilt Schmeichel.
Heftige Kritik muss auch das ZDF einstecken. Die Eriksen-Reanimation live im TV auszustrahlen bezeichnet Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands, als „unverantwortlich und voyeuristisch.“