Tim Kleindienst fühlte neben der Freude über den Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen auch Wut über seinen Platzverweis.
Update vom 17. März 2025, 09.27 Uhr: Am Sonntag hat sich Tim Kleindienst via Instagram erneut zu seinem Platzverweis geäußert. Darin entschuldigte sich der Stürmer für „die dumme Gelb-Rote-Karte. Ob das am Ende aus meiner persönlichen Sicht nicht berechtigt war, ist egal, weil die Entscheidung nicht geändert wird.“
Zudem zeigte der Gladbach-Star Reue für die Äußerungen nach Spielende. Diese waren einigen Anhängern des SV Werder sauer aufgestoßen. „Entschuldigung auch für Teile des Interviews an die Bremen-Fans, da waren Emotionen im Spiel“, schrieb Kleindienst.
Erstmeldung vom 15. März 2025: Mönchengladbach – Für Tim Kleindienst endete das Bundesliga-Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach gegen Werder Bremen mit gemischten Gefühlen.
Kleindienst fliegt bei Gladbach-Sieg vom Platz
Gute Laune hatte der Stürmer, weil Gladbach mit dem 4:2-Erfolg den vierten Auswärtssieg in Serie eingefahren und er selbst mit seinem Tor in der 81. Minute seine Mini-Torflaute beendet hat.
Natürlich sei er glücklich über den Treffer nach Vorlage von Matchwinner Alassane Pléa, doch „ich war auch glücklich, als ich nicht getroffen habe, weil das dazugehört“, relativierte Kleindienst nach dem Abpfiff im Interview mit Sportschau die vorausgegangenen drei Spiele, in denen er sich nicht in die Torschützenliste eintrug.
„Es wäre ein bisschen zu einfach, wenn ich in jedem Spiel ein Tor mache. Jetzt muss ich leider einmal aussetzen, danach werde ich wieder angreifen, damit noch ein paar dazukommen.“
Verpassen wird Kleindienst das Heimspiel gegen RB Leipzig am 29. März nicht wegen einer Verletzung, schon gar nicht wegen der Nationalmannschaft. Stattdessen handelte sich der 29-Jährige an der Weser eine Sperre ein.
Kleindienst schießt gegen Werder-Spieler
Bereits nach sechs Minuten verwarnte Schiedsrichter Timo Gerach Kleindienst mit Gelb. Der Auslöser war ein Gerangel vor dem Foulelfmeter für Borussia zum 1:0, an dessen Ende Senne Lynen zu Boden ging.
„Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl gehst du hin und ermahnst alle, weil sie mich genauso geschubst haben wie ich ihn“, sagte Kleindienst, dem das Verhalten der Bremer deutlich missfiel: „Sie fallen hin wie kleine Kindergartenkinder, er (Gerach, d. Red.) reagiert darauf und gibt mir sofort Gelb.“
Kaum waren die regulären 90 Minuten rum, da sah Kleindienst sogar Gelb-Rot. Ausschlaggebend war eine Grätsche gegen Amos Pieper, bei der Kleindienst erst den Ball und dann den Werder-Verteidiger traf. „Ich berühre erst den Ball, er berührt überhaupt nicht den Ball und kommt zu spät, dadurch trete ich ihm auf den Fuß. Das ist bitter“, fasste Kleindienst die Szene zusammen.
Allerdings witterte der Gladbacher Top-Torjäger den Verdacht, dass sich Gerach erst nach mehreren Beschwerden des SV Werder für den Platzverweis entschied. „Ich bin zu ihm hingegangen und hatte nicht das Gefühl, dass er mir Gelb geben wollte – erst, nachdem drei Spieler hingerannt sind“, sagte Kleindienst und bemerkte süffisant: „Die müssten alle Gelb kriegen, das hat er auch nicht gemacht.“
Kleindienst: „Wichtig, dass wir die weggehauen haben“
Dennoch war das Aushängeschild der Borussia darum bemüht, seinen Ärger im Zaum zu halten. „Man kann nicht alles haben. Am Ende ist es wichtig, dass wir die weggehauen haben“, so Kleindienst, der die Reaktion seiner Mannschaftskollegen auf die verspielte 2:0-Führung in der zweiten Halbzeit lobte.
„Es ist dann wie 0:0, so sind wir das Spiel angegangen. Es freut mich, dass wir das abschütteln konnten und in unsere Abläufe gekommen sind.“ Unter anderem durch die Verletzung von Jonas Omlin sei es zu mehreren Unterbrechungen gekommen, die jedoch „nicht dazu geführt haben, dass wir etwas haben anbrennen lassen, sondern wir haben es souverän zu Ende gespielt.“ Das überwiegt den Frust über Gelb-Rot.