Ist das Ende für Marco Rose bei RB Leipzig in Sicht?

RB Leipzig hat im November viele Enttäuschungen zu verkraften. Die Position von Cheftrainer Marco Rose wird mit jeder Niederlage prekärer.

Leipzig – Mit 21 Punkten aus elf Bundesligaspielen steht RB Leipzig besser da als Bayer Leverkusen (20), Borussia Dortmund (19) und der VfB Stuttgart (16). Von Zufriedenheit ist dennoch keine Spur.

Rose gerät bei RB Leipzig unter Druck

Schon zu Saisonbeginn sah sich Marco Rose nach den torlosen Remis gegen Union Berlin und St. Pauli Druck ausgesetzt. Die darauffolgenden vier Siege verschafften dem Cheftrainer Luft, wenngleich die Leistungen nur bedingt den Ansprüchen des zweifachen DFB-Pokal-Siegers gerecht wurden. Doch seit November stimmen auch die Resultate nicht mehr.

Auf ein 1:2 gegen Borussia Dortmund folgte ein 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach, bei dem RB erst in der zweiten Halbzeit aufdrehte. Nach der Länderspielpause kassierten die Sachsen schließlich ein 3:4 gegen die TSG Hoffenheim und gaben gleich dreimal eine Führung aus der Hand.

Aus Sicht von Lothar Matthäus bleibt Rose nicht mehr viel Zeit, um das Ruder herumzureißen. Der TV-Experte prognostizierte am Sonntag bei Sky90 eine Wachablösung nach etwas mehr als zwei Jahren. „Wenn es bis Weihnachten so weiterläuft wie jetzt, glaube ich nicht, dass er 2025 noch auf dem Trainerstuhl sitzen wird. Es muss eine Ergebnisverbesserung her, es müssen Leistungen her, mit denen man zufrieden ist“, sagte Matthäus.

Muss Rose in Leipzig seinen Hut nehmen?

In den anderen Wettbewerben wirkt die Lage ebenfalls besorgniserregend. Zwar steht RB im DFB-Pokal-Achtelfinale, hat dort jedoch am 4. Dezember Eintracht Frankfurt vor der Brust – und in der Champions League steht nach vier Spieltagen die Null, weil Leipzig in den Duellen mit Atlético Madrid (1:2), Juventus (2:3), dem FC Liverpool (0:1) und Celtic Glasgow (1:3) als Verlierer vom Platz ging.

Verliert Leipzig am Dienstag (21 Uhr) gegen Inter Mailand auch das fünfte Champions-League-Spiel, steigt der Druck auf Rose weiter an. In den Bundesligaspielen gegen den VfL Wolfsburg (30. Dezember) und Holstein Kiel (7. Dezember) sind Siege ohnehin Pflicht, ehe mit Eintracht Frankfurt (15. Dezember) und dem FC Bayern (20. Dezember) zwei Top-Gegner zum Jahresabschluss warten.

„Ich finde Marco Rose als Mensch, Trainer, Kommunikator wunderbar, auch wie er mit der Mannschaft umgeht. Trotzdem fehlen Ergebnisse“, urteilte Matthäus über den Leipziger Saisonverlauf. Auch Ex-Profi Markus Babbel rechnet mit einem Trainerwechsel. „Ich hoffe sehr, dass er die Winterpause überlebt — was ich nicht glaube“, sagte der 52-Jährige am Sonntag im Sport1-Doppelpass.

Wird Klopp in das Rose-Schicksal involviert?

Eine Trennung wäre für RB aus zweierlei Hinsicht schmerzhaft. Einerseits ist Rose gebürtiger Leipziger und stiftet damit Identifikation zwischen Verein und Stadt. Aufgrund seiner Arbeit in der Nachwuchsakademie und später in der Profi-Mannschaft von RB Salzburg (2013-2019) kennt Rose den RB-Kosmos zudem in- und auswendig.

Außerdem übernimmt Jürgen Klopp im Januar 2025 den Posten des „Global Head of Soccer“ bei Red Bull und nimmt in dieser Position eine wichtige Rolle für Rose ein. Beide schätzen sich seit der gemeinsamen Zeit bei Mainz 05 (2002-2004), Klopp kann seinem früheren Schützling mehr unter die Arme greifen als bisher.

Womöglich wird sich Klopp jedoch damit auseinandersetzen müssen, im Hintergrund Ratschläge für die Rose-Nachfolge zu geben. „Ich glaube, Jürgen sieht das, die Leute wissen, er ist ab dem 1. Januar für Red Bull der Verantwortliche. Ich gehe schon davon aus, dass eine Kommunikation herrscht“, sagte Matthäus. Für den 57-Jährigen gäbe es gewiss angenehmere Aufgaben.

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