Führungsqualitäten von Nuri Şahin durch Hamann infrage gestellt

Trotz des Erfolgs gegen RB Leipzig und einer kurzen Atempause für Trainer Nuri Şahin bei Borussia Dortmund bleibt Experte Dietmar Hamann kritisch.

Dortmund – Der verdiente 2:1-Heimsieg von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig sollte Trainer Nuri Şahin nach turbulenten Tagen eine gewisse Atempause verschafft haben. Zwar geht es für den BVB vor der letzten Länderspielpause am Dienstag gegen Sturm Graz und am Samstag in Mainz noch zweimal zur Sache, die Außenwirkung des Erfolgs gegen Topteam Leipzig ist aber nicht zu unterschätzen.

Vielen Fans schwante vor der Partie Übles, nicht zuletzt wegen der extrem angespannten Personalsituation beim BVB. Mit Donyell Malen saß nur ein vollwertiges Mitglied des Profikaders auf der Bank, die aus der U23 aufgefüllt werden musste. Geht es nach Dietmar Hamann, hat dieser Umstand Şahin allerdings sogar geholfen, weil er ihm Entscheidungen abnahm. Der TV-Experte stellt nämlich die Führungsqualitäten des BVB-Trainers infrage.

Dietmar Hamann: „Ab und zu muss man ein Drecksack sein, das ist er nicht“

„Den Beweis, dass er eine Mannschaft führen kann, ist er schuldig. Wenn er 18 oder 20 Spieler hat, muss er Entscheidungen treffen. Ab und zu muss man ein Drecksack sein, das ist er nicht. Du musst unpopuläre Entscheidungen treffen können“, meinte Ex-Nationalspieler Hamann in der Sendung ‚Sky90‘. Schon wegen der eigenen Karriere von Şahin hege er keine Zweifel an dessen fachlicher Eignung für den Trainerposten beim BVB.

„Nur, was seine Aufgabe ist, ist nicht, den Spielern irgendwas beizubringen. Er muss eine Mannschaft führen, das ist ein riesengroßer Unterschied. Er ist kein Co-Trainer mehr, er ist jetzt der Chef“, so Hamann. Dabei herrsche bei einem Klub wie Dortmund vom ersten Spieltag an Druck auf dem Kessel. „Du bekommst nur begrenzt Zeit. Wenn er gegen Leipzig verloren hätte, weiß ich nicht, wie sie entschieden hätten.“

Hamann lobt „Gelassenheit, Bodenständigkeit und Sympathie“ bei Nuri Şahin

Die Verantwortlichen hatten zuletzt jede Gelegenheit genutzt, Şahin das Vertrauen auszusprechen. Ob diese Bekenntnisse auch einer krachenden Niederlage gegen Leipzig standgehalten hätten, ist nun Makulatur. Das hat auch Hamann gefreut. „Wenn er bei Interviews steht, macht er es auch nach Niederlagen mit einer Gelassenheit, Bodenständigkeit und Sympathie, die wirklich beeindruckend ist, wie er das Gesicht bewahrt und sich immer vor die Mannschaft stellt.“

Dennoch fehle es an der Konstanz und habe der BVB aus Sicht von Hamann schon zu viele „wirklich katastrophale Auftritte hingelegt“, sei es über 45 oder 90 Minuten. Insofern wird sich erst noch zeigen, wie wertvoll und nachhaltig der Sieg gegen Leipzig tatsächlich war. Hamann wird dabei vor allem genau hinschauen, wenn sich das Lazarett in Dortmund irgendwann lichten sollte und unangenehme Entscheidungen zu fällen sind.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser